Day 09 # If I Were a Boy
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Emma und IHR Lied „If I were a boy”. Sie lehnt verträumt am
Piano, fühlt den richtigen Vibe und lächelt nach den Zeilen “and chase after girls“; dieses Lächeln, dem einige, ALLE, gegenüber kampflos kapitulieren. Wem kann man es verübeln? Und dann
schleicht Jenny um die Ecke, behutsam, fast schüchtern. Und sie beobachtet Emma dabei, wie sehr sie sich in diesen Song wiederfindet. Sie lächelt, tänzelt, schwebt fast durch die Aula, erfüllt
den Raum mit Ihrer Stimme und der Glaubwürdigkeit, die dieser Song braucht. Und Jenny? Ist fasziniert von dieser neuen Seite Emmas. Und nicht nur sie glaubt Emma bei den Worten, auch wir tun es.
Und Jenny verschwindet mit einer neu gewonnenen Erkenntnis während Emma das Gefühl hat beobachtet geworden zu sein. Dieser Moment ist so einzigartig, dass nicht mal die folgende Zwischen- und
Rückblenden ihm schaden können.
(Anmerkung aus dem Transkript der Folge 91. Für mehr, stöbert in unserer „Episodes“-Kategorie.)
Emma and HER song “If I were a boy”. She dreamily leans on the piano, feels the right vibe and smiles after the lines “and chase after girls”; this
smile, some, ALL, surrender to without a fight. Can you blame anyone for that? And then Jenny sneaks around the corner, cautiously, almost shyly. And she watches Emma how much she is finding herself in this song. She smiles, dances,
almost floats through the auditorium, fills the room with her voice and the credibility this song needs. And Jenny? Is fascinated by this new side of
Emma’s. And she not the only one who believes Emma with these words, we do as well. And Jenny disappears with a newly gained insight while Emma thinks she’s been watched. This Moment is so unique
that not even the following interruptions and flashbacks can damage it.
(Editor’s comment from the German transcript of episode 91.
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Clara (Donnerstag, 09 Dezember 2021 22:35)
Ihr Lieben,
ich habe das Gefühl, das wird ein längerer Eintrag... Denn das heutige Türchen hat mich irgendwie direkt zurückversetzt, in die Zeit, als die beiden noch täglich über die Mattscheibe flimmerten und es in meinem damals noch sehr jungen Teenagerinnen-Leben wenig mehr Drama als Jenny und Emma gab. Ich war mit ganzem Herzen dabei, wie so viele andere hier auch. Die beiden waren die Entdeckung meiner eigenen Sexualität und entließen mich nach dem Absetzen der Serie in eine Pubertät in dem Glauben, dass, so wie ich begehre, alles schon richtig ist.
Seitdem habe ich mich hoffnungslos und großzügig in Frauen verliebt und mich vor mir selbst nie dafür geschämt - was sicherlich der Fall gewesen wäre, wenn es Jemma nicht gegeben hätte. Da aber lesbisch-queere Räume nach wie vor nicht alltäglich sind, freue ich mich seit nun mehr 10 Jahren über Euren Adventskalender. Es ist immer wieder ein Stück Heimat, das in der Adventszeit tagtäglich bei mir einflattert. Und auch wenn ihr den Kalender in Zukunft vielleicht nicht mehr aufrecht erhalten könnt oder wollt, oder wie auch immer es weitergehen wird im nächsten Jahr, will ich die Gelegenheit nicht versäumen, Euch für all die Arbeit zu danken, die Ihr nun seit so vielen Jahren in diese Fangemeinde steckt.
Auch wenn ich mir inzwischen meine eigene Queere-Community gefunden habe, so freue ich mich doch stets, an den Anfang zurückzukehren, weil es mich daran erinnert, wie wichtig diese kleine Nische einmal für mich war und wie bedeutend sie für mich bis heute ist.
Ich sende Euch - wo auch immer in der Welt Ihr Euch umtreiben mögt - die besten Grüße und hoffe, Ihr seid und bleibt gesund.
Danke für diese Erinnerung, nun werde ich erstmal lauthals in der Küche "If I were a boy" schmettern.
Bis morgen zum nächsten Türchen ;)
Clara