Episode 29

[Das letzte Mal bei Hand aufs Herz]

 

Michael: Das Schulamt hat mich geschickt.

Bea: Bist du nur gekommen, um Beweise gegen Frau Krawzek zu sammeln?

Micheal: Götting hatte ihre Alkoholprobleme schon vor Monaten gemeldet.

Bea: Und warum erzählst du mir das alles?

Michael: Ich könnte Stillschweigen über die Sache bewahren, wenn du deine Kündigung zurückziehst.

Bea: Du verlangst von mir, dass ich bleibe?! Ansonsten ist die Karriere von Frau Krawzyek ruiniert?

Michael: Ihr Schicksal liegt in deinen Händen.

 

Intro

 

Bea: Das ist Erpressung.

 

Michael: Nenn es, wie du willst. Wenn die Krawzyek Rekotrin bleiben soll, dann braucht sie unsere Unterstützung. Meine und deine.

 

Bea: Aber wieso? Warum kannst du sie einfach nicht melden und mich gehen lassen?

 

Michael: Wenn du gehst und sie weiter trinkt, dann muss ich sie melden. Dann bleibt mir doch keine andere Wahl. Du weißt ganz genau, wie verantwortungslos es wäre eine Alkoholkranke Direktorin zu halten.

 

Bea: Aber das kann doch jetzt nicht alles an mir hängen.

 

Michael: Doch, weil sie dich braucht.

 

Bea: Selbst wenn ich wollte, ich kann nicht bleiben.

 

Michael: Warum denn nicht? Du kannst doch deine Kündigung zurücknehmen. Bea, sag mir doch einfach was hier los ist.

 

Bea: Ich kann nicht.

 

Michael: Gut, wenn du dich bis morgen nicht gemeldet hast, dann muss ich die Schulbehörde informieren.

 

[Krankenhaus]

 

Michael: Frau Krawzyek.

 

Gabriele: Herr Heisig.

 

Michael: Schön, dass sie wieder auf den Beinen sind. Wollen wir uns nicht setzen? Sie haben mir einen ganz schönen Schrecken eingejagt.

 

Gabriele: Also, ich weiß auch nicht, lesen Sie immer diese Beipackzettel? Ich jedenfalls, ich will gar nicht wissen, was für Nebenwirkungen meine Medikamente haben. Ich dachte, die Ärzte die klären einen wenigstens über mögliche Wechselwirkungen auf. Tun sie nicht. Die verschreiben einem alles bunt durcheinander, wie sie gerade lustig sind und wenn man dann seine Herzmedikamente nimmt, bumms, liegt man plötzlich auf dem Boden.

 

Michael: Ja. Warum reden wir nicht offen und ehrlich miteinander? Sie haben ein Alkoholproblem und das schon ziemlich lang. Das ist auch der Grund warum ich für Frau Nowak an die Schule gekommen bin. Für  das Schulamt herauszufinden, ob an den Gerüchten was dran ist.

 

[Pestalozzi]

 

Sophie: Ey, das ist so krank, was du dir da zusammen phantasierst.

 

Luzi: Ich habe dir nur die Wahrheit gesagt, ja?

 

Sophie: Du warst doch bei dem Kuss überhaupt nicht dabei. Ich aber schon und außerdem kenne ich Caro. Ich würde merken, wenn sie mich anlügt.

 

Luzi: Und du kennst doch auch Timo, oder? Er ist der ehrlichste Typ, den ich kenne und wenn du nicht checken willst, wie viel du ihn bedeutest, dann ist es echt deine Schuld.

 

Sophie: Vielleicht irrst du dich ja auch und Timo ist gar nicht so toll, wie du denkst.

 

Luzi: Und wieso sollte ich mir da sowas vormachen?

 

Sophie: Keine Ahnung, vielleicht stehst du ja auf ihn und deshalb merkst du nicht, wie er wirklich drauf ist. Vielleicht willst du Caro eine Reinwürgen, weil du merkst, dass du keine Chance gegen Sie hast. Kümmere dich doch mal um dein eigenes Leben und halt dich aus meinem Leben raus. Das geht dich nämlich nichts an, klar?

 

[Krankenhaus]

 

Gabriele: Verstehe ich das richtig? Sie haben mich die ganze Zeit bespitzelt?

 

Michael: Sagen wir mal so, Sie standen unter besonderer Beobachtung. Ich habe das nicht gerne gemacht, aber es war nun mal Teil meiner Aufgabe.

 

Gabriele: Na wenigstens sind Sie ehrlich.

 

Michael: Falls es Sie tröstet, ich hatte bei der Gelegenheit mir ein Bild von den Kollegen zumachen. Und was Herrn Götting angeht? Will ich genauso wenig wie Sie, dass er Ihren Posten übernimmt.

 

Gabriele: Julian Götting darf nicht das Ruder übernehmen. Sie kennen seine Vision von einer guten Schule.

 

Michael: Ja, oh ja, die kenn ich. Aber die Kollegen vom Schulamt interessiert leider nicht, was ich von Herrn Götting halte. Verglichen mit einer alkoholkranken Direktorin ist selbst er das kleinere Übel. Sie müssen sich professionelle Hilfe suchen. Sie wissen, dass Ihre Schule Sie braucht.

 

[Aula]

 

Luzi: Also, wir steigen langsam ein wie bei `ner Ballade und nach dem Intro zieht das Tempo dann an.

 

Frau Noak: Es wird also ein Allegro. Oder eher ein lebhaftes vivace?

 

Luzi: Öh, wie wär`s mit mehr speed?

 

Frau Noak: Warum probt Ihr nicht eigentlich so wie Ihr’s gewohnt seid?

 

Luzi: Okay gut. Wir fangen nochmal äh beim Intro dann an. 1,2,3,4.

 

[STAG performed Genie in a bottle]

 

Julian: Darf ich kurz unterbrechen? Liebe Frau Noak, haben Sie Ihren Schülern schon erzählt wer ab heute der neue Direktor ist? Das bin ich. Zumindest bis Frau Krawzyck wieder zurück ist. Frau Vogel hat uns leider auch verlassen und jetzt muss ich zusehen, dass ich den Schulapparat am Laufen halten kann. Deswegen äh bleibt mir leider nichts anderes übrig als Sie von hier abzuziehen und dem regulären Unterricht zuzuteilen. Darum wird die STAG mit sofortiger Wirkung aufgelöst.

 

Alle: Was?

 

Luzi: Sie können uns doch nicht einfach so verbieten?

 

Julian: Das verbiete nicht ich, sondern die Versicherung. Wenn sich hier einer das Tanzbein verknackst oder ein Stimmbruch holt. Wer kommt dann dafür auf?

 

Luzi: Und was wenn wir doch `n Lehrer finden?

 

Julian: Also schön. Dann präsentieren Sie mir bis morgen einen Aufsichtslehrer andernfalls bin ich gezwungen, die STAG zu schließen. Warum macht Ihr nicht einfach ne Golf AG? Da wär ich sofort freiwillig dabei.

 

Timo: Das ist doch nicht sein ernst?

 

Luzi: Auf jeden Fall wird der uns mal kennenlernen ey.

 

[Schultreppe]

 

Sophie: Sorry, ich bin zu spät. Luzi hat mich vollgetextet, ich wollt Dir auch grad ne SMS schicken.

 

Caro: Damit ich was zum Lesen hab, wenn ich dumm rumstehe?

 

Sophie: Hey das ist nicht meine Schuld, Luzi hat mich vollgetextet.

 

Caro: Was will die denn von Dir?

 

Sophie: Ach, gar nichts.

 

Caro: Hat sie Dir wieder irgendwelche Storys über mich erzählt?

 

Sophie: Ne, eigentlich ging’s eher um Timo.

 

Caro: Ah ja, der arme Timo hä? Ist er Opfer meiner dunklen Machenschaften geworden. Ha, und das alles nur um Euch auseinanderzubringen? Sophie, Luzi macht einen auf Beste Freundin, das ist der älteste Trick der Welt.

 

Sophie: Nun ja, aber warum setzt sie sich dann so für Timo ein?

 

Caro: Weil sie auf ihn steht. Ich mein, das sieht ja sogar `n Blinder. Warum sollte sie sonst so `n riesen Theater machen?

 

Sophie: Ist ja auch egal.

 

Caro: Genau. Wir haben nämlich andere Sorgen. Wir müssen Frau Lohmann unbedingt beweisen, dass wir an die Spitze gehören und ich schlage dafür vor, das wir `n Extratraining einlegen. Oder etwa nicht?

 

Sophie: Doch. Ich ärger mich nur noch so über Luzi.

 

Caro: Vergiss die einfach.

 

Sophie: Du hast recht, die Alte kann mich mal.

 

[Beas Wohnung]

 

(Eine nachdenkliche Bea, die schließlich ihre Tasche, Mantel und Schlüssel schnappt.)

 

[Chulos]

 

Sebastian: Ich seh schon, du hast Mist gebaut.

 

Michael: Wie kommst du darauf?

 

Sebastian: Weißt du noch? Mein Mofa, das du im See versenkt hast? Genau der Blick.

 

Michael: Gut. Ich hab heut was getan, was aus ethischen Gesichtspunkten vielleicht etwas zweifelhaft war. Es kann jedenfalls sein, dass ich’s mir mit ein paar Leuten, die mir viel bedeuten, ordentlich verscherzt habe. Und jetzt bitte kein Mofa-Spruch, okay?

 

Sebastian: Was erwartest du dir als Spitzel? Dass sie dir keine Freundschaftsbändchen häkeln war doch klar.

 

Michael: Es geht hier nicht um meinen Job.

 

Sebastian: Es ist ja auch egal um was es geht. Im Krieg und in der Schule ist alles erlaubt.

 

Michael: Im Krieg und in der Liebe.

 

Sebastian: Ahh, verstehe, es geht um Bea.

 

Michael: Ja, ich hab sie heute unter Druck gesetzt. Frag nicht wieso, ich musste sie erpressen. Jetzt hab ich so meine Zweifel, ob das ne gute Idee war.

 

Sebastian: Klingt irgendwie nicht danach.

 

Michael: Ich hab’s nur gut gemeint.

 

Sebastian: Autsch.

 

Michael: Es musste sein. Es ist das Beste für alle.

 

Sebastian: Das Beste für alle? Oder für dich? Und jetzt sei ganz ehrlich.

 

 

[Villa Bergmann, Bens Zimmer/ Villa Bergmann, auf der Straße vor dem Eingang]

 

(Ben liegt auf seinem Bett und sieht sich auf seinem Handy die Fotos von ihm und Bea an. Ihm kommen die Tränen. Bea sitzt zur gleichen Zeit in ihrem Auto und ruft Ben an, beendet den Wählvorgang jedoch sofort wieder. Sie will aussteigen, schließt die Tür aber wieder und fährt davon.)

 

[Chulos]

 

Timo: Der Götting ist echt so’n Arschloch!

 

Hotte: Dem haben sie in seiner Schulzeit zu oft den Kopf ins Klo gedrückt und wir müssen dafür büßen.

 

Emma: Aber die AG ist Frau Vogels Baby! Wir dürfen es uns nicht so einfach wegnehmen lassen!

 

Luzi: Mann, das werden wir auch nicht! Frau Vogel hat für die AG gekämpft und wir kämpfen weiter.

 

Timo: Ja aber ich weiß nicht wen wir noch fragen können. Was ist eigentlich mit ihm? (Er zeigt in Richtung Michael.)

 

Luzi: Ja genau. Warum eigentlich nicht?

 

(Luzi, Timo, Emma und Hotte gehen rüber an die Bar zu Michael.)

 

Luzi: Tschuldigung, Herr Heisig, darf ich ihnen mal ne Frage stellen?

 

Michael: Was gibt’s denn?

 

Luzi: Also es geht um die AG Singen und Tanzen. Wir haben da ein ernstes Problem mit Herrn Götting.

 

Michael: Na da seid ihr ja nicht die Einzigen.

 

Luzi: Ja. Auf jeden Fall brauchen wir dringend nen Lehrer, der die Leitung übernimmt, weil wenn wir bis morgen niemanden gefunden haben, löst Herr Götting unsere AG auf.

 

Michael: Was denn und jetzt soll ich? Nein.

 

Luzi: Bitte, es ist ein Notfall!

 

Michael: Also ich sing nicht mal unter der Dusche. Nein aber jetzt mal im Ernst, ich glaub nicht, dass ich der Richtige dafür bin.

 

Luzi: Nein, sie sind perfekt! Wir brauchen nur nen Lehrer, der die Aufsicht übernimmt.

 

Michael: Hmm.

 

Sebastian: Sie hat dein wahres Talent erkannt.

 

Michael: Du bist jetzt mal still. Ähh, sagen wir’s mal so, ich will euch nicht zu viel versprechen, aber wenn alles gutgeht, dann könnte sich euer Problem schon morgen von selbst erledigt haben. Ja wartet einfach mal ab.

 

[Pestalozzi, Schulhof]

 

Timo: Bitte Sophie, warte doch mal!

 

Sophie: Was willst du?

 

Timo: Bitte Sophie, warte mal!

 

Sophie: Ich hab keinen Bock mit dir darüber zu reden!

 

Timo: Ich hab Caro nicht geküsst. Warum glaubst du mir nicht? Warum sollte ich Caro anbaggern?

 

Sophie: Weil du sie geil findest? Ich hab doch genau gesehen wie du sie angestarrt hast.

 

Timo: Da konnte keiner weggucken. Sie war ja quasi nackt.

 

Sophie: Dann hast du auch noch gesagt, dass du sie hübsch findest.

 

Timo: Hab ich überhaupt nicht. Ja, gut okay. Sie sieht ganz gut aus, rein objektiv, aber das ist doch nicht wichtig. Hier geht’s um uns. Sophie, wie kannst du nur eine Sekunde lang glauben, dass ich dich betrügen würde? Du hast mir eine reingehauen, damit Caro nicht mitbekommt, dass wir zusammen sind. Und ich hab dir trotzdem noch eine Chance gegeben. Also gib du mir auch eine und glaub mir einfach.

 

Sophie: Ich weiß, was ich gesehen hab.

 

Timo: Ja, gut okay. Dann war’s das. Wenn du Caro mehr glaubst als mir, …dann…dann vergiss es einfach.

 

 

[Irgendwo auf einer Parkbank]

 

Gabriele: Das ist die Bedingung? Er meldet mich nicht beim Schulamt, wenn Sie bleiben?

 

Bea: So ist es.

 

Gabriele: Solche Methoden hätte ich von einem Götting erwartet, aber von einem Herrn Heisig… Soll ich Ihnen sagen, warum ich Sie an die Schule zurückgeholt habe? Weil ich insgeheim die Hoffnung hatte, dass Bea Vogel alle Probleme löst, mit denen ich selber überfordert bin. Aber anstatt Sie vor einer Alexandra Lohmann oder einem Götting zu schützen, hab ich Sie viel zu oft im Stich gelassen. Ach, es war naiv zu glauben, dass Alexandra die Geschichte mit ihrer Schwester auf sich beruhen lässt. Aber das war ja auch nur einer der Gründe, warum Sie gekündigt haben.

 

Bea: Sie wissen, was das heißt?

 

Gabriele: Ja, ich weiß. Ich werde mich für mein Verhalten verantworten müssen. Aber wissen Sie was? Vielleicht ist es auch das Beste so. Es ist an der Zeit sich den Problemen zu stellen. Ich bin viel zu lange weggelaufen. Ich hoffe, ich hab Sie nicht allzu tief enttäuscht?

 

Bea: Das haben Sie nicht. Ich weiß wie schwierig es ist seinen Idealen gerecht zu werden. Ich hoffe, dass ich in München nochmal ganz von vorne anfangen kann.

 

Gabriele: Das müssen große Gefühle sein, wenn München die einzige Rettung ist.

 

Bea: Ich hab das mit Ben einfach nicht unter Kontrolle. Mit jeder Begegnung ist es nur noch schlimmer geworden. Ich komm nicht gegen meine Gefühle an. Mir bleibt nichts anderes übrig als zu gehen.

 

[Aula]

 

[Die STAG singt „If a song could get me you“.]

 

Luzi: Was…was…äh…okay, wir machen einfach ab der 2. Strophe nochmal…

 

Hotte: Wir proben hier für ein Bandfestival, bei dem wir eh nicht mitmachen werden. Irgendwie schräg…

 

Luzi: Jetzt sei doch nicht so negativ. Klar werden die uns nehmen. Wir haben ja auch noch genug Zeit, um zu proben.

 

Emma: Aber nicht wenn die AG S.T. aufgelöst wird.

 

Luzi: Der Heisig hat gestern gesagt, dass sich unser Problem heute löst.

 

Emma: Wie will er das hinkriegen?

 

Luzi: Keine Ahnung. Bin ich Hellseher? Er hat gestern gesagt, macht euch keine Sorgen, also machen wir uns keine Sorgen. Zur Not proben wir halt in ‘ner Garage.

 

Hotte: In ‘ner Garage? Mit ‘nem Klavier?

 

Luzi: Na klar! Wir können alles machen, wenn wir nur wollen. Also proben wir jetzt, oder nicht? Mann, Timo, jetzt sag doch auch mal was. Okay…

 

Timo: Sorry, aber ich bin raus.

 

Luzi: Danke, tolle Hilfe! Okay, dann machen wir halt weiter.

 

Hotte: Das bringt doch nichts mehr. Außerdem dürfen wir ohne Lehrer nicht proben.

 

Luzi: Mensch Hotte, jetzt sei doch nicht so ein Schisser!

 

Emma: Nichts gegen dich Luzi, aber das bringt echt nichts.

 

Luzi: Aber wir können doch jetzt nicht einfach alles hinschmeißen!

 

Emma: Sorry.

 

[Pestalozzi, Eingangstor]

 

Bea: Ben!

 

Ben: Du bist immer noch hier?

 

Bea: Mir ist was dazwischengekommen.

 

Ben: Dann bleibst du doch hier.

 

Bea: Ich wollte erst mit dir reden. Ben, hör zu, ich kann nur bleiben, wenn du mir was versprichst.

 

Ben: Wieso kommt mir das nur bekannt vor?

 

Bea: Diesmal ist es anders.

 

Ben: Du wirst mir jetzt wieder sagen, dass wir nicht zusammen sein können, dass ich dein Schüler bin, du meine Lehrerin, dass ich dir nichts bedeute, dass …

 

Bea: Eben nicht. Wenn du mir nicht bedeuten würdest, dann wäre es leicht, aber du bedeutest mir was.

 

Ben: Dann lass es doch einfach mal zu.

 

Bea: Und wenn ich dir auch was bedeute, dann hilfst du mir das Richtige zu tun. Ben, ich schaffe es nicht ohne dich. Du musst mir versprechen, dass unsere Beziehung hier endet. Sonst kann ich hier nicht weiter unterrichten.

 

Ben: Aber das ist der größte Schwachsinn …

 

Bea: Kein aber. Bitte Ben.

 

[Pestalozzi, Aula]

 

(Luzi sitzt nachdenklich am Klavier.)

 

Timo: Ich bin ein Idiot. Sorry, dass ich vorhin einfach abgehauen bin. Das war voll daneben. Hier, ich glaub, die brauchen wir noch. (Er gibt Luzi einige Notenblätter.)

 

Luzi: Wirklich?

 

Timo: Solange du nicht aufgibst, wird’s die AG geben.

 

Luzi: Die ich so spitzenmäßig leite, dass alle aus den Proben abhauen.

 

Timo: So ein Quatsch. Die waren alle so mies drauf wegen Götting und nicht wegen dir. Und wär ich nicht einfach abgehauen, dann wären die anderen bestimmt auch noch geblieben.

 

Luzi: Und was war vorhin los?

 

Timo: Ich hab heut nochmal mit Sophie gesprochen. Aber das hätt ich mir genauso gut sparen können. Das war’s mit mir und Sophie. Irgendwie wollt ich das nicht einsehen.

 

Luzi: Und ich wollte nicht wahrhaben, dass Götting uns plattmacht.

 

Timo: Das lassen wir nicht zu. Herr Heisig hat doch gesagt, dass wir nen neuen Lehrer kriegen. Und wenn nicht, dann geben wir nicht auf. Wir lassen uns nicht unterkriegen. Das sind wir der Vogel schuldig. Also gib mir den Song, den du vorher proben wolltest, wir sollten vorbereitet sein.

 

Luzi: Okay, komm lass mal versuchen.

 

[Pestalozzi, Eingangstor]

 

Ben: Wie stellst du dir das vor? Glaubst du, ich hab so nen verdammten Reset-Knopf, den ich einfach mal drücken kann und schon hab ich alles vergessen?

 

Bea: Nein.

 

Ben: Weißt du, was du da gerade von mir verlangst?

 

Bea: Ja, ich weiß. Aber es geht hier nicht um dich. Und es geht auch nicht um mich. Es gibt Menschen, denen hab ich sehr viel zu verdanken und die brauchen jetzt meine Hilfe. Ich fühl mich verpflichtet zu bleiben, aber das kann ich nicht, wenn wir so weitermachen.

 

Ben: Wenn du wirklich nur hierbleiben kannst, wenn das mit uns zu Ende ist, dann … dann ist es für mich leichter, du gehst nach München.

 

(Ben versucht Bea zu küssen, Bea dreht sich jedoch weg. Ben stapft enttäuscht von dannen.)

 

Ben: Mach’s gut.

 

(Michael taucht hinter Bea auf.)

 

Michael: Bea?