[Das letzte Mal bei Hand aufs Herz]
Luzi: Dass du irgendwann unglücklich in einem pobligen EInfamilienhaus sitzten wirst. Dick, fett und wabblig.
Caro: Die Beschenko hat ja wohl den Arsch offen.
Sophie: Es gibt doch eh keiner was, auf das Geschwätz von so ner durchgeknallten Kuh.
Caro: Die bekommt ne fette Abreibung.
Gabriele: Ich würde mich gerne mit Ihnen über die Party im Schwimmbad unterhalten.
Luzi: Tz, dazu kann ich Ihnen leider gar nichts sagen.
Julian: Ich glaube schon.
*Intro*
[Direktionszimmer]
Julian: Also für mich ist die Sache klar. Luzi hat nichts zu ihrer Verteidgung zu sagen, warum verschwenden wir länger unsere Zeit?
Gabriele: Luzi, reden Sie mit uns! Denken Sie an die Konsequenzen. Neben den Kosten für den entstandenen Sachschaden werden wir natürlich auch Disziplinarmaßnahmen ergreifen müssen. Und im Schlimmsten Fall droht Ihnen eine Anzeige bei der Polizei und ein Schulverweis. Ja, Ladenfriedensbruch ist keine Bagatelle, Luzi.
Luzi: Ich flieg von der Schule?
Gabriele: Was diesbezüglich auf sie zukommt darüber wird sich das Kollegium erst noch beraten müssen und diese Zeit sollten sie auch zum Nachdenken nutzen. Überlegen Sie, ob es wirklich klug ist den Sündenbock für Ihre Mitschüler zugeben. Ich erwarte Ihre Antwort heute noch.
Luzi verlässt das Zimmer.
Luzi: Mann, scheiße.
[Direktionszimmer]
Julian: Ich versteh nicht, wieso Sie ihr noch Bedenkzeit geben! Das Foto überführt sie eindeutig! Sie will nicht reden? Gut, dann schicken wir ihr die Rechnung. Ihre Eltern werden schon zahlen und fertig.
Gabriele: Ja, einfach so, ja? Luzis Mutter ist alleinerziehend und arbeitet als Putzfrau, um ihrer Tochter das Abitur zu ermöglichen. Abgesehen davon will ich wissen, wer wirklich die treibende Kraft hinter der Aktion war und wer Luzi die Schuld in die Schuhe schieben will.
[Schulflur]
Flashback:
Gabriele: Denken Sie an die Konsequenzen. Neben den Kosten für den entstandenen Sachschaden werden wir natürlich auch Disziplinarmaßnahmen ergreifen müssen. Und im Schlimmsten Fall droht Ihnen eine Anzeige bei der Polizei und ein Schulverweis.
[Direktionszimmer]
Julian: Ich seh die Sache so: Je später man auf den Boden der Tatsachen ankommt, umso härter wird die Landung, nicht wahr? Entweder sie zahlt oder wir übergeben die Sache der Polizei. Aber jetzt will ich sie nicht länger stören.
[Klassenzimmer]
Lehrer: Luzi, alles in Ordnung?
Luzi: Ja, danke.
Caro: Ich hoffe, du warst nicht so dämlich einen von uns zu verraten. Ansonsten würd ich mir an deiner Stelle mal Gedanken machen, ob du eine Feuer-, Erd-, oder Seebestattung möchtest.
Luzi: Du warst das?
Caro: An unserer Schule bist du dann nämlich tot. Erledigt. Mit ner Verräterin redet keiner mehr ein Wort.
Luzi: Das Foto ist von dir?
Caro: Leg dich nie wieder mit mir an.
Luzi verlässt das Klassenzimmer.
Lehrer: Luzi??
[Aula]
[Bea betritt die Aula, schaut auf die Uhr und wartet auf Ihre STAG Mitglieder. Sie bereitet das Klavier vor, schaut wieder auf die Uhr und über die Schulter, immer noch wartend auf Ihre Schüler. Sie ändert Notenblätter und wartet vergeblich auf die STAG]
[Schulflur]
[Hotte und Emma, das Dream Team bevor Jenny aufgetaucht ist, kommen den Flur entlang]
Hotte: Meinst Du das Luzi zur Direktorin musste, hat irgendwas mit dem Video von mir zu tun?
Emma: Ich glaube, dass das alles auf Caros Mist gewachsen ist.
Hotte: Quatsch.
Emma: Hallo? Erst die Sache mit dem Video, wo sie Dich zum Deppen gemacht hat und dann die Sache mit Luzi? Das hat doch System.
Hotte: Das mit dem Video war bestimmt…ein versehen.
Caro: Hi Hotte.
[Hotte dreht sich glückselig zu Caro um]
Hotte: Hi.
Caro: Singst Du für mich nochmal… Oh baby, baby,… [Caro fängt an schlecht vor Hotte und Emma zu tanzen, Hotte verliert sein Lächeln]uh baby, baby…
Bea: Darf ich erfahren was hier los ist?
Caro: Ja, wir performen grad nen Song.
[Bea, Caro, Sophie schauen zu Hotte und Emma, die verlegen vom Boden aufschauen]
Dürfte doch ganz in Ihrem Sinne sein, Frau Vogel.
Bea: Absolut. Deswegen schlage ich vor wir gehen jetzt alle gemeinsam in die Aula. Die AG hat bereits angefangen.
Caro: Sorry, aber…wir müssen leider zum Beachvolleyball Training. [an Sophie] Kommst Du?
[Caro und Sophie gehen, Bea geht auf Hotte und Emma zu, die immer noch verlegen dastehen]
Bea: Warum sind Sie nicht zur Probe gekommen? Geht’s um dieses dämliche Video? Da stehen Sie doch drüber.
Emma: Tut mir leid Frau Vogel, aber mit Caro legen wir uns besser nicht an. Sonst geht’s uns am Ende wie Luzi.
[Hotte nickt zustimmend]
Bea: Was ist denn mit Luzi?
Hotte: Die hat jetzt echt ein Problem.
[Direktorin Zimmer]
[Frau Krawzyck hält eine Tasse in der Hand und leert Sie auf einen Schluck, Götting kommt zur Tür herein]
Frau Krawzyck: Sind Sie rot-grün blind?
Julian: Wie bitte? Ah…hab ich das Rotlicht übersehen? Verzeihung.
Frau Krawzyck: Und von Anklopfen haben Sie auch noch nie was gehört!
Julian: Ich dachte, ich hätte angeklopft. Äh, hat sich die kleine Beschenko inzwischen daran erinnert, wer noch mit Ihr im Schwimmbad war?
Frau Krawzyck: [schüttelt verneinend den Kopf] Und ich glaube auch nicht, dass Sie Ihre Mitschüler verraten wird.
Julian: Gut, dann würde ich sagen, ich schick die Rechnung zu Luzi nach Hause und erteile Ihr einen Tadel. [Julian dreht sich zum gehen um]
Frau Krawzyck: Nicht so hastig. Ich habe Luzi Bedenkzeit gegeben und daran werden wir uns auch halten.
Julian: Aber Sie haben doch gerade eben ges…
[Bea stürmt zur Tür herein und hält inne als Sie Julian sieht]
Bea: Was sind das für absurde Anschuldigungen gegen Luzi Beschenko?
[Frau Krawzyck lächelt erleichtert, Julian fängt zu klatschen an]
Julian: Bravo. Bravo. Was für ein Auftritt, vielleicht sollten Sie auch noch eine Theater AG ins Leben rufen.
Bea: Luzi soll das Schwimmbad verwüstet haben? Das ist doch lächerlich.
Julian: Tatsächlich? Und äh, was sagen Sie dazu? [Julian zeigt das Bild von Luzi im Schwimmbad]
Bea: [An Frau Krawzyck] Wo haben Sie diese Aufnahme her?
Frau Krawzyck: Wurde uns anonym zugespielt.
Julian: Ein Schüler hat wohl ein schlechtes Gewissen bekommen und wollte nicht…das dieser… Vandalismus ungestraft bleibt. Sehr anständig.
[Bea dreht sich zu Julian um und fährt die Krallen aus]
Bea: Sie finden es also anständig, wenn Schüler sich gegenseitig denunzieren.
Julian: Wenn`s der Wahrheitsfindung dient.
Bea: Ach ja? Was ist dann mit der Wahrheit von Ihrem anständigen Schüler? Der muss doch auch auf der Party gewesen sein. Oder wie erklären Sie sich das Zustandekommen dieses Fotos, Herr Kollege?
[Julian nimmt Bea das Bild aus der Hand und verlässt das Zimmer. Bea dreht sich zu Frau Krawzyck um, die hörbar zufrieden ausatmet.]
[Klassenzimmer]
Bea: So viel zur Hausaufgabe. Bevor Sie jetzt alle gehen, möchte ich Ihnen noch was sagen. Vielleicht Haben Sie mitbekommen, dass Luzi heute zur Direktorin musste. Es ging um die Party im Schwimmbad. Keine Angst: Luzi hat niemanden verraten. Das bedeutet aber auch einen Schulverweis, eine mögliche Anzeige und vor Allem, dass die Beschenkos ganz alleine für den Schaden aufkommen müssen.
Caro: Ist das jetzt hier der Ethik Unterricht, oder was?
Bea: Falls irgendjemand etwas gesehen hat, oder vielleicht sogar dabei war, ist das jetzt die Möglichkeit sich zu stellen. Okay, ich mach Ihnen einen Vorschlag. Ich werde die ganze Pause über hier sitzen und warten, falls jemand unter vier Augen mit mir sprechen möchte.
(Bei den Beschenkos)
Timo: Hi
Karin: Hi, Timo, komm rein. Luzi ist in ihrem Zimmer, sie macht Hausaufgaben.
Luzi: Hi. Kann das sein, dass in der Küche was anbrennt?
Karin: Mein Biraschki.
Timo: Deine Mutter weiß noch gar nichts von der Schwimmbadsache.
Luzi: Und ich hab auch keine Ahnung, wie ich es ihr beibringen soll.
Timo: Aey, Cro ist so eine miese Bazille.
Luzi: Deine Sophie ist auch nicht besser, die hat nämlich das Foto von mir am Pool geschossen.
Timo: Ja, aber ich bin mir sicher, dass es Caro war, die es an die Krawcyk geschickt hat. Sophie wär nie so link.
Luzi: Hey, die hat Dich mit ner SMS abserviert und Du verteidigst sie immer noch? War jemand bei ST? Oder hat Caro da auch ganze Arbeit geleistet?
Timo: Heite war niemand da. Ja, nach dem Video von Hotte sind alle kuriert. Ja, aber die Vogel kriegt das schon wieder ans laufen. Heut hat sie sich auch für Dich eingesetzt. Ja, in Mathe hat sie an alle die auf der Party waren appelliert, sich zu stellen.
Luzi: Und? Hat einer? Du natürlich auch nicht.
Karin aus dem Hintergrund
Karin: Luzi? Bleibt Timo zum essen? Es ist genug da.
Luzi: Nein, der will gerade gehen. Es ist immer gut, nen so tollen Freund wie Dich zu haben.
(Vogelhaus)
Bea: Ich hab ne Viertelstunde dagesessen und gewartet, dass jemand kommt. Das irgendjemand zugibt, das er auf der Party war. Nix!
Miriam: Die Krawcyk weiß doch aber, dass das Mädel dort nicht allein gefeiert hat.
Bea: Aber Luzi ist die Einzigste, gegen die es Beweise gibt.Und Julian Götting möchte unbedingt jemanden an Kreuz nageln. Der möchte lieber heute, als morgen Rektor werden, Dazu ist ihm jedes Mittel recht.
Miriam: Aber ich glaub nicht, dass die Krawcyk es zulässt, dass der ne Schülerin hinhängt nur um sich zu profilieren.
Bea: Aber so lange die anderen feige den Mund halten, hat sie keine andere Wahl.
Miriam: Aber zumindest von deinem Ben weißt Du doch mit Sicherheit, dass der dabei war.
Bea: Miriam, er ist nicht MEIN Ben und ich kann nicht mit Sicherheit sagen, dass er dabei war.
Miriam: Hä? Das hast Du doch selbst gesagt, dass der nach Bier und Chlor gerochen hat, als er neulich nachts hier aufgeschlagen ist.
Bea: Willst Du mir sagen, dass ich ihn melden soll?
Miriam: Nein. Natürlich nicht. Aber ihr habt doch diesen besonderen Draht...
Bea: Miriam!
Miriam: Vielleicht kannst Du ihn ja davon überzeugen, dass er es von sich aus zugibt. So und wenn einer erstmal den Anfang gemacht hat...
Bea: Dann ziehen die anderen vielleicht nach.
[Villa Bergmann]
Ben: Hey. Also das gehört jetzt aber auch nicht zu den Sachen, die Lehrer normaler Weise tun. Ihren Schülern zu Hause auflauern.
Bea: Wenn es die Umstände erfordern, dann schon… Du weißt das Götting Luzi in der Mangel hat wegen dem Schwimmbad… Wie viele von euch waren dabei? 10? 20? … Luzi soll dafür jetzt alleine den Kopf hin halten.
Ben: Was erwartest du von mir?
Bea: Das du die Anderen dazu bringst, sich zu stellen. Ich weiß, sie hören auf dich.
Ben: Ja klar. Und dann gehen wir alle zusammen zu der Krawcyk und alles ist vergeben und vergessen.
Bea: Was ist so falsch daran?
Ben: Ey, sag mal was glaubst du wer die Tür aufgebrochen hat? Bea, das hier ist meine letzte Chance, wenn das raus kommt, dann war‘s das mit dem Abi.
Bea: Und wessen Schuld ist das? Jawohl nicht die von Luzi Beschenko.
Ben: Mein Gott, was soll denn schon großartig passieren? Aber für mich hängt da viel dran. Wenn ich auffliege, dann kann ich mir den Surfshop in Australien abschminken. Das ist mein verdammter Lebenstraum. Was glaubst du warum ich mir die ganze Nummer mit dem Abi gebe? Um diesem ganzen Scheiß endlich den Rücken zu kehren. Um dort zu leben, wo es nicht immer nur um Geld, Leistung und Anerkennung geht. Aber das verstehst du wohl nicht.
[Pestalozzi / Flur]
Karin: Sowas brauchst du dir von deinem Mann nicht gefallen lassen. Das ist dein Geld. Wir arbeiten weiß Gott hart genug dafür.
Ingrid: Frau Beschenko, haben sie eine Minute?
Karin: Ja sicher Frau Jäger, für sie immer.
Ingrid: Bin sofort wieder da.
Michael: Guten Morgen.
Ingrid: Das ist mir jetzt unangenehm, aber der Konrektor hat darauf bestanden dass das sofort an sie raus geht.
Karin: Was ist das? Stimmt irgendwas mit meiner Arbeit nicht?
Ingrid: Nein. Es ist wegen ihrer Tochter. Diese wüste Party in der Schwimmhalle neulich, Luzi war wohl dabei.
Karin: Was? Das kann nicht sein.
Ingrid: Leider doch. Es gibt ein Foto und Luzi hat es auch zugegeben.
Karin: Dann ist das ein Tadel? Oder ein Verweis?
Ingrid: Nein, die Rechnung, für den entstandenen Schaden. Luzi ist die einzige, der man etwas nachweisen kann. Also werden sie wohl dafür aufkommen müssen.
Karin: Austausch vom Türschloss, Reinigung.. Gesamtkosten 2565,00€
[Pestalozzi / Lehrerzimmer]
Julian: Wunderschönen guten Morgen.
Michael: Guten Morgen Dr. Wendland, natürlich können wir uns treffen. Soviel neues hab ich ihnen aber noch gar nicht zu Berichten… Aber wir sprechen uns später noch mal.
Ingrid: Das nächste Mal überbringen sie ihre schlechten Nachrichten bitte selbst Herr Götting.
Julian: Sind sie mal wieder überfordert?
Ingrid: Mich überfordert nur mit anzusehen, wie sie die arme Frau Beschenko in den Ruin treiben.
Julian: Hätte sie ihre Tochter besser im Griff, dann müsste sie jetzt nicht für den finanziellen Schaden aufkommen.
Ingrid: Luzi ist gut erzogen. Sie ist so ein liebes Mädchen und Frau Beschenko ackert sich mit ihrem Putzjob den Rücken krumm damit die kleine es einmal besser hat.
Julian: Betrachten wir es doch einfach als eine pädagogische Maßnahme. Luzi wird ihrer Mutter so etwas bestimmt nicht noch einmal antun.
Michael: Wobei zwischen einer pädagogischen Maßnahme und dem finanziellem Ruin doch ein paar Welten liegen, finden sie nicht?
Julian: Meine Güte, dann organisieren sie doch meinetwegen einen Spendenmarathon. Guten Morgen Frau Krawcyk, könnten sie dem Kollegen Heisig bitte erläutern was die Klausel „Eltern haften für ihre Kinder“ bedeutet?
Gabriele: Ich bin sicher, das können sie selbst.
Julian: Es wäre nett, wenn nicht immer alle unangenehmen Aufgaben mir überlassen würden, schließlich sind sie die Direktorin.
Gabriele: Es ist in der Tat so, dass Frau Beschenko haftbar ist weil Luzi noch nicht Volljährig ist.
Ingrid: Aber wo soll die Frau zweieinhalb tausend Euro her kriegen?
Bea: Was denn? So viel?
Ingrid: Ja.
Bea: Frau Krawcyk… Frau Krawcyk…
[Pestalozzi, Flur vor Gabrieles Büro]
Bea: Frau Krawcyk?
(Die Türampel springt auf rot.)
Ben: Morgen, Frau Vogel.
Bea: Ben! Könnte ich sie mal nen Moment sprechen?
Ben: Ich hoffe, es geht nicht schon wieder um diese Schwimmbadsache.
Bea: Doch genau darum geht es. Ich hab eben erfahren, dass Luzis Mutter für den gesamten Schaden aufkommen muss. Das ist wahrscheinlich mehr als die Frau in zwei Monaten verdient.
Ben: Dann besorg ich das Geld eben.
Bea: Das läuft immer so bei euch, oder? Du baust Mist und dein Vater zahlt dafür.
Ben: Funktioniert leider nicht immer.
Bea: Findest du nicht, es ist langsam Zeit für was grade zu stehen?
Ben: Du bist doch genauso feige wie ich. Oder hast du etwa deiner Chefin erzählt, dass du mit nem Schüler geschlafen hast? Na also. Dir war dein Gehaltsscheck auch wichtiger. Komm du mir nicht mit Zivilcourage und diesem ganzen Gewissensscheiß.
[Pestalozzi, Snackbereich]
Bea: Einen Tee, bitte.
Michael: Sie sehen nicht so aus als hätten sie gerade ein neues Mathegenie entdeckt.
Bea: Nein.
Michael: Es können nicht alle Schüler Genies sein.
Bea: Stimmt. Ich bin ja auch keins.
Michael: Ist alles in Ordnung mit ihnen?
Bea: Meine Mutter hat immer gesagt, man muss die Messlatte gerade so hoch hängen, dass man locker drunter durchpasst. Aber finden sie das nicht ein wenig unlogisch? Ich meine,
wenn sie hoch hängt, dann ist es doch umso schwieriger den eigenen Ansprüchen zu genügen. Jetzt versteh ich endlich, warum ich immer scheitere.
Michael: Dass jemand wie sie scheitert, das kann ich mir gar nicht vorstellen.
Bea: Sie kennen mich doch gar nicht. Wissen sie, warum ich Lehrerin geworden bin? Wegen Frau Krawcyk. Ich hab hier Abitur gemacht und ich hab sie immer bewundert. Dass, was sie von anderen gefordert hat, das hat sie immer zuerst sich selbst abverlangt.
Michael: Ja aber das tun sie doch auch.
Bea: Ich fürchte, das sieht nur so aus.
(Michaels Handy klingelt.)
Michael: Pardon. (am Handy:) Ja hallo, Herr Dr. Wendtland. Ja, jetzt passt es besser; jetzt hab ich eh ne Freistunde. Können wir auch machen. Wo? Ist gut. Sekunde noch. (zu Bea:) Wissen sie was? Hängen sie ihre Messlatte einfach so tief, dass sie drüberspringen können. (am Handy:) So, da bin ich wieder. Ja.
[Saal 1]
Michael: Wenn sie mich so fragen, Herr Dr. Wendtland, dann halte ich die Vorwürfe gegen Frau Krawcyk zumindest für anfechtbar.
Dr. Wendtland: Also die Schulbehörde, die müsste es schon etwas genauer wissen.
Michael: Frau Krawcyk mag vielleicht etwas ausgebrannt sein, aber das ist nicht zuletzt Herrn Götting und seinen permanenten Attacken geschuldet. Götting ist krankhaft ehrgeizig. Und im Gegensatz zu Frau Krawcyk ist ihm das Wohl der Schüler herzlich egal.
Dr. Wendtland: Also was sie von Herrn Götting halten, das weiß ich jetzt. Aber was sagen sie zu den konkreten Vorwürfen, die er gegen Frau Krawcyk erhebt?
Michael: Nun, es ist mir leider nicht möglich Blutproben zu entnehmen, aber ich glaube nicht, dass sie ein Alkoholproblem hat. Und deswegen denke ich auch, dass sie weiterhin fähig sein wird diese Schule zu leiten.
[Pestalozzi, Gabrieles Büro]
Gabriele: Ist die Ampel kaputt?
Bea: Entschuldigung. Aber ich muss dringend mit ihnen sprechen.
Gabriele: Schießen sie los.
Bea: Ich weiß von einem weiteren Schüler, der mit ziemlicher Sicherheit bei der Party dabei war. Ben Bergmann.
Gabriele: Und woher wollen sie das so genau wissen?
Bea: Weil, weil ich mit Ben Bergmann geschlafen habe.