[Das letzte Mal bei Hand aufs Herz]
Caro: Ich muss mit Ben sprechen bevor Stefan es tut. Ihm meine Version der Geschichte erzählen.
Sophie: Deine Version?
Stefan: Es tut mir leid, aber mein Anliegen duldet kein Aufschub.
Caro: Meins auch nicht.
Ben: Was soll das werden?
Stefan: Das Kind, das Caro verloren hat, war… es war nicht von Dir. Es war von mir.
[Intro]
[Schulflur]
Ben: Was?
Stefan: Es war ein Fehler. Ich hatte für einen Moment die Kontrolle verloren.
Ben: Ihr Beide?
Caro: Er hat mich verführt. Das war an Silvester. Du hast Schluss gemacht. Ich war so verzweifelt und… er hat das ausgenutzt.
Stefan: Hör auf.
Caro: Du hast selbst gesagt, dass er scharf auf mich ist.
Ben: Du hast die ganze Zeit gewusst, dass es nicht mein Kind ist?
Caro: Ich hab mir so sehr gewünscht, dass es von Dir ist.
Stefan: Gewünscht? Du wolltest, dass es so schnell wie möglich verschwindet.
Caro: Das ist nicht wahr.
Stefan: Richtig. Vorher musstest Du ja noch die hunderttausend Euro von mir erpressen. Und dann konntest Du nicht schnell genug abtreiben. Das war auch eine Lüge. Sie hat das Kind nicht verloren. Sie hat es abgetrieben.
[Friedhof]
Michael: Ihr seid keine drei Tage alt. [Michael ist bei dem Grab von Friedhelm Mirbach und schaut sich um, von wem die Blumen sein könnten. Er sieht einen Friedhofsgärtner] Ach ähm… Entschuldigen Sie. Ich hab da ne Frage zu dem Grab da hinten. Ehepaar Mirbach. Da liegen ja frische Blumen.
Friedhofsgärtner: Die sind von heute.
Michael: Haben Sie ne Ahnung, wer die da hingelegt haben könnte?
Friedhofsgärtner: Nee. Aber am Morgen waren die noch nicht da.
Michael: Waren denn heut schon viele Besucher hier? [Der Gärtner schüttelt mit dem Kopf] Tschuldigen Sie, das ist wirklich wichtig. Kennen Sie… [Michael holt ein Foto von Jens aus seiner Jackentasche] Kennen Sie diesen Mann hier? War der heute hier?
Friedhofsgärtner: Könnte sein. Der hatte die Haare anders.
Michael: Ja…
Friedhofsgärtner: Aber sonst… Nageln Sie mich nicht drauf fest.
Michael: Danke, Sie… Sie haben mir sehr weiter geholfen. [Der Gärtner geht weiter und Michael holt sein Handy raus] Piet, hier ist Michael. Ich hab Neuigkeiten. Mirbach ist nicht abgereist. Er ist noch in Köln.
[Schulflur]
Caro: Ben, jetzt warte doch mal. Hör mir wenigstens zu.
Ben: Verpiss Dich, Caro. Ich mein das ernst. Sprich mich nie wieder an, nie wieder. Wir zwei, sind durch miteinander. Endgültig. [Ben verlässt die Schule und Caro bleibt an der Treppe stehen und wird von den anderen Schüler beobachtet]
Caro: Ja, was gibt’s denn da zu glotzen? [Caro haut ab]
Luzi: Was ist denn jetzt schon wieder los?
Timo: He wo willst Du hin?
Luzi: Na fragen was los is‘?
Timo: Wenn Ben mit Dir reden will dann wird er schon zu Dir kommen. Außerdem brauchen wir Dich jetzt hier. Wenn alle gehen dann denkt Götting vielleicht noch der Streik is‘ vorbei. Wir müssen hier Stellung halten, ha? [Luzi zweifelt etwas an Timos Erklärung]Ja gut okay ich brauch Dich hier. [ein Küsschen zwischen den Verliebten]
Luzi: Na dann bleib ich natürlich hier.
Timo: Glaub mir Ben kommt schon klar.
Luzi: Er sah nich‘ so aus.
Timo: Ja weil er mit Caro zusammen is‘, wer weiß was die schon wieder angestellt hat.
Luzi: Ja wer weiß.
Timo: He Ben muss den Scheiß mit Caro selber klären, ok? Konzentrier Du Dich mal lieber auf uns.
Luzi: Ich bin so froh dass wir das hinter uns haben.
Timo: Was denn?
Luzi: Na dieser ganze Stress und diese Spielchen, ich kann Dir vertrauen. Ok es hat ne ganze Weile gedauert, aber zwischen uns ist einfach alles klar und es fühlt sich so gut an. [Tja Luzi, wenn Du Dir da mal nicht ein Eigentor geschossen hast, Timos Gesichtsausdruck bestätigt dies. Luzi zieht Timo die Treppe hoch]
[Aufenthaltsecke]
Timo: Ja Leute so wie’s aussieht…kann’s hier noch ne ganze Weile dauern und wir haben nach wie vor das Problem dass wir keine Verpflegung haben.
Emma: Götting steht unter vor der Tür, er will reden. Er droht die Schule von der Polizei räumen zu lassen.
Marcel: Das soll er mal versuchen.
Luzi: Wenn Götting das wollte hätte er das schon längst getan.
Jenny: Genau er will kein Aufsehen erregen. Er will das Ding hier schön leise untern Teppich kehren und weitermachen wie bisher.
Hotte: Ohne mich.
Marcel: Genau, aufgeben is‘ nich‘.
[Timos Handy klingelt]
Luzi: Ok wie geh’n wir weiter vor? [Auf Timos Handydisplay erscheint? Richtig, Sophies Name und Nummer. Timo lässt es klingeln]
Jenny: Wir lassen Götting vor der Tür und warten ab was passiert. Willst Du Dich mit ihm an einen Tisch setzen? [Timo lehnt den Anruf ab]Wir kennen doch seinen Standpunkt: Streik beenden sonst Sanktionen.
Luzi: Ja okay aber dann sollten wir unseren Standpunkt vielleicht nochmal klar machen.
Hotte: Und Du glaubst dass der Götting mit uns redet?
Luzi: Naja kommt drauf an.
Timo: Worauf?
Luzi: Welches Mittel wir wählen.
[Villa Bergmann]
[Ben kommt nach Hause und kämpft mit sich und den Erinnerungen. Flashback: Stefan: Das Kind das Caro verloren hat…es war von mir. Ben nimmt ein Bild von sich und seinem Vater und zerschmettert es am Boden. Mit einem herrlichen Seitfallschlag kickt er eine Lampe um. Flashback: Caro: Wir reden hier von einem Baby, von unserem Baby. Ben: Man Caro, willst Du jetzt Mutter werden, so kurz vor dem Abi? Ben zerbricht eine Vase. Flashback: Stefan: Herrgott nochmal Du weißt noch nicht einmal ob das Kind überhaupt von Dir ist! Ben lässt seine Wut am Glastisch aus. Flashback: Caro: Ich habe unser Kind verloren und Du bist schuld. Weitere Einrichtungsgegenstände müssen Bens Wut weichen]
[Schultreppe]
Julian: Das wurde auch Zeit, ich wollte grade die Polizei rufen. [Luzi baut sich demonstrativ vor Götting auf, auf der Treppe hinter ihr lungern Jenny, Timo, Hotte und Emma] Aber ich bin natürlich froh dass Sie zu Gesprächen bereit sind. Führen Sie die Verhandlungen für die Schülerseite? [Luzi lässt Julian abblitzen und bringt sich auf der Treppe in Position, die ersten Takte von „Fuck You“ erklingen.] Ach bitte, lassen Sie den Quatsch. [Und dann machen die Streikenden ihren Standpunkt mit dem besten Mittel nochmal klar: sie performen „Fuck You.“ Da gibt’s nix zu missverstehen.]
[Villa Bergmann]
[Stefan kommt in die Villa und sieht das Ergebnis von Bens Zerstörungswut. Er betrachtet das gemeinsame Foto und geht weiter durch die zerstörte Wohnung. Ben kommt mit Taschen bepackt an die Tür, lässt diese fallen und tritt mit tiefstem Hass und Abscheu seinem Vater entgegen. Er dreht sich um und will gehen]
Stefan: Ben. [Ben reißt sich von ihm los] Ben. [Als Stefan ihn ein weiteres Mal am gehen hindern will greift Ben sich Stefan und erhebt die Faust gegen ihn. Stefan macht eine Kopfbewegung dass es ok wäre wenn Ben ihn schlagen würde, doch dieser lässt von ihm ab, packt seine Sachen und stürmt aus der Villa.]
[Vor Villa Bergmann]
Karin: Hallo Ben! Sind Sie gar nicht in der Schule? Wo wollen Sie hin?
Ben: Keine Ahnung.
Karin: Ben, warten Sie mal!
Ben: In diesem Haus bleib ich keine Sekunde mehr.
Karin: Was ist denn los?
Ben: Egal… Ich muss hier weg.
Karin: Ben! Wenn Sie wollen, können Sie mit zu uns kommen. Sie können gerne bei uns übernachten.
Ben: Danke. Aber nein.
Karin: Sie müssen nichts erzählen. Sie müssen auch nicht erklären um was es geht. Ich…
Ben: Ich komm schon klar.
Karin: Warten Sie kurz, ich bring das schnell rein.
[Schultreppe]
[STAG singt das Ende von „Fuck you“.]
Julian: Rührend, ganz rührend. Und so gestrig. Genauso wie diese kindische Aktion hier. Sehen Sie den Tatsachen ins Auge. Entweder Sie beenden diesen lächerlichen Streik oder Ihre Tage an dieser Schule sind gezählt.
Emma: Der war nur halb so cool wie er getan hat.
Luzi: Mal sehen was jetzt noch passiert.
[Timo liest eine SMS von Sophie: „Komm zum Parkplatz. Bitte!“]
Timo: Ähm, ich muss nochmal kurz los.
[Schulparkplatz]
Timo: Was willst du?
Sophie: Kann ich nochmal bei dir bleiben?
Timo: Du bist die letzten zwei Nächte schon bei mir untergekommen.
Sophie: Ich weiß. Nur noch diese eine Nacht.
Timo: Das hast du gestern auch schon gesagt.
Sophie: Ich brauch Geld und ich hab gedacht, ich würd welches bekommen.
Timo: Sorry. Geld ist im Moment dein geringstes Problem.
Sophie: Doch. Ich…
Timo: Sophie, wir drehen uns im Kreis.
Sophie: Ich erklär dir bald alles. Okay?
Timo: Ja, nur dass es mich leider nicht mehr interessiert.
Sophie: Ich weiß überhaupt nicht, wo ich jetzt hin soll.
Timo: Du hattest zwei Tage Zeit dir was zu suchen. Zu deiner Mutter oder zu Caro, keine Ahnung. Bei mir geht’s jedenfalls nicht mehr.
Sophie: Wegen Luzi?
Timo: Ja. Auch. Ich möchte das einfach…das mit ihr nicht auf’s Spiel setzen für…für irgendeine Geheimniskrämerei. Das hatt ich schon mal. Es tut mir leid. Ich muss los.
Sophie: Timo?
Timo: Nein.
[Bei den Vogels]
Piet: Aber ganz sicher war sich der Friedhofsgärtner nicht?
Michael: Nein, aber er hat nur einen anderen Besucher gesehen und der sah Jens Mirbach zumindest ähnlich. Außerdem waren da frische Blumen auf dem Grab und da hast selber gesagt da gibt es keine anderen Verwandten.
Miriam: Also heißt das Jens ist noch in Köln! Weiß die Polizei schon Bescheid?
Piet: Ach, das reicht denen doch nicht.
Michael: Ja gut, der Gärtner war sich nicht sicher. Vor der Polizei würde er ganz sicher nicht aussagen.
Piet: Ich meine, die suchen ja auch nicht nach Jens. Mit Bea haben sie gefunden, was sie gesucht haben.
Michael: Ja, und in ein paar Tagen beginnt ihre Verhandlung. Deswegen müssen wir auch Mirbach finden.
Piet: Na gut, ich könnte alle Hotels abklappern. Ich checke mal die Adressen. [Piet geht]
Michael: Wie war es bei Bea? Wie geht’s ihr?
Miriam: Na ja. Ich mein, sie schlägt sich tapfer, aber während ich bei ihr war kam die Nachricht, dass Jens angeblich Deutschland verlassen hat.
Michael: Nein, der is‘ hier. Und wir müssen ihn finden. Und wir werden ihn finden.
Miriam: Du solltest so schnell wie’s geht zu Bea.
[Villa Bergmann]
[Caro kommt die Treppe rauf]
Stefan: Du wagst es hier aufzutauchen?
Caro: Ich will zu Ben!
Stefan: Der ist nicht da.
[Caro sieht die Verwüstung auf dem Boden]
Caro: War er das?
Stefan: Geh! Jetzt!
Caro: Jetzt tu nicht so, als ob ich an all dem die Schuld hätte. Du musstest ihm ja alles erzählen.
Stefan: Und das hätte ich viel früher tun sollen. Du hast in diesem Haus nichts mehr verloren.
Caro: Ich warte auf Ben, ich muss mit ihm sprechen.
Stefan: Du glaubst er hört dir zu? Das wird er nicht. Du bist für ihn gestorben.
Caro: Wir werden sehen.
Stefan: Nein, denn du wirst ihn künftig in Ruhe lassen.
Caro: Drohst du mir?
Stefan: Ich gebe dir einen guten Rat. Und jetzt verschwinde!
Caro: Ich hab' noch Sachen da.
Stefan: Du hast 5 Minuten!
[In den Straßen Kölns]
[Ben weiß nicht wohin und erinnert sich an den Streit mit Bea. Flashback Anfang: Bea: Die Fehlgeburt, die kann ganz viele Ursachen haben.
Ben: Du tust es schon wieder. Immer redest du dich raus, immer sind die Anderen schuld. Du redest ständig von Verantwortung, aber du übernimmst keine. Von Anfang an nicht!
Bea: Du weißt, dass das nicht stimmt. Ben: Ich weiß, dass ich ein Fehler gemacht habe. Du warst ein Fehler. Du ahnst gar nicht, wie sehr ich das bereue. Also
noch mal: Geh endlich! Komm nie wieder. Flashback Ende. Ben schnappt sich seine zusammengepackten Klamotten und macht sich auf den
Weg.]
[ Aula]
[Timo kommt in die Aula.]
Timo: Hey. Ist ja echt gemütlich hier.
Luzi: Man wo warst du so lange? [Timo schenkt Luzi eine rote Rose.] Ohh, danke schön! Und ich dachte, du lässt mich wieder in Stich.
Timo: Wieso das denn?
Luzi: Naja, weil du die letzten beiden Nächte auch zuhause warst wegen deinem Vater.
Timo: Achso. Tja, heute nicht.
Luzi: Aber vielleicht gibt’s da ja doch was was ich noch nicht über dich weiß. Hast du Angst vor großen dunklen Räumen?
Timo: Ja, stimmt. Aber jetzt wo ich bei dir bin, fühl ich mich richtig sicher.
Luzi: Ich beschütz dich.
[Schultoilette]
[Sophie betritt die Toilette und betrachtet sich im Spiegel. Sophie läuft auf Timo zu und küsst ihn. Nachdem sie sich kurz frisch gemacht hat,
verlässt sie diese wieder.]
[Bei den Beschenkos]
[Ben klingelt bei Familie Beschenko. Karin öffnet ihm die Tür.]
Karin: Ben?!
Ben: Gilt Ihr Angebot noch?
Karin: Selbstverständlich! Kommen Sie rein! [Karin nimmt Ben in der Wohnung auf.]
[Villa Bergmann]
[Stefan sitzt ungeduldig, auf die Uhr schauend, im Flur und wartet auf Caro.]
Stefan: Moment. Die Schlüssel! [Caro sucht den Wohnungsschlüssel und gibt diesen Stefan.] Eins solltest du noch wissen, ich hab veranlasst, dass die
100.000 zurückgebucht werden.
Caro: Das kannst du nicht.
Stefan: Oh doch. Oder hast du wirklich geglaubt, ich überlass dir 100.000 Euro ohne mir ne Hintertür aufzulassen?
Caro: Wir hatten eine Abmachung.
Stefan: Nein. Du hast mich erpresst. Aber das ist jetzt vorbei.
Caro: Da wäre ich mir nicht so sicher.
Stefan: Was willst du tun? Zu Ben gehen, ihm die Wahrheit sagen? Du kannst gar nichts mehr tun, meine Liebe. Du bist raus! [Caro nimmt sich ihre Tasche und
will gehen.] Sekunde. [Stefan hält sie abermals auf.] Schöne Ohrringe. Sind die neu?
Caro: Die hat Ben mir geschenkt.
Stefan: Und ich hab sie bezahlt! Gib sie her! [Caro nimmt die Ohrringe raus und gibt sie Stefan.] Die Tasche auch.
Caro: Und wo bitte soll ich meine Sachen reinmachen?
Stefan: Warte hier! [Stefan geht ins Bad und holt einen blauen Sack für die Sachen von Caro.] Bitte schön.
Caro: Das ist nicht dein Ernst!
Stefan: Oh doch. Los beeil dich. Ich hab noch ein Termin.
[Caro nimmt den blauen Sack und verstaut wiederwillig ihre Klamotten darin.]
[Aula]
[Sophie geht in die Aula.]
Sophie: Das was ihr da abzieht, ist peinlich. Und unfair.
Luzi: Sophie? Was ...
Timo: Man Sophie hau ab!
Sophie: Du bist doch nur mit ihr zusammen, weil ich nicht da war.
Luzi: Äh, hallo?!
Timo: Lass uns in Ruhe!
Sophie: Du liebst sie nicht. Du liebst mich. Das weiß ich ganz genau.
Timo: Nein, das tu ich nicht. Und jetzt verschwinde! Du machst dich echt lächerlich.
Sophie: Du machst dich lächerlich. Merkst du das nicht? Gib‘s doch einfach zu.
Timo: Was? Das ich Luzi liebe? Das kann ich dir auch gerne schriftlich geben.
Sophie: Du lügst.
Timo: Sophie!
Sophie: Und warum hast du mich dann die letzten paar Nächte bei dir schlafen lassen ohne deiner geliebten Luzi was davon zu verraten?