Episode 147

 

[Das letzte Mal bei Hand aufs Herz]

 

Michael: Das Trennungsjahr ist jetzt so gut wie vorbei und ich denke es ist an der Zeit, dass wir uns endgültig scheiden lassen.

 

Helena: Das kommt jetzt ziemlich plötzlich.

 

Michael: Mach´s uns bitte nicht so schwer.

 

Helena: Wie Du meinst.

 

Julian: Sehen wir nen Happy End oder ne Tragödie? [Michael und Bea stehen auf dem Schulhof und küssen sich]Happy End. Stand das so in Ihrem Drehbuch?

 

Helena: Ich glaube nicht, dass das das Ende ist.

 

 

 

[Intro]

 

 

 

[Pestalozzischule]

 

[Michael und Bea küssen sich immer noch auf dem Schulhof]

 

 

 

Julian: Da haben Sie sich aber ganz schön was vorgenommen. Die Vogel hat Ihren noch Ehemann nämlich mächtig den Kopf verdreht.

 

 

 

Helena: Das geht bei Michael schnell. Da ist er ganz Mann.

 

 

 

Julian: Und er ist nicht mal der Erste in dieser Schule den es trifft.

 

 

 

Helena: Was wollen Sie damit sagen? Haben Sie und Bea Vogel?

 

 

 

Julian: [lacht] Gott bewahre. Frauen müssen über 1,70 sein und blond.

 

 

 

Helena: Und mit welchem Kollegen hatte Frau Vogel dann vorher etwas? 

 

 

 

Julian: Mit gar keinem. Ich rede von einem Schüler.

 

 

 

Helena: Ein Schüler?

 

 

 

Julian: Ja, leider konnten wir Ihr die Affäre nie nachweisen.

 

 

 

Helena: Wie heißt er denn?

 

 

 

Julian: Ben Bergmann.

 

 

 

Helena: Ben Bergmann, das ist doch…

 

 

 

Julian: Der Sohn von Stefan Bergmann.

 

 

 

[Villa Bergmann]

 

 

 

Stefan: Frau Beschenko. Ha, immer noch fleißig?

 

 

 

Karin: Guten Tag Herr Bergmann. [Sie stellt die Einkäufe auf dem Tisch ab]

 

 

 

Stefan: Oh, Sie können ja gucken, dass ein ganz Angst und Bange wird. [Karin lächelt nur] Okay, es tut mir Leid wegen der Sprüche. Ich bin bereit, legen Sie los.

 

 

 

Karin: Womit?

 

 

 

Stefan: Frau Beschenko, ich kenn doch diesen Blick. Sie wollen mal wieder etwas sagen. Etwas was mir überhaupt nicht gefällt. Und da ich Sie diesmal nicht drum gebeten habe, halten Sie sich lieber zurück. Aber jetzt bitte ich Sie darum. Also?

 

 

 

Karin: Äh, also…  Ich finde… Nach unserm Gespräch hatte ich irgendwie gehofft, dass Sie sich mehr um Ben bemühen. Ich hatte wirklich den Eindruck, dass Sie das wollen.

 

 

 

Stefan: Aber ich hab mich doch bei Ihm entschuldigt. Ben lässt nicht mit sich reden. Und damit hatten Sie Recht, er brauch wahrscheinlich noch nen bisschen Zeit. Oder was soll ich jetzt tun? Vielleicht haben Sie ja wieder nen Tipp für mich. [Helena kommt ins Wohnzimmer]

 

 

 

Helena: Oh, Entschuldigung die Tür stand offen.

 

 

 

Stefan: Na dann. Willkommen im Haus der offenen Tür. Möchten Sie nicht erst mal ablegen?

 

 

 

Helena: Gern.

 

 

 

Stefan: Was verschafft mir die Ehre? Ich hoffe Sie wollen unser äußerst ergiebiges Gespräch vom

 

letzten Mal fortsetzen.

 

 

 

Helena: Ich hoffe es wird noch viel ergiebiger.

 

 

 

Karin: Guten Tag. [Sie geht]

 

 

 

[Bei den orangenen Spinden]

 

 

 

Jenny: [kommt telefonierend die Treppe runter, in Richtung Emma, die an ihrem Spind steht] Naja, geht so. Nee, lass mal drüber sprechen wenn wir uns sehen, ok Mama? Köln ist nicht mal halb so cool wie London. Ja ich hab euch auch ganz schön vermisst…aber morgen sehen wir uns ja, hm? Ja klar, bis dann, tschüss.

 

 

 

Emma: Jenny?

 

 

 

Jenny: [legt auf] Emma.

 

[Jenny verlässt das Schulgebäude und schließt die Tür ohne sich umzudrehen, sehr wohl wissend das Emma genau gegenüber steht. Diese blickt traurig Jenny hinterher. Flashback Anfang: Emma und Jenny küssen sich. Timo: Emma? Emma: Spinnst du? Was fällt dir ein? Flashback Ende.]

 

 

 

Luzi: Na?

 

 

 

Emma: Na.

 

 

 

Luzi: Habt ihr schon miteinander geredet, also du und Jenny?

 

 

 

Emma: Nee, aber jetzt ist klar: sie will weg aus Köln, zurück nach London.

 

 

 

Luzi: Was? Quatsch das kann nicht sein. Und woher willst du das überhaupt wissen wenn ich nicht geredet habt. Hat sie dir ne SMS geschickt?

 

 

 

Emma: Ich hab gerade mitgekriegt wie sie mit ihren Eltern telefoniert hat. Sie meinte Köln ist doof und London viel cooler, sie freut sich total ihre Eltern wiederzusehen.

 

 

 

Luzi: Und du glaubst dass sie jetzt so für immer fährt?

 

 

 

Emma: Keine Ahnung…ich weiß nur dass sie wegen mir weg will.

 

 

 

Luzi: Ach Quatsch! Jenny haut doch nicht einfach so nach London ab. Und vor allem nicht ohne vorher noch mal mit dir geredet zu haben.

 

 

 

Emma: Doch klar! Sie will nichts mehr mit mir zu tun haben. Und reden bringt da auch nichts, sie hat nicht mal meine Entschuldigung angenommen. Ey was war das für ne bescheuerte Idee, dich zu küssen.

 

 

 

Luzi: Ja das frag ich mich auch.

 

 

 

Emma: Sie fährt morgen und dann, ich will nicht dass sie fährt!

 

 

 

Luzi: Man dann tu was dagegen.

 

 

 

Emma: Aber wie mach ich ihr klar dass sie dableiben soll…MUSS?

 

 

 

[Villa Bergmann]

 

 

 

Helena: Nun ja, gerade jetzt am Anfang versuche ich mir natürlich einen möglichst kompletten Überblick über meine Schüler zu verschaffen, über ihre Leistungen und auch über ihre Probleme.

 

 

 

Stefan: Ich denke die Probleme meines Sohnes bewegen sie im Rahmen eines ganz normalen Teenagers.

 

 

 

Helena: Die Beziehung zu einer Lehrerin ist für sie also ein ganz normales Teenie-Problem?

 

 

 

Stefan: Hm, falls sie auf Bens Schwärmereien für Frau Vogel anspielen…

 

 

 

Helena: Ich spiele auf eine Affäre zwischen den beiden an, da gab es doch eine.

 

 

 

Stefan: Nicht dass ich wüsste.

 

 

 

Helena: Sind sie sich da so sicher?

 

 

 

Stefan: Wie kommen sie darauf?

 

 

 

Helena: Sagen wir es gibt eindeutige Hinweise.

 

 

 

Stefan: Das würde natürlich Sinn machen, Ben als Stalker konnte ich mir noch nie so richtig vorstellen. Wahrscheinlich hat er das damals nur behauptet um Frau Vogel zu schützen.

 

 

 

Helena: Vielleicht oder wahrscheinlich?

 

 

 

Stefan: Als Frau Vogel im Gefängnis war wollte er auch nach Australien um `n Zeugen zu finden…jaja das würde ein Sinn ergeben. Deswegen kam er auch in der Schule nicht zurecht.

 

 

 

Helena: So weit ich weiß ist die Affäre längst beendet und Frau Vogel wieder in festen Händen, wollen wir nur hoffen dass es auch so bleibt.

 

 

 

Stefan: Ja.

 

 

 

[Bei den Beschenkos]

 

 

 

Ben: Hey.

 

 

 

Karin: Hallo Ben, komm setz dich. Willst du mitessen?

 

 

 

Ben: Nur wenn du noch welche von diesen leckeren Varynize hast.

 

 

 

Karin: Varennya? Wenn du Marmelade zum Abendessen möchtest ok.

 

 

 

Ben: Ah man du weißt was ich meine, diese ukrainischen Riesentortellini.

 

 

 

Karin: Vareniki.

 

 

 

Ben: Sag ich doch. [Karin stellt im eine Schüssel hin]Wooooohhhh, die sind so geil.

 

 

 

Karin: Das freut mich, nimm nur. Luzi isst heute auswärts.

 

 

 

Ben: Tja, selbst schuld. Ach, wo ich hier mal wieder alle Vorräte wegesse, ich hab neulich `n bisschen was überwiesen.

 

 

 

Karin: Ben.

 

 

 

Ben: Keine Unsummen, nur die Hälfte der Miete. Luzi hat mir gesagt was ihr bezahlt. So langsam komm ich mir nämlich wie `n Schmarotzer vor.

 

 

 

Karin: Bist du nicht, wirklich nich´.

 

 

 

Ben: Naja aber ich wohn ja irgendwie trotzdem jetzt hier und die Wohnung ist nicht grade groß also…es musste sein.

 

 

 

Karin: Wir in der Ukraine machen nicht nur die besten Riesentortellini, wir sind es auch gewohnt Gäste zu haben.

 

 

 

Ben: Karin...keine Widerrede.

 

 

 

Karin: Danke, ist ja nicht so dass ich’s nicht gebrauchen könnte. 

 

 

 

[Beas Wohnung]

 

[Bea und Michael liegen auf dem Bett und schmachten sich an.]

 

 

 

Bea: Weißt du überhaupt wie sehr ich dich vermisst hab? [Michael schüttelt den Kopf, dann wird leidenschaftlich geknutscht.]

 

 

 

[Schulhof/Beas Wohung]

 

[Emma singt „Drops of Jupiter“. Die Kamera schwenkt auf Bea und Michael, die sich leidenschaftlich versöhnen, ICH aber nicht unbedingt sehen will…MUSS! Und da ist wieder Emma, die voller Sehnsucht nach Jenny alles gibt und diesmal schwenkt die Kamera auf Jenny, die eher leidet und voller Sehnsucht nach Emma ist. Der Schluss gebührt Emma!]

 

 

 

[Bei den Beschenkos]

 

 

 

Ben: Morgen.

 

 

 

Karin: Morgen Ben.

 

 

 

Ben: Ach Shit, kann ich nicht einmal pünktlich sein?

 

 

 

Karin: Sieht nicht so aus.

 

 

 

Ben: Kontoauszüge?

 

 

 

Karin: Hmm…

 

 

 

Ben: So schlimm?

 

 

 

Karin: Ich sollte wieder mal Lotto spielen.

 

 

 

Ben: Soll ich noch mehr überweisen?

 

 

 

Karin: Was meinst du?

 

 

 

Ben: Der Mietzuschuss. Soll ich den aufstocken?

 

 

 

Karin: Ich hab doch gesagt, du musst das nicht tun.

 

 

 

Ben: Ja, und ich hab gesagt, ich muss. Also, soll ich?

 

 

 

Karin: Ben, ehrlich gesagt…es ist noch gar nichts angekommen.

 

 

 

Ben: Das kann nicht sein. Ich hab das Geld vor ein paar Tagen online überwiesen. Die Kohle müsste längst da sein. Du bist doch auch bei der Harani?

 

 

 

Karin: Ja. Komisch…

 

 

 

Ben: Wer weiß, wohin die Idioten das Geld wieder überwiesen haben. Ich klär das mal.

 

 

 

Karin: Das muss doch nicht jetzt sein. Du kommst doch eh schon zu spät.

 

 

 

Ben: Eben, ist doch jetzt auch egal. Man, ich will wissen, wo das Geld ist. [am Telefon]Hallo Frau Schulz, Ben Bergmann hier. Bei einer meiner Überweisungen muss irgendwas schief gelaufen sein. Können Sie da mal nach gucken? Wie bitte? Sind Sie sicher? Danke. [er legt auf] Mein Vater hat mein Konto sperren lassen.

 

 

 

[Schulflur]

 

 

 

Emma: Hast du Jenny gesehen?

 

 

 

Luzi: Nee. Komisch.

 

 

 

Emma: Nee, das ist nicht komisch. Sie ist weg! Ich hab’s dir gesagt. Sie hat sogar ihr Handy ausgeschaltet. Ich hab versucht sie zigmal anzurufen und…

 

 

 

Luzi: Hey. Steiger‘ dich da jetzt in nichts rein. Ich… Mann, Jenny haut doch nicht einfach ab ohne „Tschüss“ zu sagen. Wir finden sie, okay?

 

 

 

Emma: Aber wo? Sag mir wo?

 

 

 

Luzi: Ja, das weiß ich im Moment auch nicht. Aber ich bin mir sicher, dass sie noch im Lande ist. Mann, vielleicht schwänzt sie einfach mal die Schule und hat deswegen ihr Handy ausgeschaltet.

 

 

 

Emma: Oh, hast du mal ein Taschentuch? Ich glaub, ich krieg Nasenbluten.

 

 

 

Luzi: Scheiße.

 

 

 

Alexandra: Was wird das hier? Freiarbeit auf `m Flur? Die Stunde hat längst angefangen.

 

 

 

Luzi: Ja, das wissen wir auch.

 

 

 

Alexandra: Ja, umso schlimmer. Bei wem habt ihr denn Unterricht? Bei Frau Vogel? Die hatte es früher auch nicht so mit der Pünktlichkeit. [Nur früher? :-P]

 

 

 

Luzi: Ähm, Emma bekommt Nasenbluten. Haben Sie vielleicht mal ein Taschentuch?

 

 

 

Emma: Glaub mir, sie ist auf dem Weg nach London. Und ich bin schuld. Ich bin schuld, dass sie es einfach in Köln nicht mehr aushält. Ich hab…ich hab alles kaputt gemacht.

 

 

 

[Villa Bergmann]

 

 

 

Ben: Das kannst du nicht machen.

 

 

 

Stefan: So gewagt ist die Krawatte nun auch wieder nicht.

 

 

 

Ben: Hör auf. Du weißt genau wovon ich rede. Du kannst nicht einfach mein Konto sperren.

 

 

 

Stefan: Wie du siehst, kann ich es sehr wohl. Manchmal ist es ganz praktisch, wenn man in einer Bank was zu sagen hat.

 

 

 

Ben: Du bist so ein widerliches…

 

 

 

Stefan: Moment. Ich hab einen Fehler gemacht und mich dafür entschuldigt. Trotzdem willst du mit mir nichts mehr zu tun haben. Okay, das muss ich wohl akzeptieren.

 

 

 

Ben: Ja, das musst du wohl.

 

 

 

Stefan: Dann sei aber auch mal konsequent. Du bist zu meiner Putzfrau gezogen, weil dich das alles hier ankotzt. Aber kaum drehe ich dir den Geldhahn zu kommst du hier heulend angelaufen. Ist dir eigentlich klar wie jämmerlich das ist? Du willst dein eigenes Leben? Bitte, lebe es. Aber nicht mit meinem Geld. Und wenn du den gefüllten Kühlschrank vermisst, du kannst hier gern jederzeit wieder einziehen.

 

               

 

Ben: Das ist Erpressung.

 

 

 

Stefan: Nein, Ben, das ist das Leben. Und jetzt entschuldige mich, ich habe eine Bank zu leiten.

 

 

 

Ben: Was anderes kannst du ja auch nicht.

 

[Ben schmeißt Stefan seine Wohnungsschlüssel vor die Füße und geht. Das Telefon klingelt, Stefan geht ran]

 

 

 

Stefan: Bergmann!

 

 

 

[Schulflur Pestalozzi/ Villa]

 

 

 

Emma: Ist Jenny da? Sie hat ihr Handy aus und ich muss dringend mit ihr sprechen.

 

 

 

Stefan: Ja, wer ist denn da?

 

 

 

Emma: Emma. Emma Müller. Ich geh mit Jenny zur Schule.

 

 

 

Stefan: Jenny ist nicht da, sie ist auf dem Weg zum Bahnhof.

 

[Emma legt auf]

 

 

 

Emma: [an Luzi gerichtet] Sie ist zum Bahnhof. Sie fährt wirklich!

 

 

 

Luzi: Ja, was machst du dann noch hier? Na los, du musst zum Bahnhof. [sie reicht Emma ihre Tasche]

 

 

 

Emma: Du hast Recht, danke! [sie stürmt los]

 

 

 

Luzi: [flüsternd] Ja, komm jetzt, hier.

 

 

 

[Helenas Büro]

 

[Ben klopft und kommt direkt rein]

 

 

 

Ben: Hey! Sie wollten mich sprechen?

 

 

 

Helena: Sie haben sich ja mal richtig beeilt.

 

 

 

Ben: Geht so.

 

 

 

Helena: Ich bin ja froh, dass man Sie überhaupt mal in diesem Gebäude antrifft. Das ist ja nicht gerade selbstverständlich für Sie. Herr Bergmann, ich mache mir Sorgen um Sie. Denn, sollten Sie sich mal in einen Unterricht verirren fallen Sie nicht gerade durch Übereifer auf. [Ben stöhnt auf] Mir ist bekannt, dass Sie zurzeit nicht zu Hause leben, weil Sie ein paar Probleme mit Ihrem Vater haben.

 

[Bea kommt ohne anklopfen herein]

 

 

 

Bea: Frau Schmidt-Heisig, … äh, Frau Jäger hat mir gesagt, Sie wollten mich sprechen? Ich kann aber später wieder…

 

 

 

Helena:  Nein, nein. Bitte, kommen Sie herein. Setzen Sie sich. Ich hätte Sie gerne beim Gespräch mit Herrn Bergmann dabei. Wie Sie ja sicher wissen ist Herr Bergmanns Zulassung zum Abitur gefährdet.

 

 

 

Bea: Ja, natürlich. Wegen der vielen Fehlstunden.

 

 

 

Helena: Genau das ist das Problem. Deswegen sind wir hier. Herr Bergmann, uns allen ist klar, dass Sie momentan unter Ihren Möglichkeiten bleiben, weil Sie ein paar private Probleme haben. Aber keine Sorge, das kriegen wir schon wieder geregelt. (an Bea gewandt) Deswegen würde ich Sie gerne zur neuen Vertrauenslehrerin ernennen. Und verordne hiermit, dass sie ab sofort zweimal die Woche zu einem persönlichen Gespräch zusammensetzen. 

 

 

 

[Schulflur vor Helenas Büro]

 

[Bea und Ben kommen aus Helenas Büro, Ben schüttelt belustigt den Kopf]

 

 

 

Bea: Das ist nicht witzig.

 

 

 

Ben: Warum? Ich bring Kekse mit. Oder einen guten Rotwein und wir machen uns einen schönen Abend.

 

 

 

Bea: Ben!

 

 

 

Ben: Dann geh doch rein und sag die Sache ab.

 

 

 

Bea: Das wollte ich. Aber ich habe irgendwie das Gefühl sie ahnt was. Du nicht?

 

 

 

Ben: Ein bisschen.

 

 

 

Bea: Weißt du eigentlich was auf dem Spiel steht? Wenn rauskommt, dass wir…

 

 

 

Ben: Na? Das wir was? Das wir uns geliebt haben. Bevor du mir tausend Nackenschläge verpasst hast.

 

 

 

Bea: Wir sollten professionell bleiben.

 

 

 

Ben: Heißt konkret?

 

 

 

Bea: Dass wir das durchziehen.

 

Ben: Das ist nicht dein Ernst?

 

Bea: Sie hat doch Recht. So wie du im Moment mit der Schule umgehst, so .. so kann das nicht weitergehen.

 

Ben: Ist klar. 

 

Bea: Okay. Ich sag’s allen. [Bea will gehen. Ben hält sie am Arm fest und hindert sie daran.]

 

Ben: Jetzt warte! Wir machen das und ich geb‘ mir Mühe cool zu bleiben. Also kein Wein, keine Kekse. Ich Schüler, du Lehrerin und so weiter, he? [Ben geht.]

[Hauptbahnhof Köln]
[Emma läuft wie wild durch den Bahnhof auf der Suche nach dem Zug nach London und somit Jenny.]

 

Emma: Haben Sie vielleicht `ne junge Frau gesehen? Lange braune Haare? Sie will nach London.

 

Servicemitarbeiter: Nein, habe ich leider nicht. Tut mir Leid.
[Emma sieht eine Person mit der gleichen lila Jacke, die Jenny auch trägt.]

 

Emma: Da ist sie! Jenny, Jenny!  [Emma erkennt, dass die vermeintliche Jenny nicht Jenny ist.]Oh Entschuldigung, ich hab dich mit jemandem verwechselt.

 

Passantin: Ach nee.

 

Emma: Weißt du vielleicht wo die Züge nach London fahren?

 

Passantin: Äh, fahren hier überhaupt Züge nach London?

 

Emma: Ja, und in einem ist Jenny!

[Schulhof]
[Ben sitzt in Gedanken versunken auf der Bücherstatur.]

 

Timo: Wow, obwohl du so `ne Fresse ziehst, siehst du immer noch aus wie diese Typen aus den Musikvideos.

 

Ben: Timo, verarschen kann ich mich alleine.

 

Timo: Ja, okay sorry! War n Versuch dich wieder  in unsere Truppe zu kriegen.

 

Ben: Wenn du mir wirklich n Gefallen tun willst, es wäre ganz cool, wenn du mir n bisschen Kohle leihen könntest.

 

Timo: Klar, wie viel brauchst ‘n? Reicht n Fünfer?

 

Ben: Ich dachte an 5.000!

 

Timo: Euro? Okay, das fragt mich der Sohn von Bonze? Hat dein Vater dich irgendwie enterbt oder so?

 

Ben: So ähnlich. Der gibt mir nichts mehr so lang ich bei den Beschenkos wohne.

 

Timo: Wow.

 

Ben: Trotzdem zieh ich nicht zurück in die Villa. Man ich will Luzi‘s Mutter die Hälfte der Miete zahlen, aber so funktioniert das einfach nicht.

 

Timo: Nee, so funktioniert das wirklich nicht. Du fragst mich Original, ob ich dir Kohle leihen kann, damit du bei der Frau im Zimmer pennen kannst mit der ich gern zusammen wär? Absurd!

 

Ben: Also Erstens, Luzi ist vor mir sicher!

 

Timo: Ja, vor mir leider auch.

 

Ben: Und Zweitens, das mit den Beschenkos ist ja nicht als Dauerlösung geplant. Ich will mir ne eigene Bude suchen. Aber ich brauch Kohle und zwar möglichst schnell.

[Helenas Büro]
[Es klopft an der Tür.]

 


Helena: Ja, bitte?

 

Julian: Entschuldigen Sie die Störung, aber ich hab gerade gesehen, dass Sie Frau Vogel für Beratungsstunden mit Ben Bergmann geblockt haben, obwohl ich sie eigentlich für die 7d in Mathe eingeplant  hatte.

 

Helena: Oh, das tut mir Leid.

 

Julian: Dürft ich wenigstens in diesem Fall Ihre Beweggründe erfahren?

 

Helena: Sie kennen die Antwort!

 

Julian: Die Beiden sollen sich wieder näher kommen.

 

Helena: Da haben Sie mich missverstanden. Ich werde Ihnen meine Beweggründe nicht nennen.

 

Julian: Falls ich Ihren Plan dennoch durchschaut habe, nicht schlecht, könnte funktionieren.

 

Helena: Deswegen leite ich diese Schule, weil meine Pläne funktionieren.
[Julian verlässt das Büro.]

[Hauptbahnhof Köln]
[Jenny steht wartend am Gleis. Emma entdeckt sie und läuft zu ihr.]

 

Emma: Jenny! Hey!

 

Jenny: Was machst du `n hier?

 

Emma: Bitte nicht wegrennen. Du musst mir jetzt zu hören! Es tut mir Leid. Und und damit mein ich nicht nur den Kuss mit Luzi. Ich meine wirklich alles. Dass ich dich vor Timo weggeschubst hab, dass ich mich nie entscheiden konnte, dass ich ...

 

Jenny: Emma!

 

Emma: Nein! Warte! Dass ich dachte, dass du mich verarscht ... dass dass ich dir nie vertraut hab...

 

Jenny: Hey.

 

Emma: Nein, ich muss dir das jetzt endlich sagen, weil das viel zu lange gedauert hat. Ich hab mich wirklich schrecklich, furchtbar in dich verliebt und ich würde gerne mit dir zusammen sein. Bitte bleib hier. Geh nicht nach London.

 

Jenny: Was?

 

Emma: Bleib hier!

 

Jenny: Ja, aber wieso sollte ich nach London gehen, da kommen doch gerade meine Eltern her. Die stehen übrigens schon die ganze Zeit hinter dir. [Jenny nimmt Emma und stellt diese ihren Eltern vor.]
Mama, Papa, das ist Emma!