[Das letzte Mal bei Hand aufs Herz]
Helena: Wir sind so gut wie geschieden, du bist jetzt mit Bea zusammen. Als Ehepaar sind wir vielleicht gescheitert, aber…du warst auch immer mein bester Freund, den hab ich sehr vermisst.
Michael: Ja, danke für das alles hier. [Michael steht auf und will das Büro verlassen. Helena hält ihn kurz auf.]
Helena:
Immer wieder gern. Komm mal her. [Helena schließt Michael in eine Umarmung, bei der sich am Ende ihre Köpfe gefährlich nahe kommen.]
[Intro]
[Helenas Büro]
[Michael und Helena küssen sich beinah]
Michael: Äh, was tun wir hier?
Helena: Was Mann und Frau nun mal tun, wenn sie miteinander verheiratet sind.
Michael: Wir sind getrennt. Und wir hatten unsere Chance und ich bin jetzt mit Bea zusammen.
Helena: Nur leider ist Bea nie da, wenn du sie mal wirklich brauchst.
Michael: Doch, das ist sie schon, aber das, was in der letzten Zeit passiert ist, das war selbst für sie zu viel.
Helena: Das arme Ding. Wer von euch beiden wurde nochmal operiert und schwebte in Lebensgefahr?
Michael: Hör auf. [Michael dreht sich zur Tür und hält nochmal inne] Pass auf, ich danke…der guten alten Freundin in dir, dass sie mir zugehört hat, aber es ist so schade, dass sich die durchtriebene Verführerin…immer wieder in den Vordergrund rücken muss.
Helena: Und ich liebe es, wenn der Lehrer in dir durchkommt.
Michael: Du wirst dich nie ändern. [Michael verlässt das Büro]
Helena: Warum sollte ich auch?
[Aufenthaltsecke]
[Bea sitzt auf der Couch und erinnert sich wie sie den verletzten Ben umsorgt und einen „Kuss“ gibt. Michael kommt aus dem Schulflur, entdeckt Bea auf der Couch und geht zu ihr, Bea entdeckt ihn.]
Bea: Michael.
Michael: Hey.
Bea: Was machst du hier?
Michael: Arbeiten.
Bea: Aber du bist krankgeschrieben.
Michael: Ja, eigentlich…wollte ich auch mit dir reden. Ich hab gestern `n bisschen empfindlich reagiert, es ist natürlich…völlig in Ordnung, dass du dich um deine Schüler kümmerst.
Bea: Michael ...
Michael: Nein nein, lass mich das kurz klarstellen. Ich, ich dachte ...
Bea: Michael, hör zu.
Michael: Was gibt’s denn? Geht‘s schon wieder um Bergmann? Hat er bei der Prügelei doch was abbekommen?
Bea: Äh, es hat ihn erwischt, aber es ist nichts Dramatisches.
Michael: Und was ist denn dann?
Bea: Timo…er ist querschnittsgelähmt.
Michael: Was?
Bea: Er hat sich bei dem Unfall anscheinend einen Wirbel angebrochen und…dann ist er aufgestanden, ohne Erlaubnis des Arztes. Und jetzt…
Michael: Oh Gott.
[Klassenzimmer]
Gabriele: Und wer kann mir sagen was Osmose ist? [Emma streckt] Ja bitte.
Emma: Die Fusion durch eine semipermeable Membran.
Gabriele: Richtig, aber was heißt denn das genau, was passiert da?
[Caro kommt zur Tür herein]
Ben: Na, die Tür geht auf.
Gabriele: Ja, so ähnlich.
Caro: Lasst euch nicht stören.
Gabriele: Oh wie rücksichtsvoll von Ihnen.
Caro: Ja, so bin ich.
Gabriele: Können wir dann mit dem Unterricht fortfahren, Caro?
Caro: Ich hab doch gesagt, lassen Sie sich nicht stören.
Gabriele: Korrigieren Sie mich, wenn ich mich irre, aber in dem Blatt werden Sie kaum den Stoff finden, der Sie auf die anstehende Biologieklausur vorbereitet. [Caro legt das Heft zur Seite] Und das nächste Mal bitte wieder pünktlich, der Stoff ist abiturrelevant, das nur zur ihrer Information. So, wo waren wir? Was passiert bei der Osmose?
Caro: Klar, dass für Sie die Schule und der ganze Quatsch das Wichtigste im Leben ist…aber es gibt auch noch ne andere Welt da draußen.
Ben: Dann hau doch einfach ab und geh uns nicht auf den Zeiger.
Gabriele: Auch wenn Bens Wortwahl nicht unbedingt die meine ist, ganz Unrecht hat er nicht. Wenn Sie keine Lust auf den Unterricht haben, dann gehen Sie bitte.
Caro: Echt jetzt?
Gabriele: Ja, echt jetzt. Sie stören nämlich die anderen und die interessieren sich für diesen Quatsch hier.
Caro: Ist echt ne Option, ich werd‘ s mir überlegen.
Gabriele: Nein, Sie verlassen JETZT den Klassenraum. Und nachher dürfen Sie Frau Schmidt-Heisig nochmal in Ruhe erklären, warum die Schule für Sie überflüssig ist. Gehen Sie bitte, ich möchte gern weitermachen. [Caro packt wortlos ihre Sachen zusammen]
Caro: Danke für die Freistunde, Frau Krawzyck. [sie verlässt das Klassenzimmer]
[Raumzeit Records]
[Miriam kommt mit einer großen Saal1 Kühlbox aus dem Fahrstuhl.]
Miriam: Hallo? Haalloo? Na, hier ist was los.
Frank: Ach `tschuldigen Sie, ich war grad im Studio.
Miriam: Ein Mensch.
Frank: Sie sind vom Catering, oder?
Miriam: Gut kombiniert.
Frank: Ja wir, bitte, aus der Musikbranche werden meistens unterschätzt, da…gibt es einige Klischees mit denen wir kämpfen müssen.
Miriam: Mhm, muss bitter sein.
Frank: Ja.
Miriam: Miriam Vogel und das hier ist mein erstes, komplett frutarisches Menü.
Frank: Ja, das freut mich, Frank Peters, ich bin sozusagen der Chef hier.
Miriam: Ah, Label-Boss und Empfangsdame in einem?
Frank: Was? Ach so, nein, äh mh meine Assistentin, die ist heute nicht da, die hat `n Kind bekommen und äh die Empfangsdame die ist leider krank.
Miriam: Ahh, das ist aber schön, also mit dem Baby. Aber dann müssen sie ja wahrscheinlich die nächste Zeit auf sie verzichten, oder?
Frank: So sieht es leider aus, ja.
Miriam: Sicherlich nicht leicht sich zwischen den ganzen Mädchen zu entscheiden, die hier anfangen wollen.
Frank: Haben Sie 'ne Ahnung.
Miriam: Nee, hab ich nicht, aber so `n Job, dass wünscht sich doch jedes zweite junge Mädel, oder?
Frank: Ja, das stimmt schon, aber wissen sie, was bringt mir ein Groupie, dass jedes Mal ausrastet, wenn hier `n Künstler reinläuft. So funktioniert das nicht, die Künstler müssen sich ja schließlich wohlfühlen, ha?
Miriam: Und das ist mein Stichwort, wo soll ich denn das Fruchtmenü hier aufbauen?
Frank: Ich würd sagen, am besten hier auf den Tisch.
Miriam: Okay. Dann guck ich mal, wie ich das gefallene Obst um die Schweinshaxe drum rum drapieren kann. [Frank schaut entsetzt] War'n Gag.
Frank: Ah, ach so. Ja, das war'n guter.
[Miriam und Frank lachen]
[Helenas Büro]
Ronnie: Was ist denn jetzt? Soll das die neue Form von Strafe sein? Schweigen bis wir durchdrehen?
Helena: Das mit dem Durchdrehen haben Sie ja auch ohne mich ganz gut hingekriegt.
Ronnie: Wegen gestern? Das war ganz anders. Der wollte es so, er, er hat förmlich darum gebettelt, Mann.
Helena: Mir ist eigentlich völlig egal, wer von Ihnen beiden bei welcher Prügelei angefangen hat und wer nicht. Sehen Sie ihn sich bitte doch mal an. So wie Sie beide sich in den letzten Wochen aufgeführt haben, sind Sie für diese Schule einfach nicht mehr tragbar. Ich muss Konsequenzen ziehen.
Ronnie: Fliegen wir?
Helena: So einfach werde ich es Ihnen beiden auch nicht machen. Schließlich möchte ich nicht, dass man uns nachsagt, dass wir unsere Problemfälle einfach abschieben. Davon halte ich nichts. Ich glaube nur, dass man manchen Schülern gewisse Dinge im Rahmen eines regulären Unterrichts einfach nicht mehr vermitteln kann. Und das kann man den Lehrern auch nicht zumuten. Dafür gibt es schließlich Spezialisten. Die arbeiten in speziellen Einrichtungen und sind spezialisiert auf Fälle wie Sie beide.
Ben: Was denn für spezielle Einrichtungen?
Helena: Ich habe einen Sonderurlaub für Sie beide gebucht. Ein Teamcoaching. Ich hoffe, Sie mögen Zelten.
[Raumzeit Records]
Frank: Also nur Obst, Beeren und Nüsse, ja? Und Sie sind sich sicher, dass dafür keine Pflanze gestorben ist?
Miriam: Na, Sie kennen sich ja richtig gut aus. Sind Sie auch Frutarier?
Frank: Ich? Oh Gott, sind Sie verrückt? Also, für ein gutes Steak würde ich töten.
Miriam: Na, dann bin ich ja beruhigt. Sie können sich nicht vorstellen, wie kompliziert das ist.
Frank: Ja, es sieht auf alle Fälle hervorragend aus.
Miriam: Ich hoffe, das sieht Ihr singender Prinz auf der Erbse genauso.
Frank: Ja, das hoffe ich auch.
Miriam: Wer is `n das eigentlich? Kennt man den?
Frank: Andrew Weck?
Miriam: Andrew wer?
Frank: Weck. Der ist Engländer, lebt aber schon seit Jahren in Deutschland. Angeblich gibt’s hier die besseren Biohöfe.
Miriam: Nee, oder?
Frank: Ja, in seiner Heimat ist er schon ein kleiner Star, [Andrew und sein Begleiter kommen auf Frank zu] aber Allüren hat er schon wie ein ganz Großer.
Miriam: Na ja, soviel zu den Klischees.
Frank: Ja, das ist richtig, aber wissen Sie, ich äh bin seit Monaten dran, ihn von Raumzeit zu überzeugen [Andrew lauscht dem Gespräch von Miriam und Frank, Miriam entdeckt Andrew und gibt Frank ein Zeichen] und das wär doch wirklich schade, wenn dieser Deal nicht zustande kommt, aufgrund von so ein paar bescheuerter Möhren.
Miriam: Ja, klar.
Frank: Hey Andrew! How are you? Welcome to Raumzeit.
Andrew: Raumzeit? Do you like Star Trek?
Frank: Yeah, I love it. It’s great.
Andrew: Ich hasse es. Fucking Freak-Show. Hey Khakis, hello!
Miriam: Hey! Finger weg. Was soll `n das? Die sind doch noch überhaupt nicht fertig.
Andrew: Sorry.
Miriam: Ich dachte, ihr Engländer seid Gentlemen und habt Manieren.
Andrew: Do I look like an English man with manners? Aber you’re alright. Man sollte das nicht tun. Das Essen im Flugzeug war echt shitty und ich bin sehr hungrig.
Miriam: [Miriam reicht Andrew eine Khaki] Damit Sie nicht umfallen.
Andrew: Thanks. [Andrew beißt in die Frucht] Mhm, delicious.
[Villa Bergmann]
Stefan: Hallo Ben! Großer Gott, wie siehst du aus? Warst du im Krankenhaus?
Ben: Halb so wild.
Stefan: Das war Ronnie, oder? Ging es immer noch um diesen verdammten Unfall?
Ben: Nein. Jedenfalls nicht direkt: Man, de…der Typ ist gestört. Ehrlich gesagt, ist mir das ziemlich scheißegal.
Stefan: Egal? Mensch, guck dich doch mal an. Das nächste Mal landest du vielleicht im Krankenhaus.
Ben: Immer noch besser, als mit Ronnie nach Guantanamo Bay zu fahren.
Stefan: Wovon redest du?
Ben: Frau Schmidt-Heisig will Ronnie und mich für drei Tage zu ’nem Teamcoaching in den Wald schicken. So ’ne Art Bootcamp für Schwererziehbare.
Stefan: Ich hab ihr ganz klar gesagt, dass ich dagegen bin.
Ben: Du hast das gewusst?
Stefan: Ja. Deine Direktorin wollte, dass ich das finanziere. Ich hab abgelehnt. Jetzt macht sie es doch. Wovon will sie das bezahlen?
Ben: Ist das dein einziges Problem?
Stefan: Du musst nicht in dieses Camp, keine Sorge. Ich werd das Problem aus der Welt schaffen. Aber jetzt rede ich erst mal mit Frank. Dieser Mist mit Ronnie muss aufhören.
[Raumzeit Records]
Miriam: Aber gut kauen. Sonst kriegen sie Bauchschmerzen.
Andrew: Ich kriege genug Bauchschmerzen, wenn ich Fleisch essen müsste. Als ich Kind war, in Liverpool, wir hatten jeden Tag fish and chips and I loved it, really. But don’t tell anyone. [Miriam macht ein „Ich schwör’s Zeichen]
Frank: Andrew, also das [Stefan steigt aus dem Fahrstuhl]…das freut mich, dass dir das Buffet gefällt, hä?
Stefan: Sparst du mal wieder am Personal? Oder warum ist dein Empfang nicht besetzt?
Frank: Stefan.
Stefan: Frank. Lange her.
Frank: Ja, für meinen Geschmack nicht lange genug.
Stefan: Lassen wir das. Wir müssen reden.
[Helenas Büro]
Helena: So langsam frage ich mich, was mit Ihnen allen eigentlich los ist. Über das Verhalten von so manch anderem Schüler, wundere ich mich nicht mehr. Aber dass Sie jetzt hier sitzen, überrascht mich.
Caro: Mich auch. Ich mein, das Gespräch können wir uns nämlich eh sparen.
Helena: Dann sind Sie also der Überzeugung, dass das Abitur überflüssig ist?
Caro: Nicht generell. Aber mal ehrlich, wozu braucht man das? Dass man nach der Schule auch noch fünf Jahre auf ‘ner Uni vergammelt? Nein, danke.
Gabriele: Es zwingt Sie ja keiner zu studieren, aber Sie hatten immer gute Noten. Es wäre doch schade, so kurz vor dem Abitur jetzt alles hinzuschmeißen.
Caro: Aber da ich nicht studieren will, brauch ich auch kein Abi. Ja, ist doch so. Mir ist halt einfach klar geworden, dass das nichts für mich ist. Also, dieser klassische Weg. Ich will richtig arbeiten. Ich will im wahren Leben Karriere machen. Ja, und das am liebsten sofort.
Helena: Und was soll das sein? Diese richtige Arbeit?
Caro: Ich habe das Angebot, als persönliche Assistentin eines ziemlich wichtigen und gefragten Musikproduzenten zu arbeiten.
Helena: Es ist doch immer wieder schön zu sehen, welch positiven Einfluss diese Castingshows auf unsere jungen Menschen haben.
Caro: Ich habe mir das gut überlegt. Und die Musikbranche ist genau meine Welt. Das weiß ich.
Gabriele: Aber Sie sind in der ST-AG. Machen Sie da einfach weiter.
Caro: Ich will doch nicht im Schulchor der Spackos und Trollos versauern. Ich will ins richtige Business.
Helena: Gut, wenn es Ihr ausdrücklicher Wunsch ist, Ihre Schullaufbahn zu beenden. Ich bin die Letzte, die Sie an Ihrer Karriere im echten, wahren Leben des Musikbusiness hindern will. Ich werde alles Weitere in die Wege leiten.
Caro: Okay. Das war ja einfach.
[Raumzeit Records]
Stefan: Es hat mich überrascht zu hören, dass du wieder in Köln bist. War Berlin kein Erfolg?
Frank: Ganz im Gegenteil. Ich habe in Berlin erreicht, was ich wollte. Ja, setz dich doch.
Stefan: Um ehrlich zu sein, ich hatte da so meine Zweifel.
Frank: Ja, es war auch nicht ganz leicht, wenn einen nicht mal die Familie bei der Finanzierung unterstützt. Da hilft es nicht mal, wenn man einen Schwager hat, der ’ne Bank leitet, ganz im Gegenteil.
Stefan: Du willst nicht ernsthaft wieder darüber diskutieren?
Frank: Ist nicht meine Absicht. Am besten du kommst auf den Punkt. Ich habe nicht viel Zeit, ich habe Wichtigeres zu tun.
Stefan: Es geht um deinen kleinen Bruder.
Frank: Ronnie? Der geht jetzt mit Ben auf eine Stufe. Ist verrückt, oder?
Stefan: Verrückt ist, dass die beiden sich fast tot geprügelt hätten.
Frank: Aha, und du bist jetzt hier, um mir zu sagen, dass das natürlich an Ronnie liegt und er Ben in Ruhe lassen soll?
Stefan: Na Mensch, du begreifst ja immer noch so flott wie früher.
Frank: Du wirst es nicht glauben, aber ich habe Ben kennengelernt. Es ist ja ein sympathischer Typ. Kommt eher nach seiner Mutter, würde ich sagen.
Stefan: Ich nehme mal an, du weißt, dass die Direktorin die beiden in ein dreitägiges Teamcoaching-Camp schicken will.
Frank: Teamcoaching?
Stefan: Na komm, das hast du doch finanziert. Ich war’s nicht.
Frank: Ich habe überhaupt nichts finanziert.[Ronnie kommt in Franks Büro] Ronnie, was ist das für eine Geschichte mit diesem Camp?
Stefan: Hallo Ronnie!
Frank: Kennst du Stefan noch? Deinen Schwager?
Ronnie: So, klar. Hallo!
Stefan: Als wir uns das letzte Mal gesehen haben, warst du noch ein ganz kleiner Junge.
Ronnie: Und du schon der gleiche Penner wie heute.
Frank: Ronnie bitte!
Stefan: Ist schon gut, ich habe nichts anderes erwartet.
Frank: Gut, kannst du mir bitte sagen, was es mit diesem Camp auf sich hat?
Ronnie: Was soll schon groß damit sein? Die blöde Schmidt-Heisig denkt, bei mir und Ben hilft nur Folter. Soll sie, wird bestimmt ganz cool da. Außerdem müssen wir da nicht zur scheiß Lozzi gehen.
Stefan: Du hättest Ben fast zu Tode geprügelt!
Ronnie: Unser Schnösel-Schwager labert Scheiße! Wir hatten ein bisschen Spaß, das war alles. Außerdem, Ben wollte es doch so. Der steht offensichtlich darauf, Schläge zu kriegen. Im Ernst, er hat förmlich darum gebettelt.
Stefan: Und du stehst offensichtlich darauf, eine Anzeige wegen Körperverletzung zu bekommen.
Ronnie: Mir egal. Ben hat angefangen, dann ist er mit dran.
Frank: Gut, ich denke, so kommen wir nicht weiter.
Stefan: Richtig, ich sag dir, was wir jetzt machen! Du hilfst mir dabei, dass die beiden nicht ins Camp müssen und dein kleiner Bruder hier lässt ab sofort Ben in Ruhe!
Frank: Ich habe da einen viel besseren Plan. Die beiden Jungs gehen ins Camp und regeln ihre Probleme unter sich. Ist doch praktisch, dass die Schule diese Erziehungsmaßnahme finanziert.
[Lehrerzimmer]
Bea: Hey, du bist ja immer noch hier!
Michael: Ja, ich, ähm, muss ein bisschen was wegarbeiten.
Bea: Michael, du hast eine schwere OP hinter dir.
Michael: Bea, ich mach ein bisschen Papierkram. Im Sitzen. Das ist völlig harmlos.
Bea: Ich will, dass wir uns wieder vertragen.
Michael: Weißt du was? Das will ich auch. Und ich möchte, dass nichts und niemand uns das kaputt machen kann. Keine Zweifel, keine Eifersucht, gar Nichts!
Bea: Bin dabei! [Bea und Michael küssen sich]
[Raumzeit Records]
Caro: Wo ist er?
Miriam: Dir auch ‚Hallo‘ und ja, ist alles gut gelaufen. Bitte sehr!
Caro: Was?
Miriam: Gestern hast du noch gesagt, ich soll dein Leben retten.
Caro: Ach so, das. Danke. Ich suche Frank.
Miriam. Äh, der ist gerade im Gespräch in seinem Büro.
Caro: Ist er das?
Miriam: Wer? Frank Peters?
Caro: Quatsch! Der berühmte Sänger!
Miriam: Ach so! Ja ja… Lass ihn lieber in Ruhe essen!
[Caro geht zu ihm rüber]
Caro: Hi, ich bin Caro.
Andrew: Hi, und ich esse gerade.
Caro: Klar! Das ist super, das Büfett, oder? Das habe ich alles organisiert, ich arbeite für Frank.
Andrew: Und wo warst du dann die ganze Zeit?
Caro: Dinge erledigen für Frank. Er ist gerade noch in einem Meeting, aber er kommt gleich zu euch.
Andrew: Yes, I know!
Caro: Ja, ok, well... Also auf jeden Fall I like your music very much!
Andrew: Du bist nicht die Einzige.
Caro: Du hast echt ’ne super Stimme.
Andrew: Blondie, I’m eating! Why don’t you run along and do something very important for Frank?
Miriam: So, Leute. Ich hol dann den Rest heute Nachmittag, ok?
Caro: Ja klar!
Andrew: I love it!
Miriam: Bye!
Andrew: Bye Miri!
[Helenas Büro]
Stefan: Helena, was soll das mit dem Teamcoaching? Du weiß doch ganz genau, dass ich dagegen bin.
Helena: Als Direktorin bin ich dazu verpflichtet den Schülern zu helfen, wenn sie Hilfe brauchen. Und so kann es mit Ben, genauso wenig wie mit Ronald, einfach nicht weiter gehen. Dieses Personal Coaching ist unsere einzige Chance. Im Sinne aller Schüler.
Stefan: Verstehe. Wer finanziert das denn jetzt eigentlich?
Helena: Ich!
Stefan: Alle Achtung! Deine Schüler sind dir scheinbar wirklich wichtig. Oder ist das eventuell mehr als eine rein pädagogische Maßnahme?
Helena: Du wirst dich noch sehr wundern, was dieses Teamcoaching, insbesondere für Ben, bringen wird.
Stefan: Irgendwie habe ich das Gefühl, dass es dir bei dieser Sache gar nicht so sehr um Ben oder Ronnie geht. Helena, worum geht es dir?
[Raumzeit Records]
Andrew: If the stadiums are full, I'm a happy man.
Frank: Very good! Ja, dann sind wir uns doch einig, oder?
Andrew: Yeah! Oh, dieses Kiwi-Sorbet is really wow!
Caro: Das lief doch super, oder?
Frank: Ja, das lief alles super.
Caro: Ich hab’ doch gesagt, ich bin perfekt für diesen Job. Und es ist gar nicht so leicht für jemanden wie ihn das optimale Catering zu organisieren. Überhaupt sind wir immer super miteinander klar gekommen. Musiker sind genau meine Welt, ich versteh sie und ich weiß genau, wie sie ticken. Sie brauchen doch dringend jemanden.
Frank: Ja, das ist richtig.
Caro: Eben, und ich habe Zeit. Ich kann ab sofort und zur Schule muss ich auch nicht mehr.
Miriam: Hallo! Ich wollte noch den restlichen Kram abholen. Hi!
Caro: Ja, danke noch mal. Das lief ja wirklich alles perfekt.
Miriam: Nee danke, lass mal gut sein. Ich habe nur meinen Job gemacht.
Frank: Ja, aber den haben Sie richtig gut gemacht. Und ich glaube Andrew hat sich nicht nur in das Catering verknallt. Na ja, jetzt einmal im Ernst. Er war total begeistert. Er meinte, Sie sind seit langem die entspannteste Person aus dieser Branche, die er getroffen hat.
Miriam: Könnte daran liegen, dass ich gar nicht aus dieser Branche komme.
Frank: Ja, aber vielleicht sind Sie ja bald in der Branche. Ich, äh, ich würde Ihnen gerne ein Angebot machen.
Miriam: Ja klar, gerne. Rufen Sie einfach an, wenn Sie noch mal ein Catering brauchen.
Frank: Ich hätte Sie gerne als Assistentin.
Miriam: Mich?
Caro: Sie?
Frank: Sie können sofort anfangen. Mmh, was sagen Sie?
[Sekretariat]
Ingrid: Ah, Frau Direktorin! Die Bestätigung für das Teamcoaching-Camp ist gekommen.
Helena: Sehr gut!
Ingrid: Sie müssen nur noch die teilnehmenden Schüler eintragen und die zwei Aufsichtslehrer, die mitkommen.
Helena: Machen Sie das doch bitte schnell, ja?
Ingrid: Okay!
Helena: Als Schüler stehen schon fest: Ben Bergmann, Ronald Peters und Sophie Klein.
Ingrid: Das arme Ding! Sie hat in der letzten Zeit eine Menge mitgemacht.
Helena: Deswegen versuchen wir ja zu helfen. Es könnte durchaus sein, dass noch weitere Schüler hinzukommen. [ob bei 3 Schülern auch zwei Aufsichtslehrer nötig gewesen wären?]
Ingrid: Gut. Und welche Lehrer soll ich als Betreuer eintragen?
Helena: Frau Krawzyck. Sie liebt die Nähe zu den Schülern. Außerdem hat sie Erfahrung mit tief greifenden persönlichen Problemen.
Ingrid: Was machen die denn da alle in der Wildnis?
Helena: Sie lernen ihre Konflikte positiv zu lösen.
Ingrid: Das klingt aber alles abstrakt für meinen Geschmack.
Helena: Das ist es aber gar nicht. Sie werden mit der Natur konfrontiert und dadurch sind sie gezwungen als Team zusammenzuarbeiten und das wiederum hilft ihnen dann später Herausforderungen positiv zu begegnen.
Ingrid: Vielleicht wird das dem guten Ben wirklich helfen. In letzter Zeit scheint es ihm nicht gut zu gehen.
Helena: Ich bin mir sicher, dass Ben Bergmann davon profitieren wird. Schließlich kommt Frau Vogel mit.
Ingrid: Frau Vogel?
Helena: Natürlich, sie hat doch einen besonders guten Einfluss auf Ben Bergmann!