Episode 170

[Das letzte Mal bei Hand aufs Herz]

 

Ben: Es ist meine Schuld dass Herr Götting und Frau Lohmann tot sind…Timo nicht mehr laufen kann.

Bea: Aber das war `n Unfall.

Ben: Den ich verursacht habe. Ich war einer von denen die auf den Bus zugerast sind.

Michael: Haben wir uns gesagt dass wir das immer machen.

Helena: Wir hatten eine sehr schöne Zeit.

Michael: Ja die letzten Jahre waren nicht verkehrt.

Helena: Ich war wirklich gern deine Frau.

Michael: Ich war gern dein Mann.

 

[Intro]

 

[Bei den Heisigs]

[Michael schreckt aus dem Schlaf und realisiert so langsam die Situation, Helena kommt ins Zimmer.]

 

Helena: Guten Morgen Michael.

 

Michael: [Michael erinnert sich wie Helena und er sich küssen und die Kleider ausziehen.] Guten Morgen.

 

Helena: Ich hab mir `n frisches Handtuch genommen und auch eine neue Zahnbürste, ich hoffe das ist in Ordnung?

 

Michael: Äh neue Zahnbü… ja natürlich die sind ja für die Gäste. Also ich meine für

 

Helena: Schon klar.

 

Michael: Soll ich dir `n Kaffee machen?

 

Helena: Lass nur. Nicht dass ich gern auf ein Frühstück im Bett mit dir verzichte, aber ich möchte vor der Schule noch nach Hause mich umziehen. [Helena küsst Michael auf die Wange] Bleib noch liegen ich find allein hinaus. Übrigens…gut dass deine Direktorin nicht weiß wie fit du trotz deiner Krankschreibung schon wieder bist.

 

Michael: Scheiße.

 

[Schulparkplatz]

[John kommt mit dem Bus auf den Parkplatz gefahren, Ben stürmt sofort heraus und holt seine Sachen.]

 

Gabriele: Warten sie hier, ich hol meinen Wagen und fahr sie dann nach Hause.

 

Bea: Danke. [Ben stürmt an den anderen vorbei] Ben!

 

Caro: Damit das klar ist, die vollgekotzten Sachen, die ersetzt du mir.

 

Ronnie: Kannst du langsam mal aus dem Zickenmodus rauskommen? Steck das Zeug in die Waschmaschine man.

 

Caro: Wenn du geglaubt hast ich trage die Sachen nochmal dann hast du dich geschnitten.

 

Emma: Könnt ihr euch erst mal auf Reinigung einigen?

 

Ronnie: Hey, was mischt du dich denn da jetzt ein?

 

Emma: Dein stinkendes Dope hat Sophie überhaupt erst so fertig gemacht. Aber wir können das natürlich auch anders regeln.

 

Ronnie: DAS solltest du dir gut überlegen.

 

Sophie: E-Emma hat Recht…Reinigung ist das mindeste, dann, dann gib mir einfach die Rechnung, okay? [Caro nickt]

 

John: Vergesst bitte nicht eure Wertgegenstände. Handys, Schminksachen. [Ronnie zieht Sophie währenddessen zur Seite]

 

Ronnie: Kannst du das für mich bunkern? [Ronnie reicht Sophie ein Tütchen, er schaut zu Emma und diese zu Ronnie] Nachher macht die Petze noch ernst.

 

Sophie: U-Und was ist wenn die mich auch durchsuchen?

 

Ronnie: Hey Sugarcake, auf die Idee kommt niemand. Ist nur für heute, ich lass mir was ganz besonderes einfallen [Ronnie küsst Sophie] als Danke schön. Hm? [Sophie nimmt das Tütchen]

 

Sophie: Okay.

 

[Bei den Heisigs]

 

Michael: Ich Idiot [es klingelt an der Tür] Idiot. [Michael öffnet die Tür und vermutet eigentlich Helena, doch…] Bea?

 

Bea: Hilfst du mir mal bitte? Ich kann kaum laufen.

 

Michael: Ja natürlich. Ich…hab bloß nicht damit gerechnet dass du das bist ahm. Ich dachte ihr kommt erst morgen zurück. Was ist denn mit deinem Fuß?

 

Bea: Hab ich mir verstaucht, lange Geschichte. Aua.

 

Michael: Und deswegen seid ihr eher nach Hause gekommen.

 

Bea: Unter anderem ja, Sophie hat sich den Magen verdorben, naja. [Michael bringt einen Stuhl worauf Bea ihren Fuß ablegen kann] Danke. Deine Noch-Ehefrau wird sicher nicht begeistert sein dass wir das Camp abbrechen mussten. Aber…dich stört das sicher nicht.

 

Michael: Nein ich bin, bin froh dass du wieder hier bist.

 

[Eingangsbereich]

 

Bodo: Hey Luzi, ich geh nachher in der Freistunde ins Krankenhaus, kommst du mit?

 

Luzi: Zu Timo?

 

Bodo: Zu wem sonst. Der freut sich bestimmt über Ablenkung. [Flashback Anfang Timo: Wär ich nicht rausgegangen um nach dir zu suchen, dann würde ich jetzt noch meine Beine spüren. Hau ab! Ich will dich nie wieder sehen. Flashback Ende] Funktioniert die Schwerkraft noch? Sollen ja schon welche beim Träumen vom Planeten gefallen sein. Freistunde? Krankenhaus? Timo aufmuntern?

 

Luzi: Sorry ich hab schon was anderes vor.

 

Bodo: Was bitte ist denn so wichtig?

 

Ingrid: Ich kenn ja die Hamburger Sitten nicht Herr Wilhelmsen, aber hier in Köln bedeutet das Klingeln dass der Unterricht beginnt.

 

Bodo: Danke für den Hinweis.

[Ingrid an den beiden vorbei]

 

Luzi: Sie hat Recht, wir, wir kommen zu spät zu Mathe. [Luzi geht die Treppe hoch, Bodo schaut ihr kopfschüttelnd hinterher.]

 

[Bei den Heisigs]

 

Bea: Frühstück?

 

Michael: Ja, magst du `n bisschen Rührei?

 

Bea: Äh ja, ich bin vollkommen ausgehungert.

[Michael richtet eine Portion Rührei für Bea und sich an.]

 

Michael: Hier bitte.

 

Bea: Du weißt aber wirklich wie man eine Frau verwöhnt.

[Michael küsst Bea zurückhaltend, beide setzen sich an den Tisch]

 

Michael: Ähm...[gleichzeitig mit Bea] Bea ich muss

 

Bea: [gleichzeitig mit Michael]Michael [Bea lacht] du zuerst.

 

Michael: Nein meins kann warten, du zuerst.

 

Bea: Es ähm es ist wegen Ben.

 

Michael: Bea ich hab dir doch vorhin schon gesagt es tut mir leid dass wir uns deswegen gestritten haben.

 

Bea: Michael

 

Michael: Warte mal…So eifersüchtig hab ich mich noch nie erlebt und…

 

Bea: Du hattest gar noch so Unrecht.

 

Michael: W-Womit? Wie meinst du das?

 

Bea: Naja zwischen Ben und mir da war ja tatsächlich mal was. Nur weil das jetzt Vergangenheit ist kann ich nicht von dir erwarten dass…dass es dich vollkommen kalt lässt. Außerdem war ich auch nicht begeistert als Helena hier aufgetaucht ist.

 

Michael: Bea

 

Bea: Nein i-i-ich muss das wirklich loswerden…Ich lass die Vorgeschichte mal weg, aber…nachdem ich mir den Knöchel verstaucht habe da…da ist es irgendwie passiert dass Ben und ich fast die ganze Nacht alleine waren. Wir…wir saßen am Feuer, wir haben geredet und…da gab es einen Moment…da sind wir uns näher gekommen…aber es ist nichts passiert. Dass wir uns gestritten haben, ich würde das niemals ausnutzen. Das musst du mir glauben. Das mit dir…hey, das ist mir wirklich ernst.

 

Michael: Ja, das ist es mir auch.

 

[Timos Krankenzimmer]

 

Bodo: Hey Dicker, da bin ich wieder.

 

Timo: Hey Bodo.

 

Bodo: Wie steht’s? Temperaturmäßig, meine ich? Wenn die süße Krankenschwester von gestern mit dem Thermometer kommt, da sind doch Hitzewallungen nicht ausgeschlossen, oder?

 

Timo: Wenn du morgen so gegen Viertel nach neun nochmal kommst, kann ich sie fragen, ob sie bei dir auch mal misst.

 

Bodo: Klingt gut. Bloß Mathe sollte ich besser nicht verpassen. Frau Vogel ist doch als Aufsicht mit bei diesem Bootcamp. Und die Vertretung knallt den Stoff nur so durch.

 

Timo: Ach ja, klar, stimmt. Wenn Frau Vogel nicht da ist, dann fällt die AG ja aus.

 

Bodo: Hey Dicker, glaub mir, die wären alle viel lieber hier als auf dieser Strafexkursion.

 

Timo: Wie die ganze AG ist dort?

 

Bodo: Nee, von der STAG nur Emma. Jenny, Luzi und ich sind hier.

 

Timo: Na ja, wie auch immer. Du sag mal, hast du Bock auf Süßigkeiten? Meine Familie war vorhin hier und hat mir irgendwie 50.000 Kalorien mitgebracht. Hau rein. [Bodo geht zu den Süßigkeiten und nimmt sich was] Und keine Angst, morgen kommt schon wieder Nachschub.

 

Bodo: Mhh, ist ja Porno. Wenn ich Luzi davon erzähle, kommt sie morgen bestimmt mit. Heute musste sie irgendwas erledigen, keine Ahnung.

 

Timo: Können wir vielleicht über irgendwas anderes reden? Ging das? Scheißegal, irgendwas.

 

Bodo: Okay, wie du willst. Sag mal, hab ich erwähnt, dass Mathe Horror ist? Du hast das doch drauf, oder?

[Timo macht eine Handbewegung und Bodo reicht ihm den Ordner]

 

[Bei den Heisigs]

 

Bea: Ben hat Probleme. Ich muss für ihn da sein.

 

Michael: Was ist denn passiert? Schon okay, du…du musst es mir nicht sagen.

 

Bea: Ich bin froh, dass du mir vertraust.

 

Michael: Und ich bin froh, dass du so offen zu mir bist. Ich mein, das ist sicherlich nicht leicht für dich. Jetzt, wo du gesehen hast wie eifersüchtig ich sein kann.

 

Bea: Deswegen wollte ich ja klar stellen, dass du da absolut keinen Grund hast.

 

Michael: Nein, nein. Ich hab wirklich gedacht, dass das mit euch beiden wieder losgeht. Und als du weg warst…

 

Bea: Bist du bestimmt die Wände hochgegangen, was?

 

Michael: Bea, ich hab dich…

 

Bea: Ich hab dich auch vermisst. Sehr sogar. Oh Mist, ich muss los zur Schule. Die Rektorin, die…die will bestimmt wissen, warum wir das Camp abgebrochen haben.

 

Michael: Warte mal das kann doch auch Frau Krawczyk machen.

 

Bea: Ich möchte sie in dieser Situation ungern alleine lassen.

 

Michael: Aber du musst mit dem Fuß zum Arzt.

 

Bea: Was? Wieso denn? Das ist ’ne Verstauchung, das heilt von alleine wieder.

 

Michael: Das kann ja genauso gut ein Bänderriss sein. Das muss auf jeden Fall geröntgt werden. Also, allein schon wegen der Versicherung. [Bea schaut ihn mit großen Augen an] Hm?

 

[Timos Krankenzimmer]

 

Bodo: So weit raff ich’s ja noch. Die rechten Terme werden mit der Funktion gleichgesetzt. Aber, aber dann setzt’s aus. Wie zur Hölle soll ich denn mit dieser pq-Formel „x“ raus bekommen? [Timo starrt die ganze Seite ins Leere] Du hast kein Wort gehört, oder? [Bodo stupst Timo an]

 

Timo: Mh? Ja. Entschuldige bitte, wie unhöflich von mir. Pass auf Bodo, ich will das alles nicht mehr hören, okay? Mich interessiert dieser ganze Scheiß nicht mehr. Kapiert? Wozu auch? Man, ich werd mich mein Leben lang nur noch mit irgendwelchen Rollstuhl- und Spastenrampen auseinandersetzen dürfen. Was dich natürlich nicht kratzt. Hauptsache, ich erkläre dir deine beschissenen Mathefunktionen. Was bei mir nicht mehr funktioniert ist dir doch scheißegal.

 

Bodo: Gut.

 

Timo: Wie „gut“?

 

Bodo: Jetzt ist es mal raus. [Timo hadert noch etwas, ist über Bodos Aussage aber überrascht] Ich muss wieder rüber in die Schule. [Bodo packt seine Sachen zusammen und geht zur Tür, er hält nochmal inne] Übrigens, ich hab’s ernst gemeint als ich gesagt hab, dass es mir nicht egal ist wie es dir geht. [Timo reagiert nicht und Bodo verlässt das Zimmer]

 

Timo: Bodo! Du hast deine scheiß Mathesachen vergessen.

 

[Bei den Heisigs]

 

Bea: Na gut, dann geh ich auf dem Weg zur Schule noch an der Praxis vorbei. Hoffentlich muss ich da nicht zu lange warten.

 

Michael: Ich ruf da an und sag denen, dass es dringend ist.

 

Bea: Gut, dann zieh ich mich an.

 

Michael: Okay.

[Bea humpelt aus dem Zimmer und Michael greift zum Handy]

 

[Helenas Büro]

 

Helena: Was denn für Zwischenfälle und wieso hat es niemand für nötig empfunden, mich darüber zu informieren? Vielleicht hätte man das Camp mit anderen Lehrkräften fortsetzen können.

[Helenas Handy vibriert, es ist Michael. Dass Helena auch ne Arztpraxis betreibt ist neu für mich.]

 

Ingrid: Ja, es ist wohl einiges schief gegangen. Aber so genau weiß ich es auch nicht.

 

Helena: Dann sagen Sie Frau Vogel und Frau Krawczyk, dass ich sie umgehend sprechen möchte. Sie sind doch schon wieder hier, oder? Was stehen sie dann noch rum?

 

Ingrid: Ich dachte nur, vielleicht ist noch irgendwas, aber sie wollen erst an Ihr Handy gehen.

 

Helena: Nein, das möchte ich nicht. Bitte. [Ingrid verlässt das Büro und Helena betrachtet genüsslich das vibrierende Handy] Hat da jemand Panik?

 

[Bei den Heisigs]

 

Michael: Komm schon Helena, geh ran.

[Bea packt im Schlafzimmer ihre Sachen, hält inne und greift zum Handy. Sie setzt sich aufs Bett, betrachtet die zerwühlten Kissen, schindet noch etwas Zeit und wählt dann Bens Nummer. Es kommt nur ein Sprachhinweis: „Der gewünschte Gesprächspartner ist vorübergehend nicht erreichbar. Bitte versuchen Sie es zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal.“ Sie legt auf macht sich Gedanken. Im Nebenzimmer versucht Michael weiterhin Helena zu erreichen, als Bea wieder ins Zimmer kommt reagiert er gedankenschnell]

 

Michael: Okay.

 

Bea: Und, hast du die Praxis erreicht?

 

Michael: Ja ja, die erwarten dich schon.

 

Bea: Gut, dann bin ich mal weg.

 

Michael: Soll ich dich bringen?

 

Bea: Äh nein, das schaff ich schon.

 

Michael: Alles klar.

 

[Timos Krankenzimmer]

[Timo ringt sich durch und greift zu Bodos Mathe Sachen. Er blättert die Sachen durch macht Notizen.]

 

Timo: Man, man, man, man. Warst du in Hamburg auf einer Baumschule oder was? [Timo korrigiert Bodos Aufgaben, mit einem kleinen Kopfschütteln]

 

[Bei den orangenen Spinden]

[Ben steht an seinem Spind und hört Bea telefonieren, er versucht zu verschwinden]

 

Bea [aus dem Off am Telefon]: Ja, Frau Jäger. Ist gut. Ich bin schon im Haus… Ja…Ja…Bis gleich. [sie legt auf] Ben…warte mal!

 

Ben: Du sprichst noch mit mir?

 

Bea: Es war `n Schock für mich.

 

Ben: Ich kann verstehen, dass du kein Mitleid mit mir hast.

 

Bea: So ist es nicht, Ben.

 

Ben: Das muss doch der Horror für dich gewesen sein dir das alles anzuhören.

 

Bea: Ja aber…ich bin froh, dass du es mir gesagt hast. Was passiert ist, ist furchtbar. Und es ist schlimm, dass du schuld daran hast, aber es ist keinem geholfen, wenn du dich jetzt fertig machst.

 

Ben: Seitdem wir miteinander gesprochen haben, habe ich das Gefühl… ach, keine Ahnung, wie ich das sagen soll. Als ob ich das erste Mal wieder Luft kriege. Ich hatte `ne Scheißangst davor was passieren würde, wenn ich dir die Wahrheit sage. Ich geh’ nachher zur Polizei.

 

[Helenas Büro]

 

Helena: Ich rekapituliere, Tatsache ist, dass zwei Schülerinnen es geschafft haben, sie und den Exkursionsleiter dazu zu bewegen die Route zu ändern.

 

Gabriele: Wir haben der Situation angemessen reagiert.

 

Helena: So, so. Dann haben sie entschieden, dass Frau Vogel die Verantwortung für die restlichen Schüler übernimmt und sich allein mit ihnen über den Baumstamm wagt.

 

Gabriele: Und ihnen damit die Chance gegeben über sich hinaus zu wachsen.

 

Helena: Bedauerlicherweise wurde dieser Wachstumsprozess durch Frau Vogel Sturz je gestoppt. Sie hat sich den Knöchel verknackst und war somit nicht mehr in der Lage die Gruppe weiter zu führen.

 

Gabriele: Soweit ich weiß, konnte Frau Vogel nicht mehr auftreten.

 

Helena: Was eine Erklärung dafür wäre, warum sie meint nicht an dieser Besprechung teilnehmen zu müssen. [Bea kommt in Helenas Büro]Frau Vogel, schön, dass sie es noch einrichten konnten. Ich bin schon sehr gespannt darauf ihre Beweggründe zu hören, warum Sie Emma Müller und Ronald Peters ohne Aufsicht weiter geschickt haben.

 

Bea: Ich hielt es für angemessen den Campleiter zu informieren. Außerdem war der Treffpunkt gut ausgeschildert und soweit ich weiß, haben sie ihn auch ohne Probleme gefunden.

 

Gabriele: Ronald und Emma waren sogar vor uns da.

 

Helena: Glücklicherweise. Die weiteren Vorkommnisse die ihrer Aufsichtspflicht unterlagen, bzw. unterlegen hätten, haben wir bereits besprochen. Sie können dann gehen.

[Gabriele verlässt den Raum, nicht ohne vorher Bea durch einen Blick Mut zu machen. Diese setzt ihr liebstes Lächeln auf]

 

[Timos Krankenzimmer]

[es klopft]

 

Timo: Komm rein! Hey! Du, pass auf, wegen vorhin…

 

Bodo: Ja, komm…

 

Timo: Nee, nee, nee, jetzt pass mal auf! Das war echt ’ne uncoole Sache und ich wollte mich deswegen…

 

Bodo: Hast du das alles nachgerechnet? [Timo nickt] Ist ja peinlich.

 

Timo: Ja, das kann ich allerdings nachvollziehen. Das ist Stoff, das schafft echt jeder PISA-Versager. Aber pass auf, bis hier ist alles eigentlich ok. Aber kannst du mir mal verraten, was das hier für ein lustiges, kleines Zeichen ist?

 

Bodo: Klammer? Äh, ne Wurzel.

 

Timo: Richtig! Und jetzt wird es echt prähistorisch, sechste Klasse maximal, was macht man mit dem ganzen Zeugs da drunter? Ähnlich wie bei einer Klammer. Richtig! Erst ausrechnen und danach vom Rest abziehen. Hä?

 

Bodo: Klingt ziemlich logisch, wenn du das sagst.

 

Timo: Pass auf ähm den Stoff, den ihr demnächst durchnimmt, den erklär ich dir auch noch gleich, weil das ist nur `n Abwasch von dem Ganzen.

 

Bodo: Ich will dich nicht nerven.

 

Timo: Ach, ein paar Minuten halte ich dich schon noch aus. Außerdem kommt in einer viertel Stunde Birte [Bodo schaut Timo fragend an] Na Miss Thermometer. Und diesmal kommt sie mit ’ner Blutdruckmanschette, das wirst du doch wohl nicht verpassen!? Und wenn ihr mal kurz alleine sein wollt, dann gib mir einfach ein Zeichen, dann fall ich sofort ins Koma.

 

[Helenas Büro]

 

Helena: Und nun kommen wir zu der Nacht, die sie der Umständehalber allein mit Ben Bergmann verbringen mussten. Im Wald, weit und breit keine Menschenseele, die Dunkelheit, die Kälte. Das war sicherlich sehr unangenehm.

 

Bea: Wir hatten ein Lagerfeuer.

 

Helena: Ach wirklich? Dann wurde es vermutlich doch noch ganz lauschig, oder?

 

Bea: Es gab keine weiteren Vorkommnisse.

 

Helena: Sind sie sich da sicher?

 

Bea: Absolut! Wie gesagt, Ben Bergmann hat sich vorbildlich verhalten.

 

Helena: Freut mich, dass er ihnen so eine große Hilfe war. Wie ich sehe haben sie sich gesundschreiben lassen. Sollten sie dennoch Schmerzen haben, ruhen sie sich aus.

 

Bea: Das ist sehr nett, aber ich kann unterrichten. Und wenn sie mich nicht mehr brauchen, meine Schüler tun es.

 

Helena: Natürlich, sie können gehen. Aber für heute haben sie definitiv frei. Es waren ja ohnehin Vertretungen eingeplant.

 

Bea: Ach, stimmt ja! Eigentlich sollte ich im Wald sein um über mich hinauszuwachsen.

 

Helena: Lassen sie sich lieber von Michael verwöhnen. Er war ja von Anfang an dagegen, dass sie diese Strapazen auf sich nehmen. Das hat er gestern Abend immer wieder betont.

 

Bea: Gestern Abend?

 

Helena: Sie haben noch nicht miteinander gesprochen? Wir waren essen.

 

[Schulflur]

[Ben wartet auf dem Flur und hält Ausschau nach jemand, Ronnie und Sophie kommen den Flur entlang.]

 

Ben: Ronnie wart mal.

 

Ronnie: Hey Kleiner, was kann ich für dich tun?

 

Ben: Mit dem verdammten Rennen, haben wir drei Menschenleben zerstört.

 

Ronnie: Erzähl mir was Neues.

 

Ben: Bin gerade dabei.[Ben wirft einen Seitenblick auf Sophie] Ich werd heut zur Polizei gehen und Selbstanzeige erstatten.

 

Sophie: Ey Ben mach keinen Scheiß.

 

Ben: Den Scheiß hab ich schon längst gemacht. Jetzt werde ich dafür gerade stehen.

 

Sophie: Aber dir ist schon klar, dass du dann im schlimmsten Fall im Knast landest, oder?

 

Ronnie: Entspann dich, Süße. Ist doch eh bloß heiße Luft.

 

Ben: Meinst du? Gewöhn dich lieber an den Gedanken, dass dein Name in meiner Aussage auch auftauchen wird.

 

Sophie: Zerstör dein Leben wie du willst aber lass uns daraus, ok?

 

Ben: Dich betrifft das doch nicht, du bist nicht mitgefahren! Aber du! Also, du tust dir selbst einen Gefallen, wenn du dich auch freiwilligst stellst.

 

Ronnie: Ja, ganz bestimmt. Komm Süße, den Scheiß muss ich mir echt nicht länger geben.

 

Ben: War ja klar, dass du kneifst.

 

[Schulflur]

[Bea kommt gerade aus Helenas Büro und trifft auf Michael]

 

Bea: Hey!

 

Michael: Hey.

 

Bea: Du hast es aber eilig.

 

Michael: Wie geht es deinem Fuß?

 

Bea: Meinem Fuß geht es gut.

[Helena kommt aus ihrem Büro]

 

Michael: Sch…schön. Ahm ah [Bea und Michael blicken Helena hinterher, Michael etwas länger.] hast du grad mit Helena über das Camp gesprochen? 

 

Bea: Mmh. Sie hat mir unter anderem gesagt, dass ihr gestern Abend essen wart…Kannst du mir mal sagen was hier los ist?