Deutsch
[Voriges Mal bei Hand aufs Herz]
Frank: Du wirst mit Deiner STAG nicht mehr auf der Bühne stehen.
Luzi: Sie wollen das ich alles aufgebe was mir etwas bedeutet!
Luzi: Ich hab mich entschieden! Ich lasse die STAG und meine Freunde nicht für Sie im Stich!
Frank: Du weißt schon was das bedeutet?
Luzi: Ja! Das schnelle Ende einer ziemlich kurzen Karriere!
Frank: Genau und da Du die gerade zerrissen hast, hast Du auch so gerade eben Vertragsbruch begannen! Da steht nämlich auch, das in diesem Fall eine Konventionalstrafe von 10.000 Euro fällig wird! Mmmh, gratuliere!
Intro
Bea: Scheiße, Scheiße, Scheiße
Gabriele: Was ist denn mit Ihnen los?
Bea: Alles Gut!
Gabriele: Bea. Was ist los?
Bea: Alles in Ordnung.
Gabriele: In Ordnung sieht anders aus.
Bea: Kein guter Tag.
Gabriele: Heute wird das Urteil über Ben Bergmann gesprochen. Dacht ich es mir doch. Bea, Sie können sicher sein, Ben wird glimpflich davonkommen. Sein Vater hat Geld und Einfluss .
Bea: Ich hätte zu der Verhandlung mitgehen müssen. Ich weiß doch, wie das bei Gericht läuft. Ein Blick in Ben's Schulakte und keiner glaubt ihm, dass er es bereut. Dann auch noch dieses Gutachten.
Gabriele: Dass vermutlich Fr. Schmitt-Heisig geschrieben hat.
Bea: Nein. Michael hat es geschrieben.
Gabriele: Oh, ich verstehe.
Luzi: Was soll das heißen: 10 000 EURO?
Frank: Das ist die Summe der Konventionalstrafe. Steht im Vertrag. Ich denke, Du hast den checken lassen?
Luzi: Das hab ich auch.
Frank: Dann solltest Du auch wissen, das Du Raumzeit jetzt 10 000 EUR Schadensersatz zahlen musst, da Du Deinen Vertrag nicht erfüllst.
Und das hier, nenn ich einen nicht erfüllten Vertrag.
Luzi: Aber ich hab das Geld nicht.
Frank: Luzi, dass hier ist die reale Welt. Da kannst du nicht einfach irgendeinen Auftritt vermasseln, nur weil Du Deine Freunde auf die Bühne holst. Und da kannst Du auch nicht einfach irgendeinen Vertrag zerreißen, nur weil Du ihn nicht richtig gelesen hast.
Luzi: Ich dachte, es sei ein fairer Vertrag.
Frank: Das ist ein fairer Vertrag. Andere Künstler in dieser Branche würden sich alle 10 Finger nach so einem Vertrag lecken.
Luzi: Dann bin ich wohl nicht wie andere.
Frank: Wenn ein Label einen Künstler vertritt, dann exclusiv. Das heißt Proben mit der STAG: Ja! Auftreten: Nein! Wir investieren in Dich und deshalb bestimmen auch wir, auf welcher Bühne Du stehst.
Luzi: Und was bringt es mir bitte zu proben, wenn ich nicht auftreten darf?
Frank: Das ist das Business.
Luzi: Klar. Business. Sie sind doch auch nur einer dieser geldgeilen Plattenbossen. Ihnen geht es doch gar nicht um mich oder die anderen Künstler. Ihnen geht es nur ums Geschäft.
Frank: Also wenn sich meine Künstler ein wenig professioneller verhalten, kann ich Ihnen auch gerne ein bisschen entgegenkommen.
Miriam: Was ist denn hier los?
Frank: Unprofessionalität.
Miriam: Luzi warte.
Luzi: Warum. Ist doch eh alles vorbei.
Miriam: Hast du nicht selbst gesagt, das es wichtig ist, hier jemanden zu haben, mit dem man offen reden kann? Also. was ist passiert?
Luzi: Ich hatte recht.Ich darf nie wieder mit der STAG auftreten.
Miriam: Was? Hat Frank nicht mit sich reden lassen?
Luzi: Mann, wenn ich das vorher gewusst hätte, hätte ich diesen Vertrag nie unterschrieben.
Miriam: Und deshalb hast Du den Vertrag zerrissen.
Luzi: Und jetzt muss ich 10 000 EUR Strafe zahlen. Scheiße, woher soll ich denn soviel Geld nehmen?
Miriam: Luzi, Frank ist total begeistert von Dir. Er lässt dich jetzt nicht so einfach gehen.
Luzi: Diese ganze Idee mit der Solo- Karriere, das war total bescheuert.
Miriam: Nein, quatsch. Jetzt sag doch nicht sowas.
Luzi: Doch.
Miriam: Luzi, ich bin mir sicher, dass es für das ganze hier ne Lösung geben wird.
Luzi: Das glaub ich nicht.
[Pestalozzi Schule]
Bea: Hier bist Du. Ich hab die ganze Zeit versucht, Dich anzurufen.
Michael: Hi. Wie war Dein Abend mit Miriam?
[Flashback Ben und Bea unter der Dusche]
Bea: Gut. Äh, wie waren im Chulos.
Michael: Schön.
Bea: Ich wusste nicht, dass Du das Gutachten über Ben schreibst.
Michael: Hast Du mich deswegen gesucht?
Bea: Dieses Gutachten ist extrem wichtig. Ich versteh einfach nicht, warum Du mir nichts darüber gesagt hast.
Michael: Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich’s auch erst gestern Nachmittag erfahren habe.
Bea: Mhm. Und?
Michael: Und was?
Bea: Was hast Du geschrieben?
Michael: Bens Sozialprognose hab ich geschrieben. Wie sein Verhalten und seine Entwicklung zu beurteilen sind. Was eben so in ein Gutachten reingehört.
Bea: Das er Klassenzimmer demoliert? In der Schule randaliert?
Michael: Bitte was?
Bea: Ach komm schon Michael. Du und Helena. Und dann schreibst ausgerechnet Du das Gutachten über Ben? Ben ist ein rotes Tuch für Dich.
Michael: Wenn Du so genau weißt was drinsteht, dann brauchst Du mich ja nicht mehr zu fragen.
Bea: Dieses Gutachten ist einfach extrem wichtig für Ben.
Michael: Das ist mir bewusst.
Aber bitte schön. Bild Dir doch Dein eigenes Urteil.
[vor dem Gerichtsgebäude]
Bens Anwalt: Wichtig ist, das Sie klarmachen, das Ihnen nicht bewusst war wie riskant das Manöver war.
Ben: Ja okay. Dann sag ich das genauso.
Bens Anwalt: Egal was Sie sagen, denken Sie immer daran, das es heute in erster Linie darum geht, welchen Eindruck das Gericht von Ihnen bekommt. In erster Linie wird das Gutachten der Schule ausschlaggebend sein, wie hoch Ihre Strafe ausfällt.
Ben: Ja, und was ist, wenn es schlecht ausfällt?
Stefan Bergmann: Es wird gut ausfallen. Dafür hab ich gesorgt.
Bens Anwalt: Seien Sie einfach ehrlich, das ist jetzt das Beste. Sie bereuen den Unfall aufrichtig.
Ben: Ja!
Bens Anwalt: Und das wird Ihnen bei Gericht angerechnet werden.
[Raumzeit Records]
Frank Peters: [am Telefon] Das muss bitte sofort geklärt werden. Gut, danke.
[zu Miriam] Und? Hat Sie sich beruhigt?
Miriam: Geht so.
Frank Peters: Ja, Sie muss noch einiges lernen, wenn Sie in dieser Branche bestehen will.
Miriam: Frank, Luzi hat für was gekämpft, was Ihr wichtig ist. Den Mut haben nicht alle.
Frank Peters: Ich… ist mir schon klar, das Sie was besonderes ist. Deswegen hab ich bisher auch viel Rücksicht auf Sie genommen.
Miriam: Ja. Sie hat eben Ihren eigenen Kopf.
Frank Peters: Ja, das heißt aber nicht, das Sie machen kann was Sie will.
Miriam: Luzi hat die STAG aufgebaut. Das sind alles Ihre besten Freunde und ich kann ehrlich gesagt nicht verstehen, warum Du denen verbieten willst das Sie miteinander singen?
Frank Peters: Das mach ich doch gar nicht. Die soll von mir aus den ganzen Tag mit denen singen. Du soll einfach nur nicht mit denen auftreten.
Miriam: Ja aber genau darum geht’s den Kids doch.
Frank Peters: Oh Miriam, ich bitte Dich. Ich lass mir doch von meiner Künstlerin nicht auf der Nase herumtanzen. Ein Exklusivvertrag ist ein Exklusivvertrag!
Miriam: Ja.
Frank Peters: Ja.
Miriam: Ich weiß. Aber Du musst es doch auch mal aus der andern Sicht sehn. Ohne die STAG hätte Luzi Ihre Liebe zur Musik doch gar nicht erst entdeckt. Und davon profitierst Du. In gewisser Weise könntest Du Ihr…
Frank Peters: dankbar sein. Miriam, ich brauche Sie exklusiv, um Sie vermarkten zu können. Und entweder checkt Sie des oder Sie checkt es nicht. Dann kann sie es lassen. Das ist mein letztes Wort! He?
[Pestalozzi Schule]
[Bea Vogel liest das Gutachten über Ben Bergmann, Michaels Stimme aus dem Off]
Michael: Ben Bergmann gerät aufgrund seines impulsiven Charakters hin und wieder in Konflikt mit Regeln. Aber es ist stets bereit die Konsequenzen dafür zu tragen.
Bea: Das war ja klar.
Michael: Zu seinen herausragenden Eigenschaften zählt seine soziale Kompetenz. Er ist stets bereit, sich für seine Mitschüler einzusetzen. Das tut er auch, wenn Ihm daraus Nachteile entstehen. Seine Handlungen folgen moralischen Prinzipien, die von besonderen Integrität geprägt sind. Der Umgang mit seinen Mitschülern ist durchweg positiv. Er verfügt über ein ausgeprägten Gerechtigkeitssinn, damit verbunden hat Ehrlichkeit für Ihn oberste Priorität. Abschließend ist zur Einschätzung seitens der Schule zu sagen, das Ben Bergmann…
Bea: …ein Mensch ist, der zu seinen Fehlern steht und bereit ist aus ihnen zu lernen und die Verantwortung dafür zu übernehmen. Ich bin so bescheuert.
In der Pausenhalle der Schule stehen Ben und Stefan und Ben schiebt Stefan den Kaffeebecher zu.
Stefan: Dank schön! Ist doch ganz gut gelaufen. Ein paar Sozialstunden, Abgabe des Führerscheins. Es hätte schlimmer kommen können.
Ben: Ich war mir sicher, dass ich mindestens Bewährung kriege.
Stefan: Du warst nicht der unmittelbare Auslöser des Unfalls. So sieht es wenigstens das Gericht.
Ben: Ich sehe es anders.
Stefan: Ben, natürlich war das Autorennen ein Fehler. Aber Herr Götting hat den Unfall verursacht. Du hast es bereut und dich selbst angezeigt. Das hat das Gericht als positiv erachtet. Und das Gutachten hat das Übrige getan.
Ben: Es ist doch ein Witz, dass ich nur 200 Stunden in irgendeiner Einrichtung arbeiten muss.
Stefan: Nee, dann warte mal ab. 200 Stunden sind auch nicht Ohne. Vielleicht denkst du in Zukunft nach, bevor zu handelst. Hm?
Ben: Ich muss zum Unterricht.
Stefan: Gut, bis später.
Frank sitzt in seinem Büro. Dora kommt die Tür herein.
Dora: Hey Frank
Frank: Hey, Na?
Dora: Wie siehst aus?
Frank: Sagen wir mal so. Es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht.
Dora: Und zwar ?
Frank: Die gute ist, dass der Song fertig ist und er ist wirklich fantastisch geworden. Aber die schlechte ist, dass wir sie leider nicht rausbringen können, weil Luzi kurzfristig von dem Vertrag zurück getreten ist.
Dora: Wie bitte. Warum?
Frank: Na, ihr war nicht so ganz klar, was Exklusiv-Vertrag bedeutet. Als sie erfahren hat, dass sie mit der AG nicht mehr auftreten darf, ist sie sozusagen ausgetickt.
Dora: Um ehrlich zu sein, das wundert mich nicht. Die Kleine schien mir von Anfang an viel zu eigenwillig.
Frank: Ja, das kann sein. Willst du ihn trotzdem hören?
Frank schaltet Luzi’s Song an.
Frank: Und was sagst du?
Dora: Die Kleine hat’s drauf.
Frank: Ja, ich weiß.
Dora: Willst du wirklich wegen einem Schulchor auf diesen Hit verzichten.
Ben kommt in den Lehrerflur und spricht Frau Jäger an.
Ben: Entschuldigung. Hallo
Fr. Jäger: Herr Bergmann. Wie geht es ihnen?
Ben: Sie haben mich laufen lassen.
Fr. Jäger: Das freut mich für Sie. Ich meine, es war ein Fehler, was Sie getan haben. Aber Sie wollten ja nicht, dass sowas schlimmes passiert! Hm.. Sie wollten mich was fragen!
Ben: Ja… und zwar können Sie mir sagen, wo ich Frau Vogel finde?
Fr. Jäger: Em… Moment. Die unterrichtet gerade in der 11b. Soll ich ihr was ausrichten?
Ben: Nee, quatsch. Danke schön!
Ben tippt in sein Smartphone
Würde dich gerne sehen. Bin davon gekommen. Ben
Michael steht in der Pausenhalle. Frau Krawczyk stellt sich zu ihm.
Gabriele: Unsere liebe Direktorin hat Sie beauftragt das Gerichtsgutachten über Ben Bergmann zu schreiben!
Michael: Hat Bea mit Ihnen gesprochen
Gabriele( nickt ): Abgesehen davon interessiert mich was Sie geschrieben haben. Soweit ich weiß, haben Sie sich kürzlich vehement gegen Ben ausgesprochen.
Michael: Er hatte immerhin geschafft, ein ganzes Klassenzimmer zu verwüsten. Das ic h mein Problem mit Herr Bermann und seinem Verhalten an dieser Schule habe heißt nicht, dass ich ihm seine Zukunft versauen werde.
Gabriele: Das finde ich gut, dass Sie das so sehen.
Michael: So einfach war das nicht! Dieses verdammte Gutachten hat mich die ganze Nacht gekostet.
Gabriele: Das glaube ich Ihnen gern.
Michael: Und eigentlich war das Ganze nichts weiteres als ein weiterer geplanter Schachzug meiner Ex-Frau um für Diskussionen zwischen Bea und mir zu sorgen.
Gabriele: Um so bemerkenswerter das Sie eine objektive Haltung bewahrt haben und Ben keine Steine in den Weg gelegt haben.
Michael : Ja gut, Damit hätte ich mir selbst auch keinen Gefallen getan.
Gabriele: Haben Sie denn schon mit Bea gesprochen? Vorhin war sie noch sehr besorgt.
Michael: Nein, nicht wirklich.
Gabriele: Wenn Sie wollen kann ich die Aufsicht auch alleine übernehmen.
Michael: Frau Krawcyk, auf dieses Angebot komm ich sehr gerne zurück. Wissen Sie wo Bea ist ?
Gabriele: Ich glaube im Lehrerzimmer.
Michael: Danke
Pestalozzi Schule Aula
Frank: Hallo!
Caro: Frank was machen Sie denn hier?
Frank: Na, ich wollt mir mal anhören was ihr hier so singt!
Luzi: Warum?
Frank: Ist das ein Problem? Finden diese Proben nur unter Ausschluß der Öffentlichkeit statt?
Bodo: Kommt auf die Öffentlichkeit an!
Caro: Herzlich Willkommen!
Jenny: Also wenn sie Luzi verbieten wollen mit uns zu proben, dann ist das schon ein Problem!
Frank: Mmh, das ist überhaupt nicht meine Absicht!
Luzi: Und 10.000 € habe ich auch nicht in meiner Tasche!
Frank: Ich will mir einfach nur anhören wie ihr singt! Wenn das in Ordnung ist!
Caro: Natürlich ist das in Ordnung!
Frank: Für Dich auch?
Luzi: Gut, machen wir weiter!
STAG performt Beautiful Nightmare
Caro: Hat es ihnen gefallen?
Frank: Ja, sogar sehr gut!
Caro: Wenn sie wollen, können wir auch ein paar Probeaufnahmen im Label machen!
Jenny: Äh, kommst mal mit?
Caro: Ich bin führe gerade ne Unterhaltung!
Emma: Er ist nicht wegen Dir hier!
Caro: Ihr versaut mir gerade meine Karriere!
Jenny: Träum weiter!
Frank: Das war wirklich sehr gut!
Luzi: Verstehen sie jetzt warum ich das alles einfach nicht aufgeben kann?
Frank: Sagen wir so, ich verstehe es immer besser! Aber Du weißt schon das Dein Verhalten vorhin ziemlich unprofessionell war? Luzi, Du solltest einfach versuchen, Deine Gefühle und Emotionen besser unter Kontrolle zu haben und wenn Dir irgendetwas auf dem Herzen liegt, dann kannst es in Ruhe mit mir besprechen!
Luzi: In Zukunft?
Frank: Ja!
Luzi: Sie meinen für mein allgemeines Leben!?
Frank: Mmh, nicht nur! ich würde gerne einen neuen Vertrag mit Dir machen!
Luzi: Und der Alte?
Frank: Ist durch den neuen hinfällig und wir bauen eine AG Klausel ein!
Luzi: Eine AG Klausel?
Frank: Ja, das ist so ne Art Extrawurst! Die beinhaltet, dass Du für die AG bzw. mit der AG proben und singen darfst!
Luzi: Ist das ihr Ernst?
Frank: Ja, äh, es gibt natürlich ein paar Einschränkungen, die Auftritte dürfen nicht kommerziell sein und sie dürfen terminpflichtig nicht mit Deinen Verpflichtungen mir gegenüber nicht kollidieren!
Luzi: Klar, kein Problem!
Frank: Aber Du musst Dich an unsere Vereinbarung halten!
Luzi: Natürlich! Ähm was ist mit den 10.000 € Strafe?
Frank: Sagen wir es so, die bekomme ich, wenn Du den Vertrag wieder zerreißt!
Luzi: Ok!