[Das letzte Mal bei Hand aufs Herz]
Luzi: Glaubst Du etwa ich hab’s geklaut?
Karin: Hast Du?
Luzi: Nein, natürlich nicht.
Ben: Wahrscheinlich hast Du Recht. Als Arschloch kommt man weiter. Die Rolle hat was.
Stefan: Aber Du musst sie konsequent spielen.
Ben: Keine Sorge, das werde ich.
Sophie: Du hast es dir ja doch noch anders überlegt.
Luzi: Versprich mir, dass das Heute das letzte Mal ist, okay?
Sophie: Klar.
Security: Können Sie bitte mitkommen!
Luzi: Entschuldigung. Ich hab glaub ich mein Portemonnaie verloren. Vielleicht hat es jemand abgegeben. Vielleicht könnten Sie mal nachsehen.
Security: Vor allem will ich mal wo anders nachsehen.
Luzi: Hey, lassen Sie mich los.
[Intro]
[Shoppingcenter]
Polizist: Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit.
Luzi: Ich zahl das Teil und ich versprech Ihnen, dass ich hier nie wieder her komme.
Polizist: Also bitte Ihren Namen, Ihre Anschrift.
Luzi: Und wenn ich mich weiger?
Polizist: Dann nehmen wir Sie mit auf die Wache. [Luzi kramt ihren Personalausweis aus ihrer Tasche]
Luzi: Und… und wie geht das jetzt weiter? Krieg ich… krieg ich ne Anzeige? [Der Polizist nickt nur] Kann ich dann jetzt gehen?
Polizist: Sie sind noch nicht volljährig. Wir müssen Sie einem Erziehungsberechtigten übergeben. Kommen Sie, wir bringen Sie jetzt nach Hause.
Luzi: Meine Mutter arbeitet, die is gar nicht zu Hause.
Polizist: Dann bringen wir Sie eben dort hin.
[Lehrerzimmer]
Ingrid: Achtung hier. [Sie gibt Alexandra den Stundenplan]
Alexandra: Ähm… das kann ja wohl nicht wahr sein.
Ingrid: Is was nicht in Ordnung?
Alexandra: Ja… [Sie geht zu Julian rüber, der am Tisch sitzt] Hier is irgendwas schief gelaufen.
Julian: Die ganze Woche Vertretungsstunden, jeden Tag . Tz tz tz… Das ist nicht schön.
Alexandra: Also… würdest Du dich bitte darum kümmern?
Julian: Tut mir Leid. Wenn es hier so steht, dann wird’s wohl seine Richtigkeit haben. [Julian verlässt das Lehrerzimmer. Bea kommt gerade in der Tür herein] Oh.
Bea: Oh, Vorsicht.
Julian: Frau Vogel, hallo. [Alexandra geht ebenfalls aus dem Lehrerzimmer]
Bea: Na Frau Jäger, haben wir endlich die versprochene Gehaltserhöhung bekommen?
Ingrid: Ich fürchte das wird wieder nichts. Aber ich hab was anderes schönes für Sie.
Bea: Bestätigung zur Anmeldung zum Bandfestival. Endlich.
Ingrid: Ich bin sicher, Sie putzen alle anderen nur so weg.
Bea: Es is ja kein Wettbewerb.
Ingrid: Trotzdem. Sie zeigen den, was wir hier so drauf haben.
Bea: [Hat den Brief endlich geöffnet] Öhm… Was sind das denn schon wieder für blöde Regeln? Um beim Bandfestival teilnehmen zu können, müssen wir mindestens 12 Mitglieder haben.
Ingrid: Ja, und wie viele haben Sie?
Bea: Bei weitem nicht so viele. So können wir nicht antreten.
[Vor dem Volleyballfeld]
Timo: Ja, nur noch ein Level. [Caro kommt mit einem unbekannten Mann in seinem teuren Auto angefahren]
Hotte: Kacke alte verdammte.
Timo: Man was für ne peinliche Show.
Hotte: Was findet sie nur an solchen Idioten?
Timo: Sind bestimmt die inneren Werte.
Hotte: Caro ist eigentlich gar nicht so oberflächlich.
Timo: Ja, sie hat auch tiefe Abgründe.
Hotte: Alle sehen immer nur ihr Äußeres.
Timo: So wie Du?
Hotte: Nein. Ich weiß sie hat auch ne andere Seite.
Timo: Du checkst es nich‘ oder? Caro hat nur eine Seite und die is‘ sehr dunkel. Das einzige was sie bei nem Typen interessiert is‘ wie viel Kohle er hat und welche Karre er fährt.
[Hotte hat einen Tagtraum…ohne Worte!!! :-D]
Hotte: Du hast Recht, ich brauch ein Auto.
[Villa Bergmann]
[Karin putzt als er an der Tür klingelt. Ben geht an die Sprechanlage.]
Ben: Hallo?
Polizist: Guten Tag hier ist die Polizei. Dürfen wir einen Moment reinkommen?
Ben: Ähm ja, einfach die Treppe hoch. [Ben öffnet die Tür und flüstert] Polizei?
Polizist: Tag. Arbeitet eine gewisse Frau Beschenko bei Ihnen?
Ben: Ähm
Karin: Ja?
Polizist: Frau Beschenko? Es handelt sich um Ihre Tochter Luzi.
Karin: Ist ihr was passiert?
Polizist: Nein, aber Ihre Tochter wurde des Ladendiebstahls überführt.
Karin: Was?
[der Polizist tritt zur Seite und herein kommt Luzi, in Begleitung eines weiteren Beamten.]
Polizist: Es gibt eine Anzeige und Ladenverbot. [Ben schmunzelt sich einen.] Sie sollten mal ein ernstes Wörtchen mit ihr reden. Auf Wiedersehen.
Karin: Auf Wiedersehen. [Ben schmunzelt immer noch und scheint beeindruckt. Überrascht auf jeden Fall.]
Ben: Nicht schlecht. Ladendiebstahl, hätt ich Dir gar nicht zugetraut. [ihre Mutter wohl auch nicht!]
Luzi: Mama ich…
Karin: Du sagst jetzt besser nichts.
Ben: [amüsiert] Jetzt macht Euch doch mal keinen Kopf. Beim ersten Mal bleibt sowieso nur ne Verwarnung.
Karin: Ihr geht jetzt in die Schule, beide. Und wir reden heute Abend.
Ben: Komm, ich nehm Dich mit.
[Aufenthaltsecke]
[Hotte ist auf der Suche nach einem Auto mit dem er Caro beeindrucken kann. Leider sprengen alle Angebote sein Budget und er gibt auf. Caro bleibt beim Vorbeigehen bei ihm stehen.]
Caro: Dein neuer Wagen?
Hotte: Ich denke drüber nach!
Caro: Nicht schlecht.
Hotte: Findest du?
Caro: Na klar! Passt irgendwie zu dir. (Telefon klingelt) Hi Ben [und Hotte hat wie immer das Nachsehen]
[Klassenzimmer]
Ben: Caro, ich wollte doch nur kurz Bescheid geben und nicht stundenlang quatschen.
Caro: Kein Problem, wir können ja noch was anderes tun.
Ben: Später, ich hab jetzt Englisch. Es kommen auch grad 'ne ganze Menge Leute rein.
Caro: Zum Beispiel ich? Lügner! Aber cool, das du dich mal wieder meldest. Was liest denn da? ... Der Fürst.
Ben: De principe! Hat mein Vater mir geschenkt.
Caro: Dein Vater? Ich dachte ihr versteht euch nicht.
Ben: Seit gestern ist er ganz stolz auf mich. Sieht mich jetzt als würdigen Nachfolger. Als Mann!
Caro: Und warum das?
Ben: Ich hab ein paar Entscheidungen getroffen, die ihm gefallen haben.
Caro: Das ist doch gut.
Ben: Als ich ihm gestern davon erzählt habe ist er direkt aufgestanden und zum Schrank gegangen und hat zwei Dinge raus geholt. 'nen Cognac, den er angeblich schon seit Jahren für dieses Ereignis bereit stellt und dies Buch hier.
Caro: Ist das spannend?
Ben: Es geht um Macht und darum auch mal an sich zu denken.
Caro: "Alle Verletzungen der Anderen Menschen müssen auf Einmal vollzogen werden. Nicht Stück für Stück, damit sie weniger tief gefühlt werden und von den Betroffenen weniger bedacht werden können." Und was heißt das?
Ben: Das heißt dass ich jetzt weiter lese und wir uns später sehen.
Caro: Du bist wirklich männlicher geworden.
Ben: Du meinst arschiger!
Caro: Das auch.
Julian: Geht ihr bitte in die Pause!
Caro: Bis später!
Ben: Tschüss
Julian: Ben?
Ben: Her Götting?
Julian: In die Pause!
Ben: Ne, ich les grade!
Julian: Sie gehen jetzt in die Pause!
Ben: Anderer Vorschlag, ich bleibe hier und sie geben mir das Buch wieder.
Julian: Spielen sie nicht mit 'nem Schulverweis.
Ben: Riskieren sie nicht dass ich diverse Sponsoringaktivitäten mit meinem Vater noch einmal bespreche.
Julian: Wer sich mit mir anlegt, wird das bereuen, fragen sie mal rum. Noch so eine Nummer und sie Fliegen.
[Schulhof]
Sophie: Hey ... und wie ist es gelaufen?
Luzi: Wie ist was gelaufen?
Sophie: Was hätte ich denn machen sollen?
Luzi: Mich vielleicht nicht einfach so stehen lassen?
Sophie: Dann hätten sie mich auch noch erwischt.
Luzi: Ey! Ich hab dir den Arsch gerettet.
Sophie: Ja dein Ablenkungsmanöver war echt super.
Luzi: Toll, und jetzt muss ich dafür büßen, auch super!
Sophie: Komm, lass uns 'ne Cola drüber gießen und die Pleite vergessen... Ach man Luzi, so was ist doch kein Weltuntergang.
Luzi: Schon klar!
Sophie: Pass auf, also wenn du willst, dann kannst du das hier haben. Es gehört dir.
Luzi: Sag mal, kapierst du’s nicht? Du hast mich doch überhaupt erst auf den Scheiß gebracht.
Sophie: Ey, jetzt tu doch mal nicht so, als hättest du keinen Spaß gehabt und den Schrank voll neuer Klamotten. Ey, komm. Sei nicht sauer. Sowas kann jedem mal passieren.
Luzi: Ey, ich hab ‘ne Anzeige am Hals. Und weil ich noch keine 18 bin, haben mich die Bullen zu meiner Mutter gebracht. Ich glaub, du hast überhaupt keine Vorstellung davon wie sauer ich bin. [und rauscht wutentbrannt davon]
Alexandra: Schluss da hinten! Äh, Frau Jäger?
Ingrid: Ja, bitte?
Alexandra: Würden Sie das mit meiner Pausenaufsicht bitte nochmal prüfen? Es kann ja nicht sein, dass ich hier jeden Tag meine Zeit vertrödele. Ich hab auch noch Vertretungsstunden.
Ingrid: Na gut. Ich hab die Dienstpläne gerade hier.
[Schulflur am Fenster]
[Bea steht am Fenster und beobachtet amüsiert die Szene zwischen der aufgebrachten Alexandra und Ingrid]
Michael: Hey!
Bea: Hallo.
Michael: Was ist denn so amüsant?
Bea: Der Götting hat die Lohmann als Pausenaufsicht abgestellt. Normalerweise bleibt das immer an einem von uns hängen. Die muss ihm irgendwie auf den Schlips getreten sein.
Michael: Sieht fast so aus.
Bea: Weißt du was? Ist irgendwas passiert, warum sie Strafdienst machen muss?
Michael: Wieso Strafarbeit? Sie macht doch die Pausenaufsicht.
Bea: Sag ich ja.
Michael: Ich wusste gar nicht, dass du dich für das Gerede an der Schule interessierst.
Bea: Du weißt was. Komm sag, was ist passiert?
Michael: Ich weiß gar nix. Und ehrlichgesagt interessiert’s mich auch nicht. Ich muss jetzt zurück, meinen Unterricht vorbereiten.
[Bea ist sichtlich über Michaels kühle Art verwundert, widmet sich aber wieder der Szene im Schulhof.]
[Schulhof]
Ingrid: Sie haben recht, da muss tatsächlich ein Fehler sein. Am Mittwoch sind Sie nämlich mit der 7b in der Tropfsteinhöhle im Vogelsberg.
Alexandra: Wie bitte? Geben Sie mal her. Das ist ja wohl ‘n Witz.
Ingrid: Na, wenn Herr Götting Sie so eingeteilt hat, dann wird er es wohl auch so meinen. Am besten, Sie klären das mit ihm.
Alexandra: Na, darauf können Sie sich verlassen.
Ingrid: Nach Ihrer Pausenaufsicht.
Alexandra: Ey, ich hab gesagt, Schluss jetzt!
[Aula]
Bea: Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für euch. Welche wollt ihr zuerst hören?
STAG im Chor: Die Gute!
Bea: Das hier ist die Bestätigung zur Anmeldung für das Schulbandfestival.
Timo: Cool.
Sophie: Das ist unser erster richtiger Auftritt.
Hotte: Yeeha!
Luzi: Ja, und was ist die schlechte Nachricht?
Bea: Um daran teilnehmen zu können, müssen wir zu zwölft sein.
Emma: Was?
Luzi: Dann können wir’s doch gleich knicken.
Emma: Luzi hat recht. Wo sollen wir denn fünf Personen her bekommen?
Timo: Was `n das für ‘ne bescheuerte Regel.?
Bea: Ich hab sie nicht aufgestellt. Bis zum Bandfestival haben wir noch ‘n bisschen Zeit. Und wer weiß, vielleicht finden wir ja noch ein paar Leute, die auch Lust haben auf die AG, wenn sie bei ‘nem Schulbandfestival auftreten können. Über eines müsst ihr euch allerdings jetzt schon Gedanken machen.
Hotte: Wir brauchen ‘nen Tourbus.
Bea: Nein, wir brauchen ‘nen Namen, den ich hier eintragen kann.
Hotte: ST-Action-AG!
Sophie: Singing Rusters.
Luzi: Falsche Freunde.
Bea: Ich schlage vor ihr macht euch 'n paar Gedanken. Dann schreiben wir alles auf und stimmen ab, ok?
Emma: Und was singen wir?
Luzi: Wie wäre es mit so was?
[Luzi singt Stone Cold Sober von Paloma Faith und schaut und tanzt dabei Sophie böse an. ]
[Julians Büro]
Alexandra: So läuft das nicht!
Julian: Frau Lohmann! Schön Sie zu sehen.
Alexandra: Okay, du hattest deinen Spaß. Aber jetzt reicht es mit Pausenaufsicht und das mit dem Wandertag kannst du auch vergessen.
Julian: Du hast die Vorbereitung für den Tag der Offenen Tür vergessen.
Alexandra: Was soll das?
Julian: Nichts! Ich bin beeindruckt, soviel Engagement zeigst du doch sonst nur beim Lehrkörper.
Alexandra: Du bist eifersüchtig!
Julian: Du überschätzt dich. Mit wem du außer mir noch ins Bett steigst sollte höchstens deinen Verlobten interessieren.
Alexandra: Denkst du, du kannst mich erpressen?
Julian: Sagen wir es mal so: Du siehst keinen Grund mir verpflichtet zu fühlen?
Alexandra: Allerdings nicht.
Julian: Warum sollte ich mich dann dir verpflichtet fühlen? Bring deinem zukünftigen Rektor lieber etwas mehr Respekt entgegen. Sonst musst du mich womöglich bald mit noch mehr Engagement überzeugen.
Alexandra: Und du überleg' dir gut, ob du dich wirklich mit mir anlegen willst.
[Vor der Aula]
Michael: Luzi! Da sind Sie ja!
Luzi: 'Tschuldigung!
Michael: Ich find' das ja sehr löblich, dass Sie Ihr Talent in der AG unter Beweis stellen wollen. Aber meine Englisch-Stunde heute Morgen stand auf ihrer Prioritäten-Liste nicht so weit oben, mh?
Luzi: Mir ging's heute Morgen auch nicht gut.
Michael: Sind Sie krank?
Luzi: Ich hab' meine Tage.
Michael: Gut, da Sie sonst nie fehlen will ich das als Entschuldigung gelten lassen.
Luzi: Schon klar, kommt auch nicht mehr vor.
Michael: Ähm, ist sonst alles in Ordnung?
Luzi: Klar, alles bestens.
Michael: Sie wissen, dass ich Ihr Vertrauenslehrer Ihrer Stufe bin. Wenn irgendetwas ist, kommen Sie zu mir.
Luzi: Ja, ist aber echt nicht nötig.
[Schultoilette]
Timo: Hhm, also erzähl schon! Was ist los?
Hotte: Was soll schon sein?
Timo: Das letzte Mal als du so gelächelt hast, dachtest du, dass Caro dich anlächelt und nicht die Typen hinter dir.
Hotte: Blödsinn. Außerdem hat sie mich angelächelt.
Timo: Wie du meinst.
Hotte: Und mit Sicherheit wird sie mich in Zukunft noch öfter anlächeln.
Timo: Du hast dir nicht ernsthaft ein Auto gekauft?
Hotte: Quatsch. Außerdem werden Autos viel zu sehr überbewertet. Weißt du was der Wertverlust eines Neuwagens innerhalb des ersten Jahres ist?
Timo: Nein, aber ich befürchte du wirst es mir gleich erklären.
Hotte: Über die Hälfte. Ich setz lieber auf Dinge die mit der Zeit an Wert zulegen.
Timo: Du hast dir Aktien gekauft?
Hotte: Besser.
Timo: Ja was? [Hotte zeigt Timo seine neue Errungenschaft: eine Uhr!] Du warst beim Juwelier?
Hotte: Sieht ganz so aus!
Timo: Wo zum Teufel hast du die Kohle dafür her?
Hotte: Alter, das Ding hat 20 Tacken gekostet.
Timo: Das is ´n Imitat?
Hotte: Was du nicht bemerkt hättest, wenn ich’s dir nicht gesagt hätte.
Timo: Ja, weil ich auf so ‘n Schnickschnack kein Wert leg.
Hotte: Das wird niemand merken. Wenn man nicht gerade übers Glas kratzt.
Timo: Und du meinst, damit kannst du Caro beeindrucken?
Hotte: Das, mein Lieber, ist die Wertsteigerung.
[ Bei den Beschenkos]
[Luzi kommt nach Haus. Karin sitzt bereits wartend am Küchentisch.]
Luzi: Es tut mir so leid.
Karin: Was hast du dir dabei nur gedacht? Ich wusste, dass da was nicht stimmt. Niemand schenkt solche Kleider einfach mal so her. Und ich hab dich auch noch gefragt. Ich weiß
nicht worüber ich wütender sein soll, dass meine Tochter `ne Ladendiebin ist oder dass sie mir ins Gesicht lügt. Ich versteh dich einfach nicht. Was ist mit dir los, Luzi? Hat dich irgendwer
angestiftet?
Luzi: Nein.
Karin: Und ich geb dir auch noch Geld, damit du dir mal was Hübsches zum Anziehen kaufen kannst.
Luzi: Von 20 Euro.
Karin: Wir können nun mal kein Geld zum Fenster rauswerfen. Ich dachte so viel wüsstest du.
Luzi: Ich weiß. Aber es ist nicht immer leicht jeden Cent drei-mal umzudrehen und sich dann doch nichts in der Kantine kaufen zu können.
Karin: Bin ich jetzt verantwortlich dafür, dass du klaust?
Luzi: Nein, aber dafür, dass wir keine Kohle haben.
[Pestalozzi-Parkplatz]
[Ben steht wartend an seinem Auto.]
Ben: Kannst dich wieder entspannen. Bin nicht wegen dir hier.
Bea: Das habe ich auch gar nicht gedacht.
Ben: Dann ist ja gut. Du hattest übrigens Recht. Das mit uns war n riesen Fehler.
[Caró verlässt das Schulgebäude und geht zu Ben.]
Caro: Also, wegen mir können wir los. Hallo Frau Vogel.
Bea: Caro.
Ben: Je schneller wir hier weg sind, desto besser.
Caro: Wo geht’s denn hin?
Ben: Such dir was aus.
Caro: Super. Ich hab da auch schon ne Idee.
[Ben hält Caro die Tür auf, damit diese ins Auto steigen kann.]
Ben: Wenigstens eine Frau, die weiß was sie will.
[Ben fährt zusammen mit Caro los und fährt beinahe Hotte um. Hotte, leicht verwirrt, läuft fast gegen Beas Auto.]
Hotte: Immer diese Typen mit ihren fetten Karren. Dagegen haben wir keine Chance.
[Bei den Beschenkos]
Karin: Was soll das heißen?
Luzi: Ach, vergiss es.
Karin: Ich bin schuld, dass wir kein Geld haben?
Luzi: Vergiss es.
Karin: Ich arbeite von früh bis spät, damit wie einigermaßen durchkommen und das neben-neben
dem Haushalt und der offenbar missglückten Erziehung meiner Tochter.
Luzi: Ja klar, du bist das Opfer. Man kannst du dich vielleicht auch mal in meine Lage versetzen? Ich hab kein Bock mehr immer nur irgendwie gesagt zubekommen „Wir können uns das
nicht leisten.“ „Wir können das nicht machen.“ Man, ich wollt einmal dazugehören. Einmal. Verstehst du?
Karin: Nein, tu ich nicht.
Luzi: Es ist nicht meine schuld, dass Papa dich hat sitzen lassen und dass du keinen anderen Mann
findest. Und es ist auch nicht meine Schuld, dass du dein Studium abgebrochen hast.
Karin: So redest du nicht mit mir.
Luzi: Doch und das wirst du aushalten müssen.
Karin: Luzi!
Luzi: Ich hab kein Bock mehr deine Ausrede zu sein. Immer behauptest du, dass-dass du wegen mir auf alles verzichten musst. Mach dir doch nichts vor. Auch ohne mich würdest du
nichts anderes machen außer putzen.
Karin: Wenn das so ist, solltest du vielleicht ausziehen. Vielleicht kommen wir dann besser miteinander klar.
Luzi: Was?!
Karin: Ich will, dass du hier verschwindest. Raus, ich will dich hier nicht mehr sehen.