Episode 46

[Das letzte Mal bei Hand aufs Herz]

Karin: Was glauben Sie, bei wem sich Ihre Frau ausgeweint hat, wenn Sie wieder mal auf Ihr rumgetrampelt sind?

Stefan: [wird wütend] Es reicht.

Karin: Leider war ich nicht da, um Sie aufzuhalten, als Sie betrunken ins Auto gestiegen ist.

Stefan: Ich verderb Ihre Tochter, verziehe mein Sohn und habe meine Frau in den Tod getrieben. Haben Sie mir sonst noch irgendetwas vorzuwerfen? Gut, dann könn Sie jetzt gehen. Und brauchen nicht mehr wieder zu kommen.

 

[Intro]

 

[Villa Bergmann]

 

Stefan: Frau Beschenko… mein Hausschlüssel.[Karin holt den Schlüssel aus Ihrer Hosentasche und gibt Stefan den Schlüssel] Ersparen Sie mir Ihre Entschuldigung.

 

Karin: Wollte mich gar nicht entschuldigen. Ich wollte nur sagen, dass ich hoffe, dass Ben nicht auch an Ihrer Kälte zerbricht, wie damals Ihre Frau. [Karin geht]

 

[Schulhof]

 

Michael: Sophie gibt in letzter Zeit ganz schön Gas. Ist die in Deiner AG auch so fleißig?

 

Bea: Ja, sie singt sogar ein Solo.

 

Michael: Wow. Ah, so viel Tatendrang steckt an. [Er schaut auf seine Uhr] Ich muss noch kopieren gehen. Bis gleich.

 

Sophie: [Sophie hüpft Springseil und bleibt mit dem Seil an Ihren Füßen hängen] Mist.

 

Bea: Sophie, Ihre Ausdauer ist ja wirklich bewundernswert. Trainieren sie alleine?

 

Sophie: Ja, wir haben noch ein wichtiges Turnier und ich muss auch noch meine Aufschläge üben und ich hab diese Woche sowieso schon viel zu wenig getan.

 

Bea: Diese Extraeinheit geht bestimmt auf Frau Lohmann, hab ich Recht?

 

Sophie: Nee.

 

Bea: Na dann wünsch ich viel Erfolg. Ach und äh Sophie. Vergessen Sie nicht, es ist Pause. [Sophie springt weiter Seil und Bea geht in die Schule]

 

[Bei den Beschenkos]

[Karin legt ihre Tasche in den Flur und hat die Post in der Hand. Sie setzt sich an den Küchentisch und schaut die Briefe nach. Sie legt die Briefe auf den Tisch, steht auf und zieht ihre Jacke aus. Über der Tür hängt ein Adventskalender aus lauter kleinen Stoffstiefeln, den Luzi für sie gemacht hat. Karin fängt an zu weinen]

 

[Schule]

 

Caro: [Sie steht zusammen mit Ben am Treppengeländer] Heut Nachmittag hab ich keine Zeit. Da haben wir nen wichtiges Spiel. Landesentscheid.

 

Ben: Kann man da zugucken?

 

Caro: Klar, gerne wenn Du möchtest. [Ben sieht zu Bea, die unten an der Treppe steht und mit Ingrid redet. Bea guckt zu Ben hoch]Tja, die müssen wir vom Platz fegen. Nach der letzten Niederlage muss das jetzt auf jeden Fall `n Gewinn werden. Aber mit Dir, als Talisman.

 

Ben: Ich?

 

Caro: Ja für das Turnier.

 

Ben: Ach so, ja klar.

 

Caro: Aber du kommst doch?

 

Ben: Das kann ich mir doch nich‘ entgehen lassen. Du im knappen Trikot. Okay dann sehen wir uns später. [ein Küsschen für Caro, ein sehnsüchtiger Blick für Bea und Ben zischt ab]

 

[Volleyballfeld]

[Sophie sammelt die Bälle ein, Timo kommt dazu und hilft ihr. Ein Küsschen gibt’s auch noch.]

 

Timo: Und danach in fliegenden Wechsel gleich in Schulchor.

 

Sophie: Ich denk ich werd vorher noch duschen gehen.

[Beim Sachen einpacken helfen in Sophies Tasche entdeckt Timo ein Medikament.]

 

Timo: Bist du krank?

 

Sophie: Hey! Geh ich einfach an deine Sachen ran oder was?

 

Timo: Sorry. Wozu brauchst du die Pillen?

 

Sophie: Awww wie süß, du machst dir Sorgen um mich?

 

Timo: Kannst du mal meine Frage beantworten.

 

Sophie: Ach das is‘ `n Nahrungsmittelkomplex, das is‘ völlig harmlos. Aber das hilft auch gegen Miesepetrigkeit. Vielleicht solltest du’s auch mal probieren. [Sophie nimmt demonstrativ eine Pille, steckt sie in den Mund und übergibt die Pille mit einem Kuss an Timo.]

 

[Aula]

[Die STAG quatscht aufgeregt und aufgedreht durcheinander]

 

Bea: Leute, auch wenn ihr den Song schon kennt, bitte `n bisschen mehr Ruhe.

[Die STAG performt „Get the party started“ von P!nk. Sophie und Timo sind durch die Pillen total aufgepusht.]

 

[Treppenaufgang]

 

Caro: Hat die ST AG immer noch nicht genug Mitglieder?

 

Bea: Ja leider, wieso?

 

Caro: Mich wundert dass nicht mehr Schüler ihre Sonderbehandlung zu schätzen wissen.

 

Bea: Was ist der Punk Caro?

 

Caro: Der Punkt ist, das sie in ihrem Engagement ihren Schülern manchmal etwas zu nahe kommen.

 

Bea: Was meinen sie damit?

 

Caro: Das muss ihnen doch nicht peinlich sein. Ich bin doch die Letzte, die so einen schönen Stalker wie Ben von der Bettkannte stößt. Zumal er im Bett ja auch ziemlich gut ist. Finden sie nicht auch? Ich hoffe meine Offenheit war ihnen jetzt nicht zu direkt? Aber ich bevorzuge eh eher Kurse mit Lehrern, die nicht so Übergriffig sind.

 

[Villa Bergmann]

 

Stefan: Und vergessen sie nicht die Alarmanlage anzustellen wenn sie hier fertig sind!

 

Neue Putze: Ja gerne.

 

Stefan: Gut, ich hoffe sie haben sich gemerkt wie das funktioniert.

 

Luzi: Hallo Herr Bergmann.

 

Stefan: Hallo

 

Luzi: Ist meine Mutter heute krank?

 

Stefan: Heute? Ich fürchte das ist ein genereller Zustand bei ihr!

 

Luzi: Wie meinen sie das? Und wie reden sie überhaupt über meine Mutter?

 

Stefan: Die Frage ist doch, wie redet deine Mutter mit mir? Um das ganze abzukürzen ich habe ihr heute gekündigt. Weil ihr Verhalten mir gegenüber untragbar war, sonst noch was?

 

Luzi: Wie bitte? Meine Mutter hat doch nichts getan wofür sie sie feuern könnten.

 

Stefan: Warst du dabei?

 

Luzi: Was soll das? Mama arbeitet seit Jahren für sie! Sie ist immer pünktlich, sie ist immer zuverlässig. Und wenn mal was aus der Reihe tanzt, wie ihre Partys oder Empfänge, dann macht sie ohne murren Überstunden.

 

Stefan: Wenn Mama die beste ist, dann geh doch zu ihr statt dich hier einzunisten und nur Ärger zu machen.

 

[Haupteingang Schule]

 

Bea: Musstest du deine Freundin gleich von unserer Affäre erzählen?

 

Ben: Was willst du von mir? Kommst hier her und <überfällst mich? Knallst mir eine Anschuldigung nach der Anderen an den Kopf und das obwohl ich dir gerade deinen heißgeliebten Job gerettet habe. Ich habe während der ganze Anhörung kein einziges Wort über uns verloren. Auch nihct Caro gegenüber, keiner Menschenseele. OK?

 

Bea: Und woher weiß sie es dann?

 

Ben: Die Frage kannst du dir selbst beantworten. Na, wem hast du denn alles davon erzählt oder wen hast du denn eingeweiht in unser Ding, hum? Was? kriegst du die ganzen Menschenmengen jetzt nicht mehr auf die Reihe oder was?

 

Bea: Ich habe es nur meiner Schwägerin gesagt und Frau Krawczyk, aber die würde nie...

 

Ben: Ja vielleicht nicht mit Absicht.

 

Bea: Was meinst du damit?

 

Ben: Denk doch mal scharf an dein Gespräch gestern auf dem Parkplatz mit der Krawczyk. Habt ihr da hinter jedes Auto geguckt? Ob nicht vielleicht doch jemand zuhören könnte? Caro vielleicht?

 

Bea: Was passiert denn jetzt?

 

Ben: Fragt die verantwortungsbewusste Bea ihren unreifen Schüler Ben. Caro wird nichts sagen. Aber ganz sicher nicht dir zuliebe. Du hast Glück. Anders als meiner Ex-Freundin, bedeute ich meiner neuen Freundin nämlich wirklich etwas.

 

[Aula]

[Luzi singt „Stone cold sober”.]

 

Michael: Das war gut.

 

Luzi: Danke. Ich muss jetzt los.

 

Michael: Wohnen Sie eigentlich noch bei den Bergmanns?

 

Luzi: Ich werde jetzt Asyl in der Schule beantragen.

 

Michael: Wieso, werden Sie verfolgt?

 

Luzi: Nein, ich werde nicht verfolgt. Aber die Umwelt sollte vor mir geschützt werden. Alles, was ich tue oder sage, verletzt Menschen.

 

Michael: Mh, das ist komisch, weil, ich kenn Sie eigentlich nur als jemanden, der die Leute zum Lächeln bringt und motiviert.

 

Luzi: Und warum glauben Sie, Sie kennen mich?

 

Michael: Muss ‘ne Berufskrankheit sein. Luzi, Sie und Ihre Mutter machen grad ‘ne Phase durch, die eigentlich ganz normal ist. Sie wollen endlich Ihre eigenen Fehler machen und Ihre Mutter will Sie unbedingt davor bewahren. Sie will Sie beschützen, weil sie weiß, was sie an Ihnen hat.

 

Luzi: Weil ich einen Bockmist nach dem anderen baue, hat sie ihren Job verloren.

 

Michael: Was, hier an der Schule?

 

Luzi: Nein, bei Bergmann. Wegen mir hatte sie Stress mit ihm. Mann, wir waren immer ein Team. Und in ein paar Wochen ist unsere ganze Beziehung und alles, was uns verbindet, kaputt gegangen.

 

Michael: Ja. Und sie denkt genau das Gleiche. Und ich glaube, sie wünscht sich nichts sehnlicher als, dass sie beide wieder zueinander finden.

 

[Bei den Vogels]

 

Miriam: Sag mal, soll ich jetzt in der Badewanne abspülen, oder was? [Bea kommt desolat zur Tür herein]Oh Gott, noch ‘ne Baustelle.

 

Piet: Oha.

 

Miriam: Sag mal, wolltest du dich nicht unter deinen Bulli legen?

 

Piet: Ähm, tschüss.

 

Miriam: Okay, was ist passiert?

 

Bea: Caro weiß es.

 

Miriam: Hat Ben was gesa...

 

Bea: Nein, sie hat die Krawcyk und mich am Parkplatz gehört. Anscheinend hat sie aber keine Ambitionen mehr mir zu schaden.

 

Miriam: Aha?

 

Bea: Sie hat Ben versprochen, dass sie den Mund hält. Ihm zuliebe.

 

Miriam: Jetzt sag bloß nicht, dass du eifersüchtig bist? Och Mensch Bea, sei doch froh, dass er eine andere Flamme hat und dir keine Schwierigkeiten mehr macht.

 

Bea: Ich weiß es doch. Anstatt auf 'ne Schülerin eifersüchtig zu sein sollte ich lieber beten, dass Caro dicht hält.

 

Miriam: Ja, solltest du.

 

Bea: Aber man kann seine Gefühle nur nicht einfach abstellen.

 

[Bei den Beschenkos]

[Karin telefoniert]

 

Karin: Ich könnt die Putzschichten dringend gebrauchen Frau Jäger. Aber die anderen müssen auch dran kommen... Ja, aber klar. [es klingelt an der Tür] Einen Moment … [Karin öffnet die Tür, Luzi und Michael stehen davor.]. Ich meld mich gleich nochmal. [sie legt auf und an Michael und Luzi gewandt] Kommt doch rein.

 

Michael: Danke, ich muss gleich wieder weiter.

 

Karin: Danke.

 

Michael: Das war Luzis Entscheidung. Ich war eigentlich nur der Fahrer.

 

Karin: Danke für's bringen.

 

Michael: Gern geschehen. So, und jetzt muss ich wirklich. Also ciao.

[Michael geht und Luzi kommt in die Wohnung]

 

Luzi: Ich bin schuld, dass Bergmann dich gefeuert hat.

 

Karin: Das Geld war nur der Auslöser. Die Kündigung habe ich mir selbst eingebrockt.

 

Luzi: Was hast du gemacht?

 

Karin: Ich habe ihm ins Gesicht gesagt was ich von ihm halte.

 

Luzi: Und was ist das?

 

Karin: Dass er ein Kotzbrocken ist. Danach ging's mir auch besser. Aber als ich zu Hause die Rechnungen gesehen hab' hab' ich gleich losgeheult.

 

[Umkleidekabine]

 

Alexandra: Okay Mädels jetzt kommt's echt drauf an. Ich will dass ihr Alles gibt. Und damit meine ich Alles. Sophie, du bist fit?

 

Sophie: Aber so was von!

 

Alexandra: Okay, dann zeigt den anderen Mädels, dass sie besser zu Hause geblieben wären. Abmarsch! Haut rein Mädels!

 

Timo: Zeig's ihnen. Du bist die Beste!

 

Alexandra: Ey, das ist 'ne Damenumkleide. Geknutscht wird später.

 

Timo [zu Sophie]: Nicht nur geknutscht, falls du dafür noch Kraft hast.

 

Sophie: Klar.

 

Alexandra: Sophie!

 

Sophie: Hey, mal ganz ruhig bleiben. Wir ballern die jetzt weg!

 

Alexandra: Yes! - Caro, willst du auch mitspielen?

 

Caro: Ist Ben irgendwo da?

 

Alexandra: Nein. Aber keine Sorge, der ist bestimmt da draußen. Also, besser du strengst dich an. Komm!

 

Hotte: Ich glaube nicht, dass Ben draußen ist.

 

Caro: Du hast ja keine Ahnung!

 

Hotte: Aber der hat sich ja noch nie für Volleyball interessiert.

 

Caro: Selbst wenn, er interessiert sich aber für mich!

 

Timo: Echt? Ich dachte für die Vogel.

 

[Bei den Beschenkos]

 

Karin: Ich glaube wir haben noch einiges nachzuholen. Damit das nicht nur auf meine Linie geht.

 

Luzi: Ich bleibe nie mehr so lange weg, ohne dir zu sagen wo ich bin. Es tut mir Leid das du dir solche Sorgen gemacht hast. Jede Nacht in diesem Protzbunker vorm Einschlafen hab ich mir gewünscht das wir uns ganz fest halten und das du mir sagst, das alles wieder gut wird.

 

Karin: Gestern warst du noch ein kleines Mädchen und heute bist du eine junge Frau. Es tut mir Leid, das ich dachte das der Gefallen für Bergmann...

 

Luzi: Da war nichts!

 

Karin: Natürlich nicht, ich hätte dir einfach vertrauen müssen.

 

Luzi: Naja ich bin ja immerhin bald vorbestraft, weil ich unbedingt Designerklamotten haben musste.

 

Karin: Trotzdem, ich hätte dir niemals eine Ohrfeige geben dürfen.

 

[Umkleidekabine]

 

Sophie: Hey, das waren super Aufschläge!

Teammitglied: Geil!

Caro: Hammer!

Sophie: Hat irgendjemand von euch einen Sekt dabei, oder...?

 

Caro: Oder 'nen Schnaps?

 

Sophie: Hey, was ist denn mit dir los? Wir haben Gewonnen, wie geil ist das denn bitte?

 

Caro: Ja, sehr geil.

 

Sophie: Hast du gesehen wie Timo sich gefreut hat?

 

Caro: Was hast du denn genommen? Komm mal wieder runter.

 

Sophie: Ich bin einfach total Happy!

 

Alexandra: Zu recht. Genau so hab ich mir das vorgestellt. Ich glaube wir sind uns einig das Sophie heute den entscheidenden Unterschied gemacht hat.

 

Coach: Herzlichen Glückwunsch nochmal, aller Achtung, wie sie ihre Talente fördern.

 

Alexandra: Als Trainer ist es eben unsere Aufgabe, aus den Möglichkeiten der Mädchen, das Maximum raus zu holen. Nicht war Sophie?

 

Coach: Ups! Was haben wir denn da? Gehört das ihnen? Salicylhydrat.

 

Sophie: Das ist ein Nahrungsergänzungsmittel.

 

Coach: Nahrungsergänzungsmittel?

 

Sophie: Naja, Vitamine und so.

 

Coach: Entschuldigung, aber mit Vitaminen hat das Zeug hier überhaupt nichts zu tun. Das ist ein astreines Amphetamin.

 

Sophie: Was?

 

Coach: Verstehen sie das Wort Doping besser?