Episode 54

[Das letzte Mal bei Hand aufs Herz]

Ben: Kennst Du die Legende vom Mistelzweig? Ein Pärchen soll für immer zusammen bleiben, wenn es sich darunter küsst.

Stefan: Oh, entschuldigen Sie. Ich wollte Ihn nicht zu nahe treten.

Caro: Warum denn eigentlich nicht? Ich finde, Sie sind ein sehr attraktiver Mann.

 

[Intro]

 

[Auf der Weihnachtsfeier]

 

Caro: Aber mir sind entschieden zu viele Leute hier.

 

Stefan: Finden Sie?

 

Caro: Vielleicht laden Sie mich ja noch auf ein Absacker ein.

 

Stefan: Und was ist mit Ben?

 

Caro: Ben sollte lernen, dass die Frauen die Aufmerksamkeit bekommen sollten…. die Sie verdienen. Aber keine Sorge. Er erfährt nichts.

 

Stefan: Wovon denn genau? [Caro flüstert Ihm irgendwas ins Ohr ("Von dir und mir.") und Stefan muss darüber lachen] Caro, Sie überraschen mich immer wieder.

 

Bea: Herr Bergmann. Ich bin dann auch weg. Vielen Dank, dass Sie uns haben auftreten lassen.

 

Stefan: Ja, es war eine sehr interessante Aufführung. Sehr unterhaltsam. [Bea geht wieder]

 

Caro: Wollen Sie auch noch etwas vom Buffet?

 

Stefan: Ich würd jetzt lieber nach Hause. [Caro geht und Stefan guckt ihr hinterher und trinkt sein Glas Sekt aus]

 

[Piets Garage]

 

Piet: Wunderschön, oder?

 

Lara: Voll. Mama wird total durchdrehen, wenn Sie das sieht.

 

Piet: Das hoff ich mal.

 

Lara: Auf jeden Fall.

 

Piet: Du darfst Ihr nix sagen, okay? Du und Bea, ihr seid die Einzigen, die es jetzt wissen. Ich fahr morgen Früh nach Hause, pack die Sachen, dann hol ich Sie ab, bring Sie hier her und dann fahrn wir direkt los ins Meer.

 

Lara: Wolltet Ihr nicht in den Sonnenuntergang fahren?

 

Piet: Ja, Sonnenuntergang Sonnenaufgang Mittagssonne, ist doch egal. Hauptsache wir machen endlich unsern Roadtrip.

 

Lara: [Sie bekommt eine SMS] Die ist von Mama. Sie will wissen wo ich bin.

 

Piet: Oh, dann äh… sag Ihr Du bist bei ner Freundin und ähm ich muss noch ne Doppelschicht für die Firma fahren und äh wir haben aber telefoniert und es ist alles in Ordnung. Bitte sag’s Ihr. Du darfst Ihr nix verraten, bitte.

 

Lara: Du bist voll süß. Wie so’n verliebter Teenager.

 

Piet: Ja, is ja auch so. Aber jetzt wird geendspurtet. Poliererei.

 

Lara: Ich geh mal pennen.

 

Piet: Bis dann.

 

Lara: Papa, ich bin total froh, dass Ihr euch wieder versteht. [Piet nickt und lächelt. Lara geht und Piet poliert sein Bully]

 

[Bei den Vogels]

[Miriam sitzt alleine am Tisch und wartet auf ihren Mann.]

 

Miriam: Piet?

 

Bea: Ich bin’s nur, sorry.

 

Miriam: Wie war der Auftritt?

 

Bea: Uh, abwechslungsreich. Zuerst haben wir’s mit „Stille Nacht, heilige Nacht“ versucht. Die Kids die waren total enttäuscht weil keiner zugehört hat. Und Ben, der hatte das Playback von „All i want for christmas is you“ dabei. Dann haben wir `n bisschen Schwung in den Laden gebracht.

 

Miriam: Schön.

 

Bea: Okay…was is‘ los?

 

Miriam: Gar nichts, mir geht’s gut. Ich hab grad nur an diesen Termin am Wochenende gedacht. Wir haben so ne Weiterbildung vom Restaurant, ich muss für 3 Tage weg.

 

Bea: Welches Wochenende?

 

Miriam: Ja ich weiß ich wollte auch erst absagen, aber das ist anscheinend Pflichtprogramm für alle die da arbeiten.

 

Bea: Miri, welches Wochenende?

 

Miriam: Dieses.

 

Bea: Das geht nich‘.

 

Miriam: Ich weiß…Ich weiß dass das nicht geht…Aber ich muss da mit. Wenn ich das jetzt nicht ausprobiere dann werde ich nie rausfinden was ich wirklich will.

 

Bea: Wie, was du wirklich willst?

 

Miriam: Ich fahr mit Sebastian weg. Auf ne Skihütte in die Berge.

 

[Villa Bergmann]

 

Stefan: Sie haben mich auf der Party einfach stehen lassen.

 

Caro: Und jetzt hol ich mir nur noch schnell `n Glas Wasser.

 

Stefan: Aber wir wollten doch noch einen Absacker trinken.

 

Caro: ich weiß nicht, vielleicht geh ich auch besser wieder ins Bett zurück.

 

Stefan: Na kommen sie, ein Gläschen. Was ist eigentlich mit Ben? Schläft er schon?

 

Caro: Der war mal wieder ziemlich müde.

 

Stefan: Auf einen sehr schönen Abend.

 

Caro: An was denken sie gerade?

 

Stefan: Wollen sie das wirklich wissen?

 

Caro: Kommt ganz darauf an, ist es denn jugendfrei?

 

Stefan: Nicht wirklich, nein.

 

Caro: Dann will ich es wissen. [Stefan beugt sich zu Caro und flüstert ihr etwas ins Ohr.] Verstehe.

 

Stefan: Ja?

 

Caro: Was ist das für einer?

 

Stefan: Columbar. Aus der Bogerie. Superior old pale.

 

Caro: Sehr gut. Da wird mir direkt ganz schön heiß. [sie macht Stefan an] Aber ich denke jetzt gehe ich wirklich besser wieder schlafen. Gute Nacht.

 

Stefan: Gute Nacht.

 

[Villa Bergmann, Bens Zimmer]

 

Caro: Ben? Schläfst du schon? Ich finde deinen Vater übrigens ziemlich nett. Irgendwie hab' ich das Gefühl er steht auf mich. Er ist jetzt bestimmt ein bisschen enttäuscht, dass die heißeste Frau des Abends jetzt neben seinem Sohn im Bett liegt. Und all die schmutzigen Dinge mit ihm tut die eigentlich gern sein Papa mit ihr machen möchte. [währenddessen streichelt und küsst sie Ben. Aber all die Mühe ist umsonst, denn er schläft. Pech gehabt Caro] Ben? Hey! Ah!

 

[Bei den Vogels]

 

Bea: Es geht nicht!

 

Miriam: Warum denn nicht?

 

Bea: Du kannst nicht mit Sebastian weg fahren! Und nicht dieses Wochenende.

 

Miriam: Bea! Sebastian ist gestern zu mir gekommen mit diesem Skireisegutschein, knallt ihn auf die Theke und hat gesagt dass er nicht mehr anders kann. Er muss jetzt herausfinden was das zwischen uns ist. Und ich muss das auch rausfinden, sonst drehe ich hier noch komplett durch!

 

Bea: Du bist verheiratet!

 

Miriam: Und? Du bist Lehrerin und machst trotzdem mit deinem Schüler 'rum!

 

Bea: Ah.

 

Miriam: Tut mir leid. Das habe ich nicht so gemeint.

 

Bea: Ist schon ok.

 

Miriam: Ne, ist nicht ok. Es ist nur ich bin so durcheinander seit ich Sebastian kennengelernt habe und seit dem Kuss auf der Weihnachtsfeier...

 

Bea: Wie bitte? Ihr habt euch auf der Weihnachtsfeier geküsst?

 

Piet [vom Flur aus]: Miriam, bist du noch wach? [er kommt herein] Hey. Bea!

 

Bea: Ich geh' dann mal ins Bett. [Piet flüstert ihr was zu: "Der VW ist jetzt fertig!" ] Toll! [und geht]

 

Piet: 'Tschuldige dass ich so spät bin. Die haben mir in der Firma noch eine extra Tour aufgedrückt und ich konnte nicht weg. Bist du auch kaputt? Wollen wir schlafen gehen? Ja? Dann komm.

 

[Schulhof]

 

Hotte: Hier, ich hab da mal so ‘ne Klausur geschrieben in SoWi. Also nicht über Fahrprüfungen aber über Prüfungsangst im Allgemeinen. Witzig, oder? Prüfung schreiben über Prüfungsangst. Na ja, jedenfalls ist das so ‘ne Art soziale…

 

Timo: Hotte! Manchen Leuten ist dein Gequatsche in der Frühe einfach ein bisschen zu viel, mh? Sollen wir dich retten?

 

Hotte: Sie hat die Theoretische bestanden.

 

Luzi: Echt? Wie geil! Glückwunsch! Äh, kein Glückwunsch?

 

Hotte: Sie hat Angst vor der Praktischen.

 

Timo: Ach komm.

 

Hotte: Hey, das muss man ernst nehmen. Das ist ‘ne Phobie. Kommt aus dem Griechischen „Furcht“. Aber ich würde sagen, wir heilen. Fahren üben auf dem Parkplatz.

 

[Bei den Vogels]

 

Miriam: Man!

 

Bea: Guten Morgen. Sind Piet und Lara schon weg?

 

Miriam: Ja.

 

Bea: Und, hast du gut geschlafen?

 

Miriam: Gar nicht. Ich hab überhaupt nicht geschlafen. Ich hab die ganze Nacht wachgelegen und nur nachgedacht.

 

Bea: Und? Man, Miri! Miri, du und Sebastian auf ‘ner Skihütte…

 

Miriam: Wir wollen nur miteinander reden. Wir wollen rausfinden, was da ist zwischen uns.

 

Bea: Glaubst du das wirklich? Glaubst du wirklich, ihr sitzt dann nur da und quatscht? Ihr landet in der Kiste. Ich muss jetzt in die Schule. Denk bitte nochmal drüber nach. Und wenn ich wieder hier bin, dann reden wir nochmal drüber, okay? Bitte, Miriam.

 

Miriam: Ja, okay.

 

Bea: Ich hab versprochen, dass ich nichts sage. Schau bitte nochmal bei Piet in der Garage vorbei, okay?

 

[Pestalozzi, bei den grünen Spinden]

 

Hotte: Hey.

 

Ben: Hey.

 

Hotte: Kann ich dich was fragen?

 

Ben: Hau raus!

 

Hotte: Leihst du mir deinen Wagen?

 

Ben: Sonst noch was?

 

Hotte: Bitte Ben, es ist wichtig. Echt. Außerdem bist du mir was schuldig. Wegen dem Leihwagen? Wegen dir ist der doch im See verreckt.

 

Ben: Du kannst aber nicht fahren, Alter. Wenn du wieder so rumeierst wie beim letzten Mal, dauert es zehn Minuten und einer hängt auf der Stoßstange.

 

Hotte: Der ist auch nicht für mich.

 

Ben: Sondern?

 

Hotte: Für Emma. Sie hat…

 

Ben: Wer ist denn Emma?

 

Hotte: Emma Müller, aus der ST. Sie hat Führerscheinprüfung und muss üben. Auf dem Parkplatz, wir fahren nicht auf der Straße. Eine Stunde nach der vierten.

 

Ben: Ein Kratzer und du bist tot.

 

[Treppenhaus]

 

Ben: Bea! Hey!

 

Bea: Ben, ich weiß was du willst. Habe ich dir gestern vielleicht irgendwelche Hoffnung gemacht?

 

Ben: Nein. Und genau deswegen wollte ich mich bei dir entschuldigen. Die Nummer mit dem Mistelzweig war bescheuert.

 

Bea: Ein bisschen schon, ja.

 

Ben: Euer Auftritt war klasse. Richtig klasse.

 

Bea: Danke.

 

Caro: Ben hier bist du.

 

Ben: Hi!

 

Caro: Ich wollte mir nur mein 10-Uhr-Kuss abholen. (zu ihren Freundinnen gewandt) Wow, er küsst so gut.

 

[Chulos]

 

Sebastian [am Telefon]: Ach so und der Schlüssel? … Rezeption.... Gut...Danke. Tschüsschen.

 

Karin: Das muss ja eine ganz besondere Frau sein.

 

Sebastian: Aber hallo! Die besonderste Frau überhaupt. Gibt's das überhaupt? Besonderste? Äh egal. Also, ääähm, es müsste eigentlich alles vorbereitet sein. Der Getränkevorrat reicht, die Küche ist aufgefüllt, hier liegen die Cocktailkarten...

 

Karin: Da wo sie immer sind...

 

Sebastian: Was? Ich bin drüber! Bin ich drüber?

 

Karin: Ein kleines bisschen vielleicht.

 

Sebastian: Ich bin ein bisschen aufgeregt.

 

Karin: Solange es nur ein bisschen ist.

 

Sebastian: Ach quatsch. Eigentlich bin ich gar nicht aufgeregt. Ich mein das ist ein Wochenende in den Bergen. Mehr nicht. Okay, mit der besondersten Frau überhaupt, aber es ist nur ein Wochenende. Kriegt ihr den Laden geschmissen ohne mich?

 

Karin: Na klar, die anderen Kollegen sind ja auch noch da.

 

Sebastian: Das ist gut. Das ist gut. Puh! Okay. Ich bin richtig aufgeregt. Tschüss!

 

Karin: Gute Reise!

 

[Piet's Garage]

[Miriam schaut sich den Bulli an als Lara dazu kommt.]

 

Lara: Och menno, das darfst du doch noch gar nicht sehen. Papa wollte dich damit überraschen, wenn er von der Arbeit wieder kommt. Und dann wollte er direkt mit dir losfahren. Ans Meer! Mama, du weinst ja. Guck mal an wie schön der Bulli geworden ist! Und der Heißlüfter hier vorne damit euch nicht kalt wird.

 

Miriam [total verheult]: Ja, es ist wunderschön. …. Sag mal, musst du nicht zur Schule?

 

Lara: Ich bin doch gerade auf dem Weg. Bitte tu so als ob du nichts gesehen hast. Papa freut sich schon so auf dein Gesicht.

 

Miriam: Okay.

 

[Pestalozzi Schule – Parkplatz]
[Emma übt mit Bens Auto für ihre Fahrprüfung. Die aufgestellten Hütchen brettert sie eher um als sie zu umfahren. Hotte und Timo versuchen ihr wertvolle Tipps zu geben und zu helfen. Die anderen STAG Mitglieder beobachten das Szenario mit ängstlichen Augen. Hotte wird fast von Emma umgefahren.]

 

Michael: Weg da Hotte. [Hotte kann gerade noch so wegspringen.]

Emma: Und wie war ich?

Hotte: Echt super.

[Pestalozzi Schule – Cafeteria]

[Ben und Caro beobachten Emmas Fahrkünste vom Fenster aus.]

Caro: Unfassbar. Und der gibst du dein Auto?

Ben: Ich glaub, das war ein Fehler. Aber sind ja, Gott sei Dank, nur Plastikhütchen. Außerdem schuld ich Hotte jetzt nichts mehr.

Caro: Auch wieder wahr. Ben?

Ben: Mhm?

Caro: Ich wollte dich nur nochmal daran erinnern, dass ich ja was gegen euch in der Hand habe.

Ben: Gegen Hotte und mich?

Caro: Tz. Gegen dich und die Vogel. Ich weiß von eurer Affäre.

Ben: Was soll das denn jetzt?

Caro: Gar nichts.

Ben: Willst du mich schon wieder erpressen?

Caro: Dich doch nicht. Wenn dann schon die Vogel. Ich hoffe nur, dass sie dich endlich in Ruhe lässt und mich auch.

Ben: Keine Sorge. Die lässt dich schon in Ruhe.

[Bei den Vogels]
[Miriam sitzt gedankenverloren im Sessel, betrachtet ein Bild von sich und Piet. Währenddessen belädt Sebastian freudig sein Wagen für das bevorstehende Wochenende. Miriam ist verzweifelt und betrachtet sich mit Tränen in den Augen im Spiegel. Sebastian wartet vorm Chulos auf Miriam.Piet betritt die Wohnung und will Miriam überraschen. Sie gehen zusammen in die Garage.Sebastian verbringt immer noch wartend seine Zeit vorm Chulos.]

Piet: Es ist alles gepackt. Wir können los fahren. Ans Meer. [Piet präsentiert freudig den fertiggestellten Bulli.]

Miriam: Piet.