Episode 105

[Das letzte Mal bei Hand aufs Herz]

Bea entdeckt ihr zerstörtes, verschmiertes Auto auf dem Parkplatz

Ben: Frau Lohmann? Wenn Sie nicht aufhören Ihre Schüler gegen Bea aufzuhetzen…

Alexandra: Dann was?

Ben: Lassen Sie’s lieber nicht drauf ankommen. Es ist mir nämlich scheißegal ob Sie meine Lehrerin sind oder nicht.

Luzi: Ja mach ich.

Bea, Luzi und die anderen STAG‘ ler halten vor einem Skelett inne

 

[Intro]

 

[Pestalozzi Eingangsbereich]

[Bea schaut immer noch schockiert auf das Skelett, Schüler stehen am Treppenaufgang und Gabriele lässt Bea ebenfalls ohne Hilfe stehen]

 

Timo: Alles ok bei Ihnen?

 

Luzi: Was für Idioten.

 

Hotte: Die Nummer geht gar nich`.

 

Luzi: Am Besten sie reagieren da erst gar nicht drauf.

 

Timo: Seh ich genauso.

[der Spießrutenlauf beginnt]

 

Bea: Darf ich einen Augenblick um Ihre Aufmerksamkeit bitten? Ich weiß Sie sind im Moment alle verunsichert und ich stehe gerne zur Verfügung falls jemand Fragen hat, aber solche Aktionen die können Sie sich sparen. Ich werde mich nicht vertreiben lassen. [direkt an Alexandra gerichtet]Ich habe nichts zu tun mit dem Tod von Franziska Lohmann. Und ich werde so lange an dieser Schule bleiben bis meine Unschuld bewiesen ist. [starker Auftritt Bea, aber wohl zwecklos]

 

Timo: Komm wir hängen das Ding ab.

 

Alexandra: Das war hoffentlich Deine letzte Volksrede an dieser Schule.

 

[Schulflur]

 

Caro: Vorsicht, Bea Vogels persönliches Spurenvernichtungskommando kommt.

 

Timo: Caro halt die Luft an, ja?

 

Luzi: Ahhh, es interessiert sowieso niemanden was Du zu sagen hast.

 

Caro: Wollen wir wetten? Was unsere Singvögel hier vertuschen wollen hab ich nämlich schwarz auf weiß. [und zieht aus ihrer Tasche ein Stapel Kopien des Zeitungsartikels]Bea Vogel wurde schon vor etwa 10 Jahren verdächtigt die Schwester von der Lohmann umgebracht zu haben. Hier bitte, ich hab’s Dir doch versprochen.

 

Luzi: Den kenn ich schon und es steht nur Bullshit drin, das ist kein Beweis!

 

Caro: Das ist Deine Entscheidung. Ich möchte nicht dass sie mich kalt macht und irgendwo im Sand verscharrt.

 

Luzi: Man halt den Mund und hör auf Deine Scheiße zu verbreiten.

 

Caro: Ich denk gar nicht dran.

 

[bei den Spinten]

[sexy hexy Jenny steht vor ihrem Spint, Giftzwerg Emma kommt die Treppe runter]

 

Emma: Vielen Dank auch.

 

Jenny: [leicht von oben herab gerichteter Blick auf Emma]Gern geschehen.  

 

Emma: Sag mal, was hast Du für ein Problem? [leichtes Augenrollen bei Jenny]Immer wenn ich denke dass Du doch ganz nett bist dann ziehst Du so ne fiese Nummer ab. [und Jenny ne Schnute. Da Jenny Emma eiskalt ignoriert ergreift diese die Initiative und pfeffert das Schließfach zu. Hui, Emmas Gesichtsausdruck.]Du hast die Alarmanlage im Saal1 ausgeschaltet.

 

Jenny: [völlig unbeeindruckt]Ja, und?

 

Emma: Ich bin deswegen rausgeflogen! Weil der Müller dachte, das ich vergessen habe sie einzuschalten.

 

Jenny: Dumm gelaufen würd ich sagen.

 

Emma: Ja, dumm gelaufen. Aber für mich! Du hast ja noch den Job.

 

Jenny: Stimmt. Es war ja auch Deine Aufgabe an die Alarmanlage zu denken.

 

Emma: Ich will jetzt wissen warum Du das getan hast. [diese Tonlage von Emma. Also wenn man da nicht nachgibt weiß ich auch nicht]

 

Jenny: Mal überlegen? Ahhh…ich hatte dann doch keinen Bock mehr mit Dir zu arbeiten.

 

Emma: [Tränenschimmer, Puppyeyes big time] Und kannst Du mir erklären warum?

 

Jenny: Weil ich keine Lust habe mir den ganzen Tag Deine spießigen, bigotten Ansichten reinzuziehen.

 

Emma: Ich bin nicht spießig, und auch nicht bigott!

 

Jenny: Ach so stimmt hat ich ja fast vergessen: Du bist ja normal!

[Jenny lässt Emma links, also rechts liegen und beim Versuch nen filmreifen Abgang hinzulegen bricht sie fast den Schlüssel vom Schließfach ab. Emma ist vor den Kopf geschlagen, weder vom Schließfach noch vom Schlüssel sondern durch Jennys Ansage]

 

[Lehrerzimmer]

 

Julian: Die Situation ist mittlerweile untragbar. Ich denke dass wir schnell handeln sollten.

[Bea betritt das Lehrerzimmer]

 

Michael: Bea setz Dich.

 

Julian: Frau Vogel, seit Frau Lohmanns Schwester gefunden wurde ist kein normaler Unterricht mehr möglich.

 

Bea: Ich weiß. Das mit Franziska Lohmann passiert ist, ist wirklich schlimm. Ich kann auch verstehen dass die Schüler reagieren aber…Wir müssen unbedingt was unternehmen bevor die Situation vollkommen eskaliert.

 

Julian: Ja, das sehen Ihre Kollegen und ich genauso. Sie würden sich selbst und uns einen großen Gefallen tun, wenn Sie sich beurlauben lassen.

 

Bea: Ich soll gehen?

 

Julian: Ja angesichts der Situation halte ich das für die beste Lösung.

 

Bea: Aber ich habe nichts mit Franziska Lohmanns Tod zu tun.

 

Michael: Ich denke auch, dass wir damit ein völlig falsches Signal setzen. Frau Vogel sollte bleiben.

 

Julian: Seit heute Morgen steht mein Telefon nicht mehr still. Ich muss mich vor wutentbrannten Eltern rechtfertigen weil ihre Kinder unter Ihrer Obhut stehen. Und mir fehlen die Argumente sie zu beruhigen. Sie sind die Einzige die daran etwas ändern könnte in dem Sie gehen.

 

Bea: Frau Krawzyck, was sagen Sie denn dazu?

 

[Schulflur]

 

Emma: Erst hilft sie mir und dann lässt sie mich vor` m Chef auflaufen. Die hat sie doch nicht alle. [Hotte grinst sich einen]Findest Du das jetzt witzig?

 

Hotte: Mädelskämpfe. Ihr fightet eben anders als wir Kerle.

 

Emma: Du meinst falsch, intrigant und hinterlistig?

 

Hotte: Ja die Frage ist doch, warum sie sowas überhaupt macht. Hast Du ihr wieder `n falsches Referat geschrieben?

 

Emma: Nein! Sie hat überhaupt keinen Grund auf mich sauer zu sein. ICH hätte Gründe. Weil sie gesagt hat ich würde mit Frauen flirten.

 

Hotte: Du flirtest mit Frauen?

 

Emma: Nein. Das hat sie gesagt und dann hat sie gar nicht mehr locker gelassen. Und als ich dann gesagt hab, dass ich normal bin, da ist die total sauer geworden.

 

Hotte: Normal?

 

Emma: Jaaaa, eben nicht lesbisch. Ja und na hat sie noch was rausgehauen von wegen ich wär reaktionär und bigott. Was heißt denn bitte bigott?

 

Hotte: Scheinheilig, glaub ich. Moment mal. [Hotte zückt sein Handy und googelt bigott während Emma an einen Stehtisch läuft]Bigotterie. Übertrieben frömmelndes dabei andren Auffassungen gegenüber intolerantes Verhalten. Also wenn man so tut als wäre man super moralisch aber in Wahrheit ist man ein verklemmter, intoleranter Arsch.

 

Emma: Ich bin doch nicht intolerant. Und auch nicht verklemmt. Die spinnt doch.

 

Hotte: Nee stimmt, Du bist „normal“.

 

Emma: Ja, und? Ist es jetzt was schlimmes?

 

Hotte: Emma, denk mal ganz kurz über die Wortwahl nach.

 

Emma: Ja gut. Es war doch klar was ich meine.

 

Hotte: Ja wenn man Dich gut kennt. Aber vielleicht hat Jenny `n Haufen schwuler und lesbischer Freunde in London und reagiert deshalb so empfindlich.

 

Emma:[ziemlich laut] Ich hab nichts gegen Lesben! [gut zu wissen. Emma lässt Hotte alleine stehen]

 

Hotte: Ich auch nicht.

 

[Gabrieles Büro]

[Bea stürmt herein]

 

Gabriele: Ich hab hier zu tun, können wir später…

 

Bea: Frau Krawzyck, ich brauch hier Ihre Unterstützung! Ich hätte schon gehofft, dass Sie…

 

Gabriele: …ein Machtwort sprechen? Das kann ich nicht ich bin hier nicht mehr die Direktorin.

 

Bea: Mir ein wenig Beistand zu leisten, das hätte vollkommen genügt. Frau Krawzyck, ich versteh Sie nicht. Erst holen Sie mich an diese Schule zurück. Und dann? Wenn es ernst wird, dann lassen Sie mich im Stich? Obwohl Sie genau wissen dass ich unschuldig bin. Wissen Sie noch was Sie damals zu mir gesagt haben? Als ich das Handtuch schmeißen wollte?

 

Gabriele: Ich bin nicht mehr in der Lage Ihnen zu helfen Bea. Vielleicht sollten Sie wirklich gehen.

 

Bea: Sie haben mir gesagt, dass Sie mich an dieser Schule brauchen. Sie haben mir gesagt, dass meine Schüler mich brauchen. Dass Sie sich wünschen, dass mein alter Kampfeswille wieder zurückkehrt. Gut, will ich nicht länger stören.

 

Gabriele: Es tut mir leid.

 

Bea: Ja, mir auch.

 

[Michaels Büro]

 

Michael: Bea.

 

Bea: Frau Krawzyck sagt auch dass ich gehen soll.

 

Michael: Das ist völliger Schwachsinn. Du bleibst natürlich.

 

Bea: Heute Morgen hing ein Skelett in der Eingangshalle. Mein Auto wurde demoliert. Was kommt denn als nächstes?

 

Michael: Das kann ich Dir nicht sagen, aber es wird nicht einfacher. Aber ich bin für Dich da.

 

Bea: Da bist Du aber im Moment der Einzige. [und was ist mit der STAG? Mit Deiner Familie?]

 

Michael: Was hat die Krawzyck denn genau gesagt?

 

Bea: Nicht viel. Es geht auch nicht darum was sie gesagt hat sondern was sie nicht gesagt hat. Früher da stand sie immer hinter mir, sie hat mir Mut gemacht. Auch bei der Sache mit Franziska. Aber heute? Sie hat mich nicht mal angekuckt. Man könnte was meinen sie, sie hält mich auch für schuldig.

 

Michael: Sie hat Dich doch damals entlastet?

 

Bea: Ja deswegen versteh ich ihre Reaktion nicht. Sie hat alles gesehen, auch dass Franziska gegangen ist.

 

Michael: He, ich weiß dass Du unschuldig bist und das, das wird sich früher oder später auch beweisen lassen.

 

[Schulflur]

[Jenny kommt den Flur entlang, hinter ihr biegt Bea um die Ecke. Jenny wird auf die Flyer aufmerksam die jeder zu haben scheint und Caro weiterhin fleißig verteilt]

 

Caro: Hey, habt Ihr denn Zettel schon?

[Jenny tritt der Übeltäterin in den Weg und ist über Caro’s Verhalten sichtlich empört.]

 

Caro: Ja, alles hat sein gutes. [Bea muss derweil ihren Spießrutenlauf fortsetzen.]Wenn die Vogel endlich abgezischt ist dann wird wenigstens kein Geld mehr in diese Idioten von der Singtruppe verschwendet. Ich geb ihr noch einen Tag, ah, was schätzt Du?

 

Jenny: Du es ist nicht mein Stil auf jemanden rumzutreten der schon am Boden ist.

 

Caro: Der von Bea Vogel wohl schon oder wie ist Franziska Lohmann unters Beachvolleyballfeld geraten?

 

Jenny: Du erzähl diesen Müll doch jemanden der`s hören will.

 

Caro: Ich hatte vergessen dass Du `n Fan von ihr bist. [Jenny wirft einen abschätzigen Blick auf Caro dann geht sie. Caro grinst überlegen und verteilt weiterhin die Flyer]Hey habt Ihr die Zettel schon?

 

[Aula]

[Die STAG wartet angespannt auf Bea, die sichtlich angeknockt die Aula betritt]

 

Bea: Eine gute Nachricht gibt es heute. Wir sind offiziell angemeldet zum Vorsingen bei…Sister Act!

 

Emma: Echt?

 

Timo: Woooooh!

 

Hotte: Wow.

 

Luzi: Sister Act? Das ist doch das Musical zum dem Film, oder?

 

Bea: Ja genau. Und die Gewinner dürfen auf der Bühne mit den Stars performen.

 

Timo: Woah das ist ja krass, ich mein…auf ner richtigen Bühne vor Publikum? [Bea nickt]

 

Luzi: Es wär schon krass wenn wir dieses Mal pünktlich zum Auftritt kommen würden. [Seitenblick auf Hotte]

 

Emma: Ich mach davor auf jeden Fall durch. [Bea blickt irritiert Emma an]Naja, damit ich keinen Alptraum mehr bekommen kann. [immer langsam Emma, wer weiß was bis dahin alles passieren kann].

 

Hotte: Hm Frau Vogel? Wir als STAG wollten Ihnen nochmal sagen dass wir immer hinter Ihnen stehen. Sie können sich auf uns verlassen.

 

Bea: Danke, das weiß ich sehr zu schätzen.

 

[Umkleide Volleyball]

 

Caro: Ich hab den Artikel von damals über Franziska Lohmann rund 300hundertmal kopiert und die Hälfte ist schon verteilt. Ich würd sagen damit macht die Vogel bald `n Abflug. [Caros Jünger bücken sich über den Flyer]

 

Jenny: Sag mal reicht’s nicht mal langsam?

 

Caro: Nein Jenny, es reicht erst wenn die Vogel von der Schule weg ist. Das sind wir unserer Trainerin schuldig, ihre Schwester wurde ermordet. [Caro, geht’s Dir wirklich um Alexandra?]

 

Jenny: Darum geht’s, Du willst Dich bei der Lohmann einschleimen.

 

Caro: Ich bin nur loyal, das könnte man von Dir als Teamkapitän auch erwarten. [darum geht’s also]

 

Jenny: Weißt Du wenn Du denkst dass Du der bessere Kapitän bist dann geh zur Lohmann und sag ihr das einfach. Ich häng nicht an nem Titel, nicht so sehr wie Du.

 

Caro: Und genau DA liegt Dein Problem. Wir sind nämlich die Nummer 1 weil wir das Spiel ernst nehmen.

 

Jenny: Caro Du redest überhaupt nicht mehr über Beachvolleyball, Du machst einfach nur Stimmung gegen die Vogel. Es ticken nicht alle so wie Du [zum Glück]. Einige von uns sind wirklich nur hier weil sie spielen wollen.

 

Caro: Den Spruch kenn ich doch aus der AG: „Es geht nicht ums gewinnen, wir singen einfach gerne.“

 

Jenny: Lass das.

 

Caro: Wieso? Hast Du neuerdings `n Problem damit? Das Du, Emma und diese Weicheier…

 

Jenny: [fährt ihre Krallen aus]Hast Du `n Problem mit Emma? [ganz bezaubernd wie sich Jenny für „ihre“ Emma einsetzt, nur das blitzen in Caros Augen gefällt mir nicht]

 

Caro: Was ist los? Hast Du Dein Herz für Opfer entdeckt? [Wah, Mist. Einmal kurz die Deckung fallengelassen und Caro nutzt dies schamlos aus]

 

Jenny: [schnell wieder die Mauer und Deckung hoch]Vergiss es.

[Sorry Jenny, doch diesen Gefallen tut Dir Caro Eichkamp nicht, was ihr hämisches Grinsen auch verdeutlicht. Kein Lächeln war je so kalt, ach ne, falsche Baustelle. Jedenfalls verlässt Caro siegesgewiss mit ihren Jüngern die Kabine während Jenny diese, zugegebener Maße selbst herbeigeführte Niederlage wegzustecken versucht.]

 

[Aula]

[Die STAG performt „Keinen Zentimeter“ und wird von Ben beobachtet, okay Bea wird von Ben beobachtet]

 

 

[Umkleide Volleyball]

 

Alexandra: Wer is` hierfür verantwortlich? [und hebt einen Flyer hoch]

 

Caro: Ich war’s.

 

Alexandra: Ich bewundere Deine Zivilcourage. Hast Du noch welche übrig?

 

[Caro fühlt sich bestätigt, Jenny hingegen kann kaum glauben was sie da gerade hört und vor sich geht]

 

Caro: Klar. [und fördert weitere Kopien aus ihrer Tasche zu Tage]

 

Alexandra: Es ist hoffentlich nur eine Frage der Zeit bis Bea Vogel verhaftet wird. Diese Frau ist eine Gefahr für Euch, deshalb verteilt diesen Zeitungsartikel auch außerhalb der Schule und an Eure Eltern. [Jenny hingegen hält sich fast resigniert im Hintergrund]Bea Vogel gehört weggeschlossen. [Jenny, die diese Hetzjagd nicht unterstützen will packt ihre Sache und will gehen]Jenny, wo willst Du hin?

 

Jenny: Ich brauche dringend frische Luft.

 

Alexandra: Ich bin menschlich sehr enttäuscht von Dir [wie bitte? Von Jenny?? Die Einzige die den Mut aufbringt bei so einer Farce nicht mitzumachen??]Als Teamkapitän müsstest Du die Truppe zusammenhalten, gerade in Krisenzeiten.

 

Jenny: Mit Volleyball spielen hat des hier nichts mehr zu tun. [ich brech für „meinen“ Teamcaptain ne Lanze, stell mich auf meinen Schultisch und schmetter in bester Manier: „Oh Captain, mein Captain.“ Ahm ja, weiter im Text]

 

[Schulhof]

[Ein wütender Mob von Eltern steht vor der Schule und wettert gegen Bea. Wo haben die denn ihre Mistgabeln und Fackeln? Ohne das kann man ja wohl kaum eine anständige Hetzjagd erwarten.]

 

Vater: Damals unter dringendem Tatverdacht, das ist jetzt die Frau Vogel. Die ist hier immer noch Lehrerin. [andere Mütter bestätigen und bekräftigen dies. Als Bea am Fenster mit Gabriele auftaucht sagt der Vater: Ja, ja, das, das ist sie, genau.]

 

[Aufenthaltsecke]

 

Gabriele: Jetzt rücken uns schon die Eltern auf die Pelle.

 

Bea: Um Gottes Willen. Was soll ich denn jetzt machen?

 

Gabriele: Es war mein größter Fehler Sie zurückzuholen.

[Bea verlässt enttäuscht nach dieser Aussage das Schulgebäude und bahnt sich einen Weg durch die aufgebrachte Menge. Dabei wird sie von Gabriele und Ben beobachtet]

 

[bei den Spinten]

[ohne das Gesicht zu sehen weiß jeder anhand diesen Ringes das hier Jenny vergeblich versucht das Schließfach zu öffnen. Und tatsächlich, sie ist es. Ungehalten, aufgebracht, genervt. Emma beobachtet sie dabei. Jenny lässt ihren Frust am Schließfach aus]

 

Emma: Der Spint kann nichts dafür dass Du schlechte Laune hast. [tolles Reprise von Folge 98 und der Kaffeeautomat. Aber Jenny ist wenig angetan davon dass Emma den kleinen Kontrollverlust mitbekommen hat. Emma kommt mit scheuem Lächeln zum Schließfach und öffnet dies mit links, buchstäblich.]Siehst Du? `N bisschen Geduld und schon…

 

Jenny: Ich bin tief beeindruckt. [ach komm Jenny, sie schwenkt die weiße Fahne und kann nichts für Caro oder Alexandra Vorhaben]

 

Emma: Du…[dieser Blick von Jenny verheißt irgendwie nichts Gutes fürchte ich] ich hab nochmal…über gestern Abend nachgedacht und ahm…ich glaub es gab da ein Missverständnis.

 

Jenny: Ach ja?  

 

Emma: Das was ich gesagt hab-das ich „normal“ wäre-…das, das war total daneben. [Jenny scheint einzuknicken]Ich hab nichts gegen Homosexuelle oder Lesben oder Schwule, die sind genauso wie [herrliches Augenrollen von Jenny]allen anderen auch. So normal oder unnormal wie alle anderen eben und…Auch wenn sie keine Kinder kriegen können [Jennys Gesichtsausdruck: was laberst Du denn da?]aber egal weil heutzutage viele Heteropaare auch kinderlos bleiben [Jennys Gesichtsausdruck: aha, na wenn Du das sagst]. Ich bin dafür dass…es jeder so machen sollte wie er’s meint. [Jennys Gesichtsausdruck: Gut, danke. Werd ich machen.] Ich kenne niemanden der lesbisch ist [Jennys Gesichtsausdruck: ähm, die Zeichen nicht erkannt liebe Emma?]und deswegen ist es wahrscheinlich so...komisch rübergekommen.

 

Jenny: Naja, dafür kennst Du ne Menge Klischees und Vorurteile.

 

Emma: Hey ich wollte Dir nur sagen dass ich nichts gegen Lesben habe, okay?

 

Jenny: Ich hab irgendwie genau das Gegenteil verstanden. [ich hab den Satz getippt, den Monolog von Emma fast in Endlosschleife im Ohr, schwarz auf weiß vor mir und ich hab nicht die geringste Ahnung was sie damit sagen wollte]

 

Emma: Ja weil Du nicht richtig zuhörst.

 

Jenny: Ah NEIN, DU hörst nicht richtig zu, nicht mal Dir selber und deswegen kapierst Du auch nichts.

 

Emma: Was meinst Du denn?

 

Jenny: [noch angeschlagen von der Diskussion in der Umkleide und dieses Desaster hier gibt Jenny, vorerst, auf]Mh nichts, mach’s gut.

[Emma fragt sich was sie falsch gemacht haben könnte und was Jenny mit „Du hörst Dir selber nicht mal zu und deswegen kapierst Du nichts“ meinen könnte. Hm, hätte sie nur nach dem ersten Satz aufgehört, ob man diese Fettnäpfchenaussagen noch toppen kann]

 

[Gabrieles Büro]

[Gabriele kommt völlig erschöpft in ihr Büro zurück, zieht aus ihrer Tasche des Russen(und pubertierenden Möchtegernerwachsenen) liebstes Gesöff und nimmt einen ordentlichen Schluck, Gewissenbisse belasten sie.

Flashback:

Polizist: Hiermit belehre ich Sie über Ihre Wahrheitspflicht im Falle einer Aussage. Was haben Sie gesehen? Erinnern Sie sich bitte so genau wie möglich.

Gabriele: Franziska Lohmann kletterte aus eigener Kraft aus der Baugrube und entfernte sich.

Polizist: Damit entlasten Sie die Hauptverdächtige Bea Vogel vom Vorwurf des Mordes an Franziska Lohmann. Sind Sie sich dessen bewusst?

Gabriele: Ja ich bin mir sicher.

Flashback Ende

 

[Lehrerzimmer]

 

Michael: Gott sei Dank leben wir immer noch in einem Rechtsstaat und deswegen darf die Frage ob Frau Vogel weiterhin an dieser Schule unterrichten darf gar nicht erst gestellt werden. Was wäre denn das für ein verheerendes Zeichen an unsre Schüler?

 

Lehrer: Na so ist das nun auch wieder nicht Herr Kollege. [allgemeines Stimmengewirr von anderen Lehrern]

 

Alexandra: Offensichtlich teilen bei weitem nicht alle Anwesenden Ihre Meinung Herr Heisig.

 

Michael: Halten wir uns doch Frau Lohmann an die polizeilichen Fakten. Die damaligen Untersuchungen haben zweifelsfrei belegt dass Frau Vogel unschuldig ist. Und das soll jetzt angesichts der neuen Mutmaßung nicht mehr gelten? Liebe Kollegen dann kann jeder von uns in dieses Kreuzfeuer geraten und deswegen müssen wir Frau Vogel unterstützen.

 

Lehrer2: Die Eltern haben Angst um ihre Kinder, das ist mehr als verständlich. Wir können Frau Vogel nicht weiter unterrichten lassen.

 

Michael: Die Eltern haben Angst um ihre Kinder? Ich bitte Sie, wollen Sie es sich wirklich so leicht machen eine ausgezeichnete Lehrkraft OHNE JEDE Rechtsgrundlage zu opfern?

 

Lehrer2: Frau Vogel ist nicht mehr tragbar für unsere Schule.

 

Julian: Herr Heisig, Ihr Engagement für Frau Vogel ehrt Sie allerdings lässt sich in Ihrem Fall eine gewisse Parteilichkeit, ob nun bewusst oder unbewusst, leider nicht ganz ausschließen. Geh ich richtig in der Annahme dass Sie und Frau Vogel seit kurzem ein Paar sind? [also wer das nicht mitbekommen hat?!]

 

Michael: Das hat nichts mit einer sachlichen Auseinandersetzung zu tun.

 

Alexandra: Hat es sehr wohl! Weil Sie Frau Vogel in einem verklärten Licht sehen.

 

Julian: Wenn mich mein Eindruck nicht täuscht dann ist sogar die Loyalität unsrer beurlaubten Direktorin zu Frau Vogel inzwischen erschöpft. Und Frau Krawzyck‘s prinzipielle Integrität ist ja wohl unbestritten. Was sagt uns das?

 

Michael: Ja Herr Götting was sagt uns das? Das diese Konferenz hier eine erbärmliche Veranstaltung ist. Und deswegen werd ich jetzt klären welche Position Frau Krawzyck tatsächlich vertritt.

 

[Gabrieles Büro]

 

Michael: Frau Krawzyck…

 

Gabriele: Was?

 

Michael: Ich muss mit Ihnen über Bea reden.

 

Gabriele: Keine gute Idee.

 

Michael: Sie braucht sie jetzt, das Kollegium will dass die geht! Ich weiß dass die gesamte Situation für Sie nicht leicht ist, aber Sie müssen den Anschuldigungen gegen Bea ein Ende machen. Sie wissen doch dass sie unschuldig ist.

 

Gabriele: So, weiß ich das, ja? [Michael stutzt] In einem Überschwang an rührseligem Vertrauen und pathetischen Mutterinstinkten wollte ich Bea Vogel vor den Ungerechtigkeiten dieser bösen Welt beschützen.

 

Michael: S-Sie haben gesehen dass Franziska Lohmann noch gelebt hat nachdem die beiden sich gestritten hatten.

 

Gabriele: Ja ich weiß überhaupt nicht mehr was ich glauben soll.

 

Michael: Moment mal Sie haben doch damals für sie ausgesagt.

 

Gabriele: Das war gelogen. Ich habe Franziska Lohmann an jenem Tag nicht mehr lebend gesehen.

 

Michael: Was?

 

Gabriele: Ich habe eine Falschaussage gemacht.