Episode 109

[Das letzte Mal bei Hand aufs Herz]

Gabriele: Liebe Bea, ich habe Franziska Lohmann an jenem Tag, als Sie ihre folgenschwere Auseinandersetzung hatten, nicht mehr lebend gesehen. Ich habe das bei der Polizei nur ausgesagt, um Sie zu schützen, Bea. Ich bin verantwortlich dafür, dass Franziskas Tod nie aufgeklärt wurde und mit dieser Schuld will ich nicht länger leben.  

Polizist: Ich muss Sie bitten uns aufs Präsidium zu begleiten.

Kommissar: Sie sind vorläufig festgenommen, wegen des dringenden Tatverdachts, Franziska

Lohmann ermordet zu haben.

 

[Intro]

 

[Auf der Straße, vor Beas Wohnung]

 

Bea: Ich hab Franziska Lohmann nicht umgebracht.

 

Kommissar: Kommen Sie bitte?

 

Bea: Ich hab Ihnen doch schon alles gesagt!

 

Kommissar: Frau Vogel, bitte. [Bea wird von dem Kommissar ins Polizeiauto begleitet]

 

Piet: [Kommt aus dem Haus und sieht, dass Bea von der Polizei abgeführt wird] Hey, was soll das? [Piet rennt dem Polizeiauto ein paar Meter hinterher]

 

[Pestalozzischule, an der Aushängetafel]

 

Alexandra: Wartest Du auf jemand bestimmtes?

 

Julian: Ja, äh das heißt nein. Ich will nur sicher gehen, dass jemand nicht kommt.

 

Alexandra: Du redest von Bea? Die kommt, um weiter die Unschuldige zu spielen. Mit der liebevollen Unterstützung Ihrer gesamten Familie.

 

Julian: Ah ja, theoretisch müsste Sie gerade bei der Polizei sitzen.

 

Alexandra: Du meinst Sie wurde…

 

Julian: Verhaftet… alles andere würde mich wundern.

 

Alexandra: Aber wieso? Woher weißt du das?

 

Julian: Du wolltest doch Taten von mir sehen, statt tröstender Worte.

 

Caro: Frau Lohmann…

 

Alexandra: Jetzt nicht.

 

Julian: Kümmern Sie sich ruhig. Ich erzähle Ihnen die Details später. Vielleicht weiß ich dann schon mehr. [Julian geht]

 

Alexandra: Was gibt’s denn?

 

Caro: Es geht ums Volleyballteam. Ich möchte bitte wieder mehr Verantwortung übernehmen, als Captain. Ich kann die volle Leistung bringen. Ich bin fit, auch schwanger. Und das wird

auch noch ne Weile so bleiben. Ich weiß, dass der Zeitpunkt schlecht ist, aber … wollen Sie mich überhaupt noch im Team?

 

Alexandra: Es gibt ganz andere, auf deren Anwesenheit ich liebend gern verzichte.

 

Caro: Verstehe, die kleine Vogel. Tut nett und geht allen auf die Nerven.

 

Alexandra: Genau wie Ihre Tante.

 

Caro: Ich kümmer mich drum, als neuer Captain.

 

Alexandra: Okay.

 

[An den Spinds]

 

Hotte: Hy Emma. Du, wegen gestern… auf der Karnevalsparty…

 

Emma: Schräger Abend. Du ich muss jetzt, ja…

 

Hotte: Bloß eine Sekunde…Wenn ich Dich verletzt habe…

 

Emma: Hey, ich weiß echt nicht wovon Du sprichst.

 

Hotte: Na weil ich mit Jenny geknutscht habe. Ich wollte Dich echt nicht eifersüchtig machen.

 

Emma: Ich bin nicht eifersüchtig.

 

Hotte: Na dafür bist du aber ganz schön hochgegangen, als du uns gesehen hast. Das ist okay, niemand muss sich für deine Gefühle schämen.

 

Emma: Wenn Du jetzt nicht sofort mit diesem Gequatsche aufhörst, dann lernst Du aber ein anderes Gefühl kennen. Nämlich einen stechenden Schmerz in Deiner Magengrube. Wir sind

Kumpels, okay… und mehr nicht. Und das mit gestern… ich war einfach überrumpelt, weil… weil Du mir nie gesagt hast, dass Du was mit Ihr am Laufen hast.

 

Hotte: Ja, das wusste ich bis Dato auch nicht… aber Jenny und ich, wir sind wirklich wie… wie Plus und Minus. Es gibt da diese magnetische Anziehungskraft. Man könnte auch sagen magische…

 

Emma: Hotte…

Hotte: Was ich eigentlich sagen wollte… ich denke, ich habe mich lange genug aufgespart. Und deshalb ist es an der Zeit dass ich eine Phase weitertrete. Sexmäßig, Du verstehst? Dieser Urknall, dieser Übergang. Und Jenny [da Hotte so in seinen Wahnvorstellungen ist kann Emma unbemerkt flüchten]ist die Frau mit der ich diese Grenze überschreiten werde. Emma?

 

[Sebastians Wohnung]

[Miriam und Sebastian sind halb angezogen beim Frühstück als die Türklingel geht]

 

Sebastian: Ah, das ignorieren wir. Um die Zeit klingeln nur Vertreter oder Sekten. Wobei das im Grunde dasselbe ist. [das Klingeln wird stürmischer]Ahhh.[Sebastian reißt sich von Miriam los und geht zur Tür]

 

Piet: Ich muss meine Frau sprechen, es ist dringend.

[als Miriam Piet hört versucht sie sich noch halbwegs zu „bedecken]

 

Sebastian: Klar, kommen Sie rein.

[Miriam bekommt keinen Ton raus und Sebastian sieht nicht gerade happy aus]

Piet: Miriam…Bea wurde verhaftet.

 

Miriam: Was?

 

Piet: Ja sie war auf `em Nachhauseweg, sie haben sie abgefangen und, und einfach mitgenommen. Sie steht unter Mordverdacht.

 

Sebastian: Ich dachte Ihre Schwester hat `n Alibi, die Direktorin.

 

Miriam: Frau Krawzyck hat gelogen. Jetzt ist die ganze Sache wahrscheinlich aufgeflogen.

 

Sebastian: Die Direktorin hat gelogen.

 

Miriam: Deshalb haben wir auch geglaubt dass Franziska noch lebt.

 

Piet: Das ist so unnötig. Ne Falschaussage um die Lieblingsschülerin zu schützen. Was soll das denn?

 

Miriam: Was, was machen wir `n jetzt?

 

[Polizeirevier]

 

Kommissar Hinze (K.H.): Frau Vogel, ich mach Sie darauf aufmerksam dass Sie keine Angaben machen müssen…dass aber alles was Sie sagen vor Gericht gegen Sie verwendet werden kann. Haben Sie das verstanden?

 

Bea: Ja, das hab ich verstanden.

 

K.H.: Gut. Desweiteren haben Sie Anspruch auf juristischen Beistand. Wenn Sie sich keinen Anwalt leisten…

 

Bea: [unterbricht ihn]Ich brauch keinen Anwalt, ich bin unschuldig.

 

K.H.: Fürs Protokoll, die Verdächtige verzichtet auf Rechtsbeistand. Gut…dann können wir ja anfangen. Ihnen ist bekannt dass Gabriele Krawzyck versucht hat sich das Leben zu nehmen.

 

Bea: Ich war bei ihr im Krankenhaus bis sie zu sich gekommen ist.

 

K.H.: Mhm. Dann sind Sie ja vielleicht auch über die Motive für diesen Selbsttötungsversuch im Bild?

 

Bea: Frau Krawzyck war kaum in der Lage zu sprechen.

 

K.H.: Das ist richtig, Ihre Ärzte sagen sie ist nicht vernehmungsfähig. Aber sie hat sich uns trotzdem mitgeteilt. [K.H. winkt seinen Kollegen zu sich, dieser zieht den Brief hervor]Die Schulleitung war so kooperativ uns das hier zukommen zu lassen.

 

Bea: Was ist das?

 

K.H.: Gabriele Krawzycks Abschiedsbrief. Darin gesteht sie eine Lüge. Eine Lüge die ihr offensichtlich keine Ruhe mehr gelassen hat[Bea weiß wovon er spricht, man sieht es an ihren Augen]Nachdem die Leiche von Franziska Lohmann gefunden worden ist. Daraus geht hervor dass sie Franziska Lohmann nach dem Streit mit Ihnen gar nicht mehr lebend gesehen hat. Und ich rede von dem Streit nach dem Sie das Blut des Opfers an Ihren Händen hatten.

 

Bea: Frau Krawzyck sie, sie wollte mich schützen. Ich wollte nicht dass sie für mich lügt. Ich wollte das sogar schon melden.

 

K.H.: Moment…was wollten Sie melden?

 

Bea: Die Falschaussage.

 

K.H.: Ach das heißt Sie haben die ganze Zeit gewusst das Ihr Alibi auf ner Lüge basiert?

 

Bea: Ja. Nein, nein nicht die ganze Zeit. Erst seit gestern.

 

K.H.: Fürs Protokoll, die Verdächtige gibt zu eine Falschaussage zu Ihren Gunsten vor der Polizei verschwiegen zu haben.

 

Bea: Nein, so war`s nicht. [`n Anwalt wär jetzt nicht schlecht, wie??]

 

[Schulflur]

[Jenny kommt mit nem Affenzahn den Gang entlang und flitzt um die Ecke, Hotte „lauert“ schon]

 

Hotte: [schreit ja fast] Jenny!

 

Jenny: Musst Du mich so erschrecken?

 

Hotte: Tut mir leid. Das liegt wohl an den Polen.

 

Jenny: Was für Polen? Austauschschüler?? [ich kann nicht mehr vor Lachen. Und dieses Gesicht dazu…ich brech weg]

 

Hotte: Nein, ich meinte magnetische Polen [Jenny versteht immer noch Bahnhof]Wobei wir beim Thema wären. Anziehung. Diese Kraft zwischen Dir und mir.

 

Jenny: Du ich, ich steh irgendwie auf `m Schlauch [ja, DAS sieht man]aber ich hab jetzt auch keine Zeit. Ich muss weg.

 

Hotte: Schade. Ich dachte wir könnten da weitermachen wo wir gestern aufgehört haben. Du weißt schon.

 

Jenny: Hotte, gestern… das waren James Bond und Kiddo. Aber heute ist Karneval vorbei, die Realität hat uns wieder.[Jenny will gehen aber Hotte stürzt ihr hinterher]

 

Hotte: Ja nee is klar dass wir nicht vor allen andern rummachen können. Aber vielleicht später woanders. Wo`s intimer ist.

 

Jenny: Tut mir leid, ich muss heute Abend im Saal 1 arbeiten. [hinter Hotte kommt Emma ins Bild]

 

Hotte: Dann morgen.

 

Jenny: [tja Jenny, hast Du Dir selbst eingebrockt]Hotte[als Jenny den Blick hebt fällt dieser auf Emma, Emma schaut zurück und schlagartig ändert die Taktik und die Tonlage in ihrer Stimme]Hotte, Du vielleicht geht’s heute ja doch noch. Also wenn`s Dir nichts ausmacht dass es `n bisschen später wird?

 

Hotte: Glaub mir, nach über 18 Jahren machen ein paar Stunden mehr oder weniger nichts aus[und Emma im Hintergrund riskiert immer wieder einen Blick auf die zwei]

 

Jenny: Cool, dann auf nen Absacker im Chulos? [Emma schaut immer noch!!]Mal sehen was uns der Abend dann noch so bringt. [Jenny beugt sich vor und gibt Hotte einen Kuss auf die Wange. Emma, die die Szene beobachtet hat „trauert“. Hotte und Jenny dagegen freuen sich, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen]

 

[Vor den Automaten]

 

Caro: Es wurde ja auch mal Zeit dass da was passiert. [Caro zeigt ihren „Jüngern“ das Video über Beas Verhaftung, Lara kommt im Hintergrund die Treppen runter und steuert die Gruppe an]

 

Lara: Hey, was guckt Ihr `n da?

 

Caro: Das geht Dich gar nichts an.

 

Lara: Schon gut, ich wollt nicht neugierig sein. Und, was steht heut auf `m Trainingsplan?

 

Caro: Soweit ich weiß will die Lohmann heute die neuen Paarungen festlegen.

 

Lara: Echt? Cool.

 

Caro: Wieso cool? Für Dich bedeutet das doch dass Du erst gar nicht zu kommen brauchst.

 

Lara: Wie meinst Du das jetzt?

 

Caro: Das ist doch wohl klar. Ohne Partnerin spielt es sich verdammt schlecht. Glaubst Du etwa [im Hintergrund kommt Jenny die Treppe herunter und beobachtet die Szene]wir sind Lebensmüde? Deine Tante ist ne Mörderin. Ich mein wer sagt uns denn dass Du nicht genauso durchgeknallt bist?

 

Lara: Meine Tante hat mit dem Tod von Frau Lohmanns Schwester nichts zu tun, ja.

 

Caro: Ach nein? Da stehst Du mit Deiner Meinung aber leider alleine da. Glaub nicht dass einer von uns noch mit Dir spielen will.

[Jenny hat lange genug zugeschaut und schreitet nun ein. Superjenny go!]

Jenny: Ich will mit ihr spielen. [Caro dreht sich verdutzt um]

 

Lara: [erleichtert] Echt?

 

Caro: Ja wenn Du Dich traust? Also ich bekomm ja immer Schiss wenn ich mit dieser Familie zu tun haben muss.

 

Jenny: Ich nicht. Weil ich Bea Vogel auch für unschuldig halte. Wie Ben übrigens auch. [Jenny, so wie Caro schaut hast Du wohl ihre Achillesferse getroffen, ihren wunden Punkt] Komm wir geh` n. [zu Lara]

 

[Auf den Schulfluren]

[Die Schüler sehen auf ihren Handys alle das Video von Beas Verhaftung.]

 

Timo: Luzi!

 

Luzi: Das ist doch nicht Frau Vogel, oder?

 

Hotte: Doch.

 

Emma: Shit!

 

Timo: Das kann eigentlich nur eins bedeuten...

 

Luzi: Die Sache mit Frau Lohmanns Schwester?

 

[Wohnung Sebastian und Michael]

 

Miriam: Und, was sagt Herr Gabe?

 

Piet: Na er sagt, dass er nur ein Scheidungsanwalt ist und mir eine Nummer von einem Strafrechtler gegeben. Und der soll sehr sehr Gut sein auf seinem Gebiet.

 

Miriam: Tja gut, dann rufen wir den jetzt an.

 

Piet: Er hat mir leider auch gesagt, was der so in einer Stunde verdient. Ich glaub allein für ein Beratungsgespräch müssten wir eine Hypothek aufs Haus aufnehmen.

 

Miriam: Ja gut, wenn's nicht anders geht, dann...

 

Sebastian: Entschuldige, ein guter Freund von meinem Bruder ist ein guter Strafrechtler. Und zwar ein verdammt Guter.

 

Piet: Ja, das ist sehr freundlich von Ihnen, aber...das ist 'ne Familienangelegenheit. Bea ist meine Schwester!

 

Miriam: Und Michaels Freundin. Ich weiß ja selber, was das hier für 'ne total blöde Situation hier zwischen uns ist. Wie verworren, aber … aber im Moment geht es wirklich nur darum, dass Bea geholfen wird.

 

Piet: Ok. Würden Sie dann bitte, oder Ihr Ihr Bruder, diesen diesen Anwalt mal kontaktieren um Bea zu helfen?

 

Sebastian: Kein Thema.

 

[Lehrerzimmer]

 

Michael: Gute Nachricht von Frau Krawczyk. Es geht ihr besser.

 

Lehrerin: Liegt sie denn noch im...

 

Michael: Nein, sie liegt nicht mehr im Koma. Ich hab mit ihrem Arzt gesprochen. Und der hat mir versichert, dass sie außer Lebensgefahr ist. Was sie allerdings braucht ist absolute Ruhe.

 

Julian: Aber sie wurde noch nicht in die Psychiatrie verlegt, oder?

 

Michael: Wie kommen Sie darauf?

 

Julian: Ich dachte das sei das normale Prozedere nach einem Suizidversuch.

 

Ingrid: Herr Götting Sie wollten doch, dass ich Sie informiere soweit ich weiß was mit Frau Vogel ist.

 

Julian: Hat sie sich endlich gemeldet?

 

Ingrid: Das nicht, aber die Schüler reden alle darüber, dass Frau Vogel verhaftet worden sein soll.

 

Michael: Was?

 

Ingrid: Ja. Es gibt sogar irgend so ein Handy-Video das zeigt, wie die Polizei sie noch vor ihrer Wohnung festgenommen hat.

 

Julian: Gleich verhaftet? Da muss die Polizei aber sehr belastendes Material haben.

 

[Michael bekommt einen Anruf und geht ran.]

 

Michael: Sebastian, was auch immer du gerade für ein Problem hast muss mal eben warten. Ich habe gerade gehört, dass Bea... Was?.....Ach so....Horst?....Nein, nein. Das ist 'ne gute Idee...Gut, dann ruf ich jetzt bei ihm in der Kanzlei an..... Ja... ja... Und dann fahr ich zu Bea. Ich meine zur Polizei....Gut, dank dir.

 

Julian: Herr Heisig, ich weiß zwar nicht, worum's da eben ging. Aber bevor noch eine weitere Lehrkraft unentschuldigt den Tag bei der Polizei verbringt: Darf ich Sie daran erinnern, dass Sie hier eine Unterrichtsverpflichtung haben?

 

Michael: Ja, natürlich dürfen Sie das. Hat einer von den Kollegen vielleicht gleich eine Freistunde und kann den Test in der 7b beaufsichtigen?

 

Lehrerin: Das übernehme ich.

 

Michael: Dankeschön.

 

[Umkleiden]

 

Lara: Das hat echt Spaß gemacht gerade.

 

Jenny: Jederzeit gerne. Wir sind ein super Team, mmh?...Ich muss los. Meine Schicht im Saal 1 fängt gleich an. Bis Morgen!

 

Lara: Danke.

 

Caro: Uh, irgendwie spooky. Jetzt sind wir ganz allein mit Chucky, der Mörderpuppe. Das heißt, mit der Nichte von Chucky.

 

Lara: Ich hab’s echt satt mir ständig mir ständig deine scheiß Sprüche über meine Tante anzuhören. Wenn hier einer kriminell ist, dann höchstens du!

 

Caro: Wie bitte?

 

Lara: Es stimmt doch, dass du mit Sophie ihre eigene Entführung inszeniert hast. Ihr habt sogar ihre eigene Mutter damit erpresst.

 

Caro: Sag mal, tickst du noch? Was fantasierst ‘n du hier eigentlich rum?

 

Lara: Ich hab doch mitgekriegt, wie sie im Lehrerzimmer darüber geredet haben, ob sie dich rausschmeißen oder nur anzeigen sollen.

 

Caro: Sie lügt.

 

Lara: Das hätte sie wohl gerne. Soll ich deinen Freundinnen gleich die Einzelheiten erzählen oder…? Ich mein, ich hab alles gehört. Dachte ich mir schon, dass du lieber deine eigene Version erzählst. Na dann, viel Spaß bei der Märchenstunde.

 

Caro: Kommt!

 

[Vernehmungsraum Gefängnis/Polizei]

 

Kommissar: Frau Vogel, Sie bleiben also dabei, Sie haben Frau Krawczyk nicht um eine Gefälligkeitsaussage gebeten?

 

Bea: Wie oft denn noch? Ich wusste nicht, dass sie gelogen hat. Fragen Sie sie.

 

Kommissar: Ja, das werden wir machen. Sobald sie vernehmungsfähig ist. Ihre… Was denn eigentlich? Freundin? Kollegin? Komplizin?

 

Bea: Was soll das denn jetzt heißen? Komplizin? Ich bin nicht dafür verantwortlich, was sie ausgesagt hat. Ich hatte auch keinen Zweifel daran. Als ich Franziska Lohmann das letzte Mal gesehen habe, da hat sie noch gelebt.

 

Kommissar: Und was ist mit dem Blut?

 

Bea: Lesen Sie das Vernehmungsprotokoll. Da steht alles drin.

 

Kommissar: Ach Frau Vogel, wollen Sie mir jetzt erklären wie ich meinen Job machen soll?

 

Bea: Franziska ist in die Grube gefallen. Als ich ihr raushelfen wollte, da hat sie meine Hand weg geschlagen und gesagt, dass sie alleine klar kommt. Das war das Letzte, was ich von ihr gehört habe.

 

Kommissar: Ja. Und danach hat niemand mehr was von ihr gehört. Und deswegen sind Sie jetzt hier.

 

Bea: Doch! Nach ein paar Monaten, da kamen die Postkarten aus Australien, von ihr und Jens.

 

Kommissar: Jens Mirbach?

 

Bea: Ja. Darin stand, dass sie gemeinsam nach Australien ausgewandert sind.

 

Kommissar: Wer sagt mir eigentlich, dass Sie und dieser Jens Mirbach nicht die ganze Zeit unter einer Decke gesteckt haben? Das war doch ihr Freund.

 

Bea: Freund? Er hat mich mit ihr betrogen und ist abgehauen.

 

Kommissar: Nicht jetzt. Das heißt, Sie geben also zu, dass Eifersucht das Motiv sein könnte?

 

Bea: Es ist sowieso egal, was ich sage. Sie halten mich für schuldig.

 

[Schulflur]

 

Caro: Du bleibst jetzt sofort stehen und erzählst allen, dass du gelogen hast!

 

Lara: Ich denk gar nicht dran. Du bist nämlich hier die Lügnerin. Meine Tante hat niemanden umgebracht.

 

Caro: Und warum ist sie dann verhaftet worden? Ich hab sogar ‘nen Film davon wie sie ins Polizeiauto verfrachtet wird.

 

Lara: Ja, sicher…verhaftet…

 

Alexandra: Ihre Tante wurde in der Tat verhaftet wegen des dringenden Verdachts meine Schwester brutal ermordet zu haben.

 

Lara: Ist das wirklich wahr?

 

Alexandra: Glauben Sie, darüber mache ich Scherze?

 

Caro: Hey! Wo willst du hin?

 

Lara: Papa, jetzt geh doch bitte an dein Handy ran.

 

Caro: Ich nehm das für dich. Multitasking war ja noch nie so dein Ding, he?

 

Lara: Was soll das denn?

[Caro hat sich mit ihren Mädels um Lara versammelt]
Caro: Du hast doch nicht im Ernst geglaubt, dass ich dich nach deiner kleinen Märchenstunden einfach so gehen lasse.
[Caro zieht Lara mit sich und verschwindet zusammen mit ihr]

[Polizeipräsidium]
[Bea verlässt das Verhörzimmer]

Miriam: Bea? Oh mein Gott. Ich dachte, du kommst da überhaupt nicht mehr raus.
[Polizeibeamter verlässt das Verhörzimmer]

Kommissar Hinze: Frau Vogel? Der Haftrichter hat entschieden, dass Sie vorerst nicht in Untersuchungshaft bleiben müssen. Allerdings unter strengen Auflagen welche genau kann Ihnen Ihr Anwalt...
[Beas Anwalt kommt hinzu]

Anwalt: Das bin ich!

Kommissar Hinze: Für Sie habe ich hier eine Audiokopie des Vernehmungsprotokolls, ein schriftlicher Auszug geht Ihnen noch zu.

Anwalt: Wunderbar.

Kommissar Hinze: Jetzt entschuldigen Sie mich, ja? [Kommissar Hinze geht]

Bea: Was macht Ihr denn hier? [Bea geht zu Michael und küsst diesen] Und wieso hab ich nen Anwalt?

Michael: Horst. Horst Hohmann. [Horst stellt sich Bea vor] Is´n alter Freund von mir...

Horst: Freut mich.

Michael: ...Und er ist spezialisiert auf Strafrecht. Er hat nen Dringlichkeitsantrag beim Haftrichter gestellt und dementsprechend bist du jetzt schon frei. Mh?

Bea: Aber...

Piet: Das erklär ich dir alles später. [Piet umarmt Bea und fordert sie zum Gehen auf] Lass uns bitte endlich abhauen, ja?

Bea: Okay.
[Alle verlassen das Polizeipräsidium]

[Mädchenumkleide]
[Situation wird mit dem Handy gefilmt: Caro: Sei uns mal für das Video behilflich.][Caro sperrt Lara in den Spint]

Lara: Man lass mich los.

Caro: Keine Sorge. Wir lassen dich bald in Ruhe und dann hast du endlich mal Zeit darüber nachzudenken mit wem du dich in Zukunft anlegst und mit wem nicht. [Caro verschließt die Spinttür und schießt Laras Handy weg]

Lara: Man jetzt mach die Tür wieder auf.

Caro: Ab!
[Caro und die anderen Mädels verlassen die Umkleide]

Lara: Lasst mich hier raus.

[Chulos]
[Hotte geht zur Bar]

Hotte: Noch ne Cola. Gleich zwei. Nein, zwei Cocktails. Die mit den Früchten, mit den Erdbeeren, mit Eis, ohne Alkohol.

Sebastian: N´ Date?

Hotte: DAS Date!

Sebastian: Verstehe!
[Sebastian bereitet die Cocktails zu]

Hotte: Also eigentlich müsste sie auch schon hier sein. [Hotte schaut sich um] Um genau zu sein, seit 24 ½ Minuten. Aber Frauen muss man ja Zeit lassen. Und man darf nicht nervös sein.

Sebastian: Auf keinen Fall.

Hotte: Wie schafft man das? [Sebastian bringt Hotte die fertigen Cocktails]

Sebastian: Durch Erfahrung.

Hotte: Sehr witzig. Aber wenn du die Erfahrung hast, was wäre da dein Tipp? Ich meine was ist das Wichtigste bei son nem Treffen?

Sebastian: Naja, also, dass sie überhaupt mal kommt. Das wäre schon mal n´ guter Anfang.

Hotte: Sie kommt. Bestimmt.

[Im Haus der Vogels]


Michael: Horst ist ein exzellenter Strafverteidiger.

Miriam: Das du nicht in Untersuchungshaft musstest, das hat er auch gleich erledigt. Du bist wieder

frei Bea.

Bea: Frei. Frei ist relativ. Ich musste meinen Pass abgeben. Ich muss jeden Tag auf der Wache anrufen. Ich darf die Stadt nicht verlassen. Ich kann froh sein, dass sie mir keine elektrischen Fußfesseln verpasst haben.

Piet: Aber du musst in keiner kleinen Zelle übernachten. Also nochmal vielen Dank, dass Sie den besorgt haben und ähm, auch danke an Ihren Bruder, der hatte ja diese Idee.

Michael: Ja, ich werd´s ausrichten.

Miriam: Wo ist eigentlich Lara? [Piet zuckt ahnungslos mit den Schultern und schaut auf die Uhr]

Miriam: Ist doch schon total spät. Sie ruft doch an, das haben wir doch ausgemacht.

Piet: Ja, ich probier´ sie mal auf´m Handy zu erreichen.
[Piet wählt Laras Nummer]

Michael: Mach dir nicht so viele Gedanken.

Bea: Das war doch alles erst der Anfang. Was ist, wenn ich meine Unschuld nie beweisen kann?

Michael: Die..die Bringschuld der Beweislast liegt nach wie vor bei den Ermittlern, Bea!

Piet: Man Lara, geh doch mal ran jetzt!

Miriam: Nimmt sie nicht ab?

Piet: Nein...oh man ey, wenn die nach Hause kommt, kann die was erleben.

Miriam: Wenn.

Piet: Ja, nur weil sie nicht rangeht, muss ja nicht gleich was passiert sein.
[Piet versucht nochmals Lara zu erreichen]

[Mädchenumkleide]
[Lara sitzt weinend im Spind, während das Handy am Fußboden klingelt]