Episode 118

[Das letzte Mal bei Hand aufs Herz]

Kommissar: Kein Kontakt… wenn es sich bei dem Absender dieser Karte um Jens Mirbach handelt, dann sieht‘s gar nicht gut aus für Sie.

Bea: [Ihr Handy klingelt] Hallo… Hallo! Langsam ist es genug. Wenn Sie noch einmal anrufen, dann…

Jens: Bea, ich bin’s.

Bea: Wer ich?

Jens: Jens, Jens Mirbach.

Bea: Jens?

 

[Intro]

 

[Bea’s Wohnung]

 

Bea: Jens, was soll das? Die ganze Zeit hör ich nix von Dir und dann… dann diese Karten. Weißt Du eigentlich was hier los ist? Franziska ist tot.

 

Jens: Ich weiß. Und ich weiß auch, wer Sie umgebracht hat.

 

Bea: Was? Wer? Wer war es?

 

Jens: Deshalb muss ich Dich treffen. Ich werde nicht zulassen, dass sie Dich dafür verantwortlich machen.

 

Bea: Gut, sag wo. Ich komm hin.

 

Jens: Erinnerst Du dich noch an die Bushaltestelle? Von da sind wir immer in die Stadt gefahren, wenn Du bei mir übernachtet hast.

 

Bea: Natürlich.

 

Jens: 14 Uhr morgen Nachmittag. Ich freue mich Dich wieder zu sehen.

 

Bea: Äh… Jens warte. [Jens hat aufgelegt.] Gib mir deine Nummer.

 

[Villa der Bergmanns]

 

Jenny: Morgen. [Jenny hat ein verdammt breites Grinsen auf ihren Lippen]

 

Ben: Hi.

 

Jenny: Was zu aufputschen für müde Männer?

 

Ben: Danke, ich brauch nur Kaffee.

 

Jenny: Ihr solltet euch nicht so auspowern. Wenn das Kind erst da ist, werden die Nächte richtig kurz.

 

Ben: Caro hat das Kind verloren. Ich dachte das weißt Du.

 

Jenny: [Jenny verliert ihr Grinsen und macht ein überraschtes Gesicht] Äh… Nein… nein, das wusste ich nicht. Das…. Ben, es tut mir leid. Und Caro? Wie geht’s ihr?

 

Ben: Wie soll’s ner Frau schon gehen, die ihr Kind verloren hat, weil ihr Freund nen Arschloch ist?

 

Jenny: Hallo? Was soll das denn jetzt? Gibst Du dir die Schuld daran?

 

Ben: Ich hab Sie nicht glücklich gemacht. Ich mach niemanden glücklich.

 

Jenny: Ben, das ist jetzt größenwarn oder das glaubst Du jetzt nicht wirklich. Das Ihr das Baby verloren habt, ist schrecklich, aber da kann niemand was für. Weder Gott noch Ben Bergmann. Das ist jetzt Teil eurer Geschichte, Deiner und Caro’s. Das heißt, sei wütend, sei traurig , was weiß ich, aber… steck nicht den Kopf in den Sand und fühl dich schuldig. Das hilft niemanden was.

 

Ben: Du hast auf alles ‘ne Antwort oder?

 

Jenny: Hmm… [Sie schüttelt den Kopf] Nur bei den anderen. Okay, ich geb Dir jetzt noch 5 Minuten für ‘ne kalte Dusche und dann… dann fahrn wir los, hmm.

 

Ben: Ich bleib bei Caro.

 

Jenny: Auch gut. Dann komm ich allein zu spät.

 

Ben: Jenny? Danke.

 

[Lehrerzimmer]

 

Julian: Nachdem nun die Ergebnisse des Einstufungstests vorliegen, geht es jetzt darum Konsequenzen zu ziehen.

 

Michael: Die Einteilung in Leistungsstufen.

 

Julian: Ganz recht. Wir werden die Klassen trennen. Die starken Schüler von den schwachen. Leistung soll sich wieder lohnen. Schüler die viel leisten werden gezielt gefördert.

 

Michael: Okay und was ist mit den schwachen Schülern? Was ist mit denen? Die fallen ab, die werden von Vertretungskräften verwaltet. Die geben sich auf, die verlassen die Schule und zwar OHNE einen Abschluss.

 

Julian: Jeder ist seines Glückes Schmied.

 

Michael: Na das mag ja sein Herr Götting aber die Pestalozzischule hat es sich immer zu Eigen gemacht, die Individualität ihrer Schüler zu erkennen, sie zu motivieren und zu fördern. Was Sie hier betreiben ist schlicht unsozial.

 

Julian: Unsozial?

 

Michael: Ja.

 

Julian: Unsozial wäre es die Zeichen der Zeit zu ignorieren und sich nicht auf die Zukunft dieses Landes und des Arbeitsmarktes einzustellen.

 

Michael: Herr Götting es geht Ihnen nicht darum die Zeichen der Zeit zu erkennen. Sie wollen sich lediglich über Einzelleistung profilieren.

 

Julian: Ich verstehe dass Sie enttäuscht sind weil Sie nicht da stehen wo ich jetzt stehe, aber ich rate Ihnen Ihre Grenz nicht zu überschreiten. Mein Entschluss steht fest-die Klassen werden ab sofort getrennt.

 

[Klassenzimmer]

 

Timo: Auf was hast Du heute Abend Lust? Kino? Essen?

 

Luzi: Mmmmmm, Küssen? [und das tun sie dann auch]

 

Schüler: Hat jemand das Textbuch gesehen?

[Hotte’s Blick schwenkt von dem Paar zu Jenny, die ihren Blick starr auf Emmas Rücken gerichtet hat die sehr abwesend wirkt]

Lehrer: Guten Morgen.

 

Ingrid: Guten Morgen. Es tut uns leid aber bevor gleich Herr Wagner mit Eurem Deutschunterricht beginnt muss ich äh folgende Schüler bitten mit mir zu kommen: Eve, Adina, Ricky, Marcel und Emma. [Emma schreckt auf]Bitte packen Sie Ihre Sachen und kommen Sie mit uns mit.

 

Marcel: Ja geil kein Deutsch.

 

Lehrer: Kein Deutsch genau.

 

Emma: Aber warum nich‘? Wo müssen wir überhaupt hin?

 

Ingrid: Das erklären wir Ihnen gleich draußen.

 

Jenny: Wieso sollte hier irgendjemand [meine Emma!!] mitgehen ohne Erklärung? Das geht gar nich‘.

 

Ingrid: Sie werden ab sofort in einer anderen Klasse unterrichtet.

 

Lehrer: Aufgrund Ihrer unterdurchschnittlichen Ergebnisse beim Leistungstest.

 

Timo: Sagt wer?

 

Ingrid: Herr Götting der Direktor.

 

Marcel: Na wenn der Chef das sagt dann wird das auch gemacht.

 

Emma: Ich will hier aber nicht weg!

 

Ingrid: Emma jetzt kommen Sie bitte.

 

[Die anderen haben das Feld schneller geräumt, nun gibt auch Emma nach. Noch einen Blick zu Jenny, und den Freunden und dann…ist sie auch schon durch die Tür verschwunden]

 

Jenny: Damit kommen Sie nicht durch!

[huch, keine Terrier sondern eher eine englische Dogge/Pitbullansage!]

 

[bei den Vogels]

 

Miriam: Und Du willst Dich wirklich mit ihm treffen? Hältst Du das für ne gute Idee?

 

Bea: Hast Du ne bessere?

 

Miriam: 11 Jahre lang hast Du nix gehört von dem Kerl.

 

Bea: Doch er hat ne Karte geschrieben.

 

Miriam: Ja, in 11 Jahren hat er Dir EINE Postkarte geschickt. Da wird Franziska tot aufgefunden und plötzlich will er sich wieder mit Dir treffen, ist doch komisch oder?

 

Bea: Sagt Michael auch.

 

Miriam: Ja dann hör bitte auf ihn. Triff Dich einfach nicht mit dem.

 

Bea: Natürlich werde ich mich mit ihm treffen, egal was ihr sagt. Jens ist der Einzige der weiß was damals passiert ist-und wer Franziskas Mörder ist. Hab ich ne Wahl? [Miriam schüttelt den Kopf] Siehste.

 

Miriam: Aber dann gehst Du nicht alleine hin, ich komm mit.

 

[Villa Bergmann]

 

Ben: Morgen.

 

Caro: Morgen.

 

Ben: Gut geschlafen?

 

Caro: Geht. Ich hab nur schlecht geträumt. Aber der Frauenarzt hatte mich vorgewarnt, das ist wohl normal.

 

Ben: Das hört auf, ich versprech’s Dir. Ich will dass Du wieder glücklich bist, dass wir beide glücklich sind.

 

Caro: Das ist lieb aber, nach allem was passiert ist…hier erinnert mich einfach alles an unser Kind. Wenn wir wieder von vorne anfangen könnten, einfach alles vergessen…aber das geht ja nich‘.

 

Ben: Klar geht das. Lass uns irgendwo zusammen was Neues anfangen. Wir haben 100.000€, d-damit kann man ne Menge machen.

 

Caro: Ja schon aber

 

Ben: Wir gehen New York oder London, [Jenny könnte/würde Euch bestimmt `n paar Tipps geben] wohin Du willst. Suchen uns ne Wohnung, gehen shoppen. Kleider, Schuhe, was Du willst.

 

Caro: Nein.

 

Ben: Eh, nein?

 

Caro: Das willst du doch gar nicht Ben!

 

Ben: Doch! Das will ich! Und ich will, dass du glücklich bist.

 

Caro: Aber ich will nicht, dass wir das Geld für irgendeinen Schnickschnack ausgeben. Wenn wir das machen, dann machen wir das richtig. Dann bauen wir was auf. Wie wäre es mit Australien? Die Surfschule, die hast du dir doch schon immer gewünscht und jetzt haben wir das Geld.

 

Ben: Der Surfshop! Daran habe ich ja schon ewig nicht mehr gedacht.

 

Caro: Überleg' s dir.

 

Ben: Ähä, Caro, ich muss mir da gar nichts überlegen. Aber bist du dir sicher, dass du das willst?

 

Caro: Klar, mit dir gehe ich überall hin.

 

Ben: Ich will aber nicht, dass du das nur für mich machst.

 

Caro: Ich bin Beachvolleyballerin, wo bitte bin ich besser aufgehoben als an einem Beach? Wir gehören zusammen, jetzt erst recht.

 

Ben: Jetzt erst recht!

 

[An einer Bushaltestelle]

[Bea guckt sich suchend nach Jens um]

 

Miriam: Boah, ich war schon ewig nicht mehr hier.

 

Bea: Ich genau vor 11 Jahren.

 

Miriam: Die Zahl wird langsam was magisches.

 

Bea: Schwarze Magie! Vor 11 Jahren hat Jens mich sitzen gelassen, Franziska ist abgehauen und Jens ist verschwunden.

 

Miriam: Hoffentlich taucht er bald auf. [ein Bus fährt vor] Meinst du, wir erkennen ihn überhaupt wieder?

 

Bea: Natürlich! Glaub ich auf jeden Fall.

 

Miriam: Und was ist, wenn er nicht kommt? Ich mein, wenn er's sich anders überlegt hat?

 

Bea: Aber er bestellt mich doch nicht hierher und kommt dann nicht!?

 

Miriam: Jedenfalls ist er jetzt schon ne halbe Stunde zu spät.

 

Bea: Der kommt!

 

[Villa Bergmann]

[Ben sucht etwas in Stefans Schreibtisch als Stefan dazu kommt]

 

Stefan: Schecks sind im Safe, Bargeld habe ich gerade nicht im Haus. Außerdem dachte ich, ich hätte euch genug Geld gegeben?

 

Ben: Ich habe meinen Reisepass gesucht [und zeigt diesen hoch]

 

Stefan: Wo willst du hin?

 

Ben: Wir! Caro und ich, wir gehen nach Australien.

 

Stefan: Ich dachte wenigstens diese Schnapsidee hätte sich erledigt.

 

Ben: Kannst beruhigt sein, ich werde nicht mit Caro auf Verbrecherjagd gehen. Wir werden uns da zusammen was aufbauen. Den Surfshop!

 

Stefan: Ist 'n Witz!

 

Ben: War es nie! Bisher fehlte nur das Geld und jemand, der mitmacht. Jetzt hab' ich beides.

 

Stefan: Ihr wollt nach Australien? Mit meinem Geld?

 

Ben: Das du uns geschenkt hast.

 

Stefan: Das war doch ihre Idee.... Du lässt dein Abitur sausen wegen dieser...

 

Ben: Pass auf was du sagst!

 

Stefan: Du hast doch überhaupt keine Ahnung, was du willst. Vor ein paar Tagen noch wolltest du heldenhaft die Unschuld deiner, deiner Lehrerin beweisen und jetzt willst du mit Caro Wellen surfen gehen. Ich mein', kaum kreuzt eine Frau auf hört dein Verstand auf zu funktionieren!...

 

Ben: Caro hat gerade ihr Kind verloren. Unser Kind!

 

Stefan: Ach, du hast doch keine Ahnung, was wirklich mit dem ...

 

Ben: Was? Sag schon! Wovon hab' ich mal wieder keine Ahnung?

 

Stefan: Du hast keine Ahnung, wie es ist eine eigene Existenz aufzubauen, Ben. Aus dem Nichts! Du hast ja noch nicht einmal 'ne Ausbildung, du hast... du hast überhaupt nichts! Mensch, ich will doch nur nicht, dass du deine Zukunft versaust.

 

Ben: Ich versau' mir meine Zukunft!? Weil ich Caro nicht im Stich lasse sondern Verantwortung für sie fühle? Ich weiß, du wirst das eh nicht kapieren, aber…wenn man Verantwortung für einen Menschen übernimmt der einem Nahe steht dann macht man sich sein Leben nicht kaputt. Im Gegenteil! Man baut sich eine Zukunft auf!

 

[Bens Zimmer]

[Caro stimmt sich schon mit Men at Work’s Klassiker „Down Under“ ein, Stefan unterbricht ihre „Feier“.]

 

Caro: Hey! Was soll das?

 

Stefan: Die Frage ist, was hast du mit Ben gemacht?

 

Caro: Der freut sich total. Ist doch süß, oder?

 

Stefan: Australien, der Surf-Shop, eure neue Existenz…das ist doch alles auf deinen Mist gewachsen.

 

Caro: Sag mal, du traust deinem Sohn wohl absolut überhaupt nichts zu, he? Und ich kann noch nicht mal surfen. Aber er hat versprochen, er möchte es mir beibringen. Er sagt, ich seh bestimmt toll aus auf dem Brett.

 

Stefan: Du solltest das Kind abtreiben und aus Bens Leben verschwinden!

 

Caro: Was kann ich denn dafür, wenn er gehen will? Er wird schon seine Gründe haben.

 

Stefan: Du schuldest mir 100.000 Euro.

 

Caro: Tja, du hast dich auf das Spiel eingelassen und verloren. Und später jammern ist uncool.

 

Stefan: Du hältst dich für sehr klug, was? Es wäre ganz leicht für mich eure Pläne zu ändern.

 

Caro: Sieh es doch mal positiv. Wenn wir nach Australien gehen, dann bekommst du wenigstens ab und zu eine hübsche Postkarte. Und wenn er die Wahrheit erfährt, dann siehst du ihn wohl nie wieder!

 

[Klassenzimmer der B-Klasse]

 

Marcel: Lass den Scheiß, verstanden?

 

Emma: Was mach ich denn? Ich les doch nur.

 

Marcel: „Was mach ich denn? Ich les doch nur.“ Buch zu! Sonst schicken die uns noch zurück.

 

Lehrer: Ruhe da hinten. Das ist eine Stillarbeit.

 

Marcel: Also Schnauze und Buch weg!

 

[Klassenzimmer der A-Klasse]

 

Michael: Das ist grad jetzt ein spannendes Thema und deswegen wollen wir heute drüber reden. Utopien haben die Menschen immer schon fasziniert. Vor allem Platons idealer Staat Atlantis, hat die Fantasie vieler Schriftsteller beflügelt. Aber wie sieht sie eigentlich aus, die ideale Gesellschaft? Mhm?

 

Timo: Gleiches Recht für alle.

 

Hotte: Keiner ist reicher als der andere.

 

Michael: Ja, ist richtig, hat aber nicht immer funktioniert. Siehe Sozialismus.

 

Luzi: Ja, und wenn’s klappt, ist es ja auch keine Utopie mehr.

 

Michael: Punkt für Sie, Luzi. Utopien sind theoretische Konstrukte, Phantasmen, die in sich zusammen fallen, wenn sie gelebt werden.

 

Hotte: Stimmt nicht! Internet gibt’s immer noch. Wissen für alle und jederzeit. War ‘ne echte Utopie und funktioniert.

 

Michael: Schöner Gedanke, Hotte. Sehr schön. Jenny, wollen Sie uns nicht kurz erläutern, was Sie sich unter einer Utopie vorstellen?

 

Jenny: Mhm…keiner macht was Götting sagt! Wie wär’s damit?

 

Michael: Aha. Was sagen die anderen dazu? Ich sehe freudige Gesichter.

 

[Klassenzimmer der B-Klasse]

 

Marcel: Hey Spacko! Für ganz Doofe, die Stunde ist vorbei, kannst gehen. Ist scheiße ohne Freunde, ne? Aber keine Sorge, hast ja jetzt mich.

 

[Villa Bergmann]

 

Caro: Na? Steht die Reiseroute schon?

 

Ben: Ich bin mir nicht sicher, ob wir den Surf-Shop im Süden oder mehr in der Nähe von Sydney aufmachen sollen.

 

Caro: Sydney ist mehr los.

 

Ben: Ja, aber im Süden sind die Winde stärker. Da kommen mehr Surfer. Allerdings gibt’s da auch mehr Haie.

 

Caro: Vielleicht sehen wir uns besser erstmal nach ‘nem schönen Haus um, mit Swimming-Pool.

 

Ben: Swimming-Pool? Caro, wir leben am Meer. Ich dachte, du willst surfen lernen?

 

Caro: In allererster Linie werde ich mal Beacher und Model. Aber zuerst entspannen wir uns. Chillen in der Sonne, machen Party und du gibst ein paar Surfkurse.

 

Ben: Caro, so einfach geht das nicht. Ich will nicht den ganzen Tag am Strand liegen und ab und zu mal ‘nen Kurs geben. Das reicht mir nicht.

 

Ben: Caro, so einfach geht das nicht! Ich will nicht den ganzen Tag am Strand liegen und ab und zu mal ein Kurs geben. Das reicht mir nicht.
Caro: Ist ja gut. Ich, ähm, meint das ja auch nicht so.

Ben: Schön.

Caro: Uff .. mpf ..

Ben: Was ist los?

Caro: Nichts. Mir war grad nur n bisschen komisch.

Ben: Das tut mir leid. Das war nicht so gemeint. Komm mal her! [Ben küsst Caro.]

[Schulflur Pestalozzi.]
[Emma geht verzweifelt die Treppen runter. Gefolgt von Jenny.]


Jenny: Emma warte! Wie ist es denn gelaufen? War’s sehr schlimm? [Emma wartet.]

Emma: Ach was. Marcel ist total nett und seine Kumpels auch. Hat total Spaß gemacht der Unterricht.

Jenny: Ach Emma komm erzähl kein Scheiß.

Emma: Ich will nicht darüber reden, okay?

Jenny: Aber nur so können wir was dagegen machen!

Emma: Was willst du denn dagegen machen? [Emma geht weiter.] Du bist doch schuld daran.

Jenny: Was? Spinnst du?

Emma: Ich hätte den Test geschafft. Locker. Wenn du mich nicht mit deiner Liebeserklärung durcheinander gebracht hättest. Ich konnte kein einzigen klaren Gedanken fassen ...

Jenny: Emma, dass tut mir leid.

Emma: Vergiss es! Es ist zu spät. Und ich sitz jetzt bei diesen Idioten fest, die .. die es auch noch geil finden, ihre Zeit in so ´ner Abstellkammer abzusitzen.[Emma entdeckt ein Memo der Schulleitung an alle Schüler.] Was ist denn das? Alle die bei dem Leistungstest schlecht abgeschnitten haben, die sind aus den Schul-AG‘s ausgeschlossen. [Jenny schaut sich jetzt ebenfalls ungläubig das Memo an.] Ich darf nicht mehr bei STAG mitmachen.

Jenny: Was?

Emma: Der Götting will mich von der Schule mobben.
[Emma läuft verzweifelt weg. Jenny schaut ihr traurig hinterher.]

[Saal Eins]

[Bea sitzt am Tresen und bekommt von Miriam einen Kaffee serviert.]

Bea: Danke.

Miriam: Vielleicht war das ja gar nicht Jens, der dich da angerufen hat. Das würde erklären warum er nicht aufgetaucht ist.

Bea: Hast du Zucker?

Miriam: Ach so. Ja klar.

Bea: Das war Jens. Da gibt es keinen Zweifel.

Miriam: Dann ist ihm wohl ein anderer Termin dazwischen gekommen.

Bea: Ja klar. Er musste bestimmt zum Friseur.

Miriam: Ja, genau.

Bea: Jens weiß wer Franziska umgebracht hat. Warum sonst schreibt er Postkarten in seinem und Franziskas Namen? Aus Australien? Um dann, sobald die Leiche gefunden wird, nach Deutschland zu fliegen?

Miriam: Du meinst, er hat die ganze Zeit den Mörder gedeckt bis die Sache aufgeflogen ist? [Bea zuckt unwissend mit den Schultern.] Mensch Bea, ich glaub du solltest doch besser zur Polizei.

Bea: Witzig. Und was sage ich denen? Dass ich einen Anruf bekommen hab von Jens. Für den es leider keinen Zeugen gibt. Und dass ich mich dann mit ihm treffen wollte, weil er weiß, dass ich unschuldig bin. Er aber leider nicht gekommen ist. Die halten mich sowieso schon für schuldig. Das würden die 100%ig gegen mich verwenden.

Miriam: Ich passe.

Bea: Irgendwas oder irgendwer will verhindern, dass ich Jens treffe. Da bin ich mir sicher.

[Villa Bergmann. Bens Zimmer]
[Caro kommt ins Zimmer und schnappt sich eine Reisetasche.]

Sophie: Wo soll‘s denn hingehen? [Sophie taucht plötzlich auf.]

Caro: Sophie? Wo kommst du denn her? Du bist aus Australien zurück? Seit wann?

Sophie: Erst seit gestern. Ich muss hier noch n paar Sachen klären.

Caro: Du siehst total blass aus. Bist du krank?

Sophie: Ich brauch‘ deine Hilfe, Caro!

Caro: Na klar. Aber setz dich doch erst mal.

Sophie: Ich brauch‘ 50.000 €!