Episode 120

[Das letzte Mal bei Hand aufs Herz]

Jens: Ich weiß wer Franziska umgebracht hat.

Sophie: Du blödes Schwein! Man Du hast es versprochen, wir haben ne Abmachung gehabt.

Bea: Sophie, was machen Sie denn hier?

Sophie: Frau Vogel tut mir leid. Hilfe! Sie müssen sofort hierher kommen. Das ist ne Mörderin und das ist der Komplize, das kann ich bezeugen.

Jens: Es tut mir leid.

Bea: Jens!

         Ich habe nichts mit Franziska Lohmanns Tod zu tun.

Kommissar: Frau Vogel Sie sind wegen dringenden Mordverdachts verhaftet. Sie bleiben bis auf weiteres in Untersuchungshaft.

 

[Intro]

 

[Polizei/Verhörraum]

 

Bea: Sophie hat das alles gegen mich ausgesagt?

 

Kommissar: Ja, das hat Sophie Klein gegen Sie ausgesagt, ja.

 

Bea: Aber sie weiß doch gar nicht was passiert is‘. Sie war damals noch `n Kind.

 

Kommissar: Frau Vogel, die Aussagen von Sophie Klein decken sich hundertprozentig mit unserem Ermittlungsstand. Sie standen die ganze Zeit über in Kontakt zu Jens Mirbach.

 

Bea: Ich hab ihn einmal getroffen, weil ER das so wollte.

 

Kommissar: Vielleicht um Sie zu warnen?

 

Bea: Weil ich wissen wollte wer Franziskas Mörder ist. Und warum er diese Postkarten geschrieben hat.

 

Kommissar: Die Postkarten im Namen von Franziska Lohmann, das ist uns bekannt, ja. Wenn Sie damit den Anschein erwecken wollten dass Franziska Lohmann noch lebt dann nennt man das Verschleierung.

 

Bea: Aber Sie behalten mich doch jetzt nicht hier?

 

Kommissar: Tut mir leid. Sie bleiben vorläufig in Haft. Volker?

 

Volker: Kommen Sie bitte.

 

Bea: Sie müssen Jens Mirbach finden, er weiß wer Franziska umgebracht hat.

 

Kommissar: Das ist uns bekannt. Und Jens Mirbach ist auf der Flucht.

 

[Gefängniszelle]

 

Volker: So. [Volker öffnet Bea die Tür Gefängnistür und lässt sie eintreten, diese ist noch völlig überrumpelt und fassungslos von ihrem neuen „zu Hause“.]So Ihre persönlichen Dinge bitte, Gürtel auch. Frau Vogel? [Bea legt den Gürtel in die Box]Schmuck auch. [Bea nimmt ihren Schmuck ab und folgt dem Gürtel in die Box] Abendessen wird Ihnen gebracht, 18Uhr. [und dann ist Volker auch schon wieder weg]

 

[Schulflur]

 

Emma: Die sitzen alle rum und quatschen und keiner hört zu. Und dem Wagner? Dem ist das total egal, der spricht seine Formel auf und erklärt nichts.

 

Hotte: Ist doch super, bei uns gibt’s schon Ärger wenn Du mal ne Antwort nicht weißt.

 

Emma: Ja weil Ihr richtigen Unterricht macht. Und nicht zu den Losern gehört von denen man sowieso denkt dass sie gar nichts können.

 

Timo: Das stimmt doch gar nicht.

 

Emma: Doch das stimmt! Der Götting will aus der Pestalozzi eine Eliteschule machen. Die Guten [ins Töpfchen?]bekommen guten Unterricht, `n super Zeugnis, `n geilen Job. Und die Schlechten [ins Kröpfchen?]? Die bekommen gar nichts, dass s-sind die Verlierer. Ihr müsstest echt mal meine Klasse sehen eh. Da kriegste auch schon Ärger wenn Du Dich mal meldest ja.

 

Luzi: Hey.

 

Emma: Man und alles wegen diesem Scheiß… [Liebesgeständnis? Kuss?] Test! Ich hätt den geschafftwenn…[Jenny mir nicht ihre Gefühlen gestanden und klar geworden wäre was ich für sie fühle?]Ach es war einfach nicht mein Tag. Ich will bei Euch sein.

 

Luzi: Red doch einfach mal mit Herrn Heisig.

 

Timo: Jaaa genau stimmt. Ich mein der ist doch Vertrauenslehrer.

[die Schulglocke]

Hotte: Wir müssen los, wenn wir zu spät kommen köpft uns der Götting.

 

Luzi: Ähm okay wir sehen uns nachher äh red noch mit `m Heisig, ja?

[Von der Clique gibt’s nen aufmunternden Winker, von Marcel nen Bodycheck]

 

Marcel: Hey Müller, wenn Du gleich in Geschichte wieder so rumstrebst gibt’s Stress.

[Emma kann einem wirklich leidtun]

 

[Polizeirevier]

[Sophies Mutter erhält von einem Polizisten wo sich ihre Tochter im Revier aufhält]

 

Frau Klein: Sophie? Sophie mein Schatz. Wie geht’s Dir? [Sophie weicht ihrer Mutter aus] Vielen Dank dass Sie mich angerufen haben.

 

Kommissar: Hinze, Kripo Köln.

 

Frau Klein: Klein, ich bin Sophies Mutter. Was ist denn überhaupt passiert?

 

Kommissar: Ihre Tochter hat uns mit Ihrer Aussage im Fall Lohmann möglicherweise sehr weitergeholfen.

 

Frau Klein Im Fall, im Fall Lohmann?

 

Kommissar: Ja, Sie haben davon gehört?

 

Frau Klein: Ja natürlich das ging ja damals groß durch die Presse.

 

Kommissar: Ja wir ermitteln in der Sache seit Jahren und ähm dank Ihrer Tochter sind wir jetzt möglicherweise `n erhebliches Stück weiter.

 

Frau Klein: Tatsächlich? Was heißt das denn „sie sind ein ganzes Stück weiter“?

 

Kommissar: Ja ich äh ich kann Ihnen natürlich keine Ermittlungsdetails verraten aber die Hauptverdächtige Bea Vogel bleibt vorläufig in Haft.

 

Frau Klein: Wirklich?

 

Kommissar: Ja. Dank Ihrer Tochter. Wer weiß, manchmal siegt am Ende doch die Gerechtigkeit.

[ob der gecheckt hat dass dies kein normales Mutter TochterAufeinandertreffen war??]

 

[Michaels Büro]

 

Michael: Emma, kommen Sie rein. Was kann ich für Sie tun?

 

Emma: Also…ich bin ja in der Klasse von denen, v-von denen n-n-nicht so guten weil ich bei diesem Test verkackt hab. `Tschuldigung. Also weil mein Test total schlecht war.

 

Michael: Waren die Aufgaben zu schwer?

 

Emma: Nein überhaupt nich‘. Ich war nur zu nervös, ich hatte an dem Tag, ich hab Prüfungsangst.

 

Michael: Und jetzt wollen Sie wissen ob Sie, ob Sie den Test wiederholen dürfen?

 

Emma: Geht das?

 

Michael: Seit Herr Götting die Schüler in zwei Lager geteilt hat gelten an dieser Schule offenbar neue Gesetze.

 

Emma: Aber darf er das denn überhaupt?

 

Michael: Prinzipiell schon er is‘ ja schließlich Direktor, aber ich wird seh’n was ich tun kann.  

 

Emma: Echt?

 

Michael: Na klar. [Puppy Eyes Müller sei Dank!!]

 

Emma: Danke.

 

Michael: Haben Sie sonst noch was auf dem Herzen?

 

Emma: [kommt es mir nur so vor oder ist Emma leicht errötet?]Es ist eigentlich keine große Sache, [bitte WAS?? Eine Liebeserklärung, egal von wem man sie bekommt, ist keine große Sache???]aber…

 

Michael: Okay.

 

Emma: Ich hab ne Liebeserklärung bekommen.

 

Michael: Aber das ist doch was Schönes, [Emma hingegen hält sich die Hand vor die Augen]also im Grunde genommen. Es sei denn sie kommt von jemandem den Sie nicht mögen.

 

Emma: Sie kam von einem Mädchen. [von EINEM Mädchen? Sie kam von DEM Mädchen.]

 

Michael: Oha.

 

Emma: Jetzt wissen Sie’s. [Erst einmal laut ausgesprochen lässt es sich nicht mehr leugnen, wie?]

 

Michael: Aber jetzt wissen Sie nicht wie Sie sich dem Mädchen gegenüber verhalten sollen, richtig?

 

Emma: Nein, dabei mag ich sie. [hach! Und man hätte so etwas schon vermuten können nach Jennys Kuss-dieses Strahlen!!]Aber ich geh ihr die ganze Zeit aus dem Weg aber ich glaube dass is‘ auf Dauer keine Lösung. [vor allem wenn man sie MAG!!]

 

Michael: Nein is‘ es nich‘. Es ist gut dass Sie zu mir gekommen sind, Sie sollten sich mit dem Thema konfrontieren. Bevor wir uns aber weiter mit dem Thema beschäftigen schlag ich vor…lesen Sie sich ganz in Ruhe…diese Broschüre hier durch. Und danach, danach sehen wir uns wieder und reden weiter.

 

Emma: Danke erst mal. [Emma schnappt sich die Broschüre und lässt sie blitzschnell in ihre Tasche verschwinden.]

 

Michael: Ja. Und was den Einstufungstest angeht werd ich sehen was ich machen kann.

 

Emma: Danke.

 

[Aufenthaltsecke]

[Timo studiert sein Mathematik Buch]

 

Luzi: Streber.

 

Timo: Was jetzt, sag nicht Du hast Mathe schon fertig?

 

Luzi: Sag nicht Du kannst Dich jetzt noch auf Mathe konzentrieren?

 

Timo: Wieso? Gibt’s heute irgendwas Wichtigeres außer Mathe? Ah Moment, warte mal, nichts sagen, ich hab’s gleich. Ja klar…Du hast heute Dein erstes Mal?

 

Luzi: Pscht! Man nich‘ so laut.

 

Timo: Wieso laut, es geht noch viel lauter: Ähm Leute passt mal bitte kurz auf, also Luzi hat heut… [Luzi boxt ihn in die Rippen]aua, hat Mathe noch nich‘ gemacht. Was denn?

 

Luzi: Mir is‘ schon klar dass Du das lustig findest, Du hattest ja auch schon mal.

 

Timo: Naja ist doch eigentlich auch unwichtig, oder? Hauptsache ist doch das das wir beide? Oder lieber doch nicht? Vielleicht doch warten bis nach der Hochzeit?

 

Luzi: Oh Du bist so doof.

[eine Runde kuscheln]

 

[Auf Kölners Straßen]

 

Frau Klein: [rennt ihrer davon stürmenden Tochter hinterher] Sophie…[endlich hat sie sie eingeholt] Sophie, jetzt warte doch.

 

Sophie: Oh man fass mich nich‘ an! [stürmt immer noch vor ihrer Mutter davon] He Du hast mich jahrelang nur angelogen!

 

Frau Klein: Ich hab Dich nicht angelogen.

 

Sophie: Doch! Genau das hast Du gemacht. Aber weißt Du was? Ich bin nach Australien geflogen, hab rausgefunden wo das ganze Scheißgeld hin ist und warum.

 

Frau Klein: warst in Australien?

 

Sophie: Ja, ich hab Jens Mirbach gesucht und gefunden. Und er hat mir alles erzählt.

 

Frau Klein: Jens Mirbach ist ein Lügner.

 

Sophie: Klar, und warum habt Ihr ihm dann so scheißviel Schweigegeld bezahlt?

 

Frau Klein: Sophie, das ist alles viel komplizierter als Du jetzt glaubst. Lass uns bitte erst mal nach Hause gehen

 

Sophie: Nach Hause? Vergiss es, nie wieder.

 

Frau Klein: Sophie wir können

 

Sophie: Lass mich einfach in Ruhe, ich bin fertig mit Dir.

 

[Pestalozzi]

[Emma steht an einem Tisch und versucht die Coming Out Broschüre zu studieren, versteckt im Geschichteschulbuch. Schön dass der Daumen schon auf dem wesentlichen und wichtigen weilt: Folge Deinem Herzen. „Hanni und Nanni“ pirschen sich an die wehrlose Emma an.]

 

Girl 1: Ey, Müller. Das hier ist der Tisch für A Schüler.

 

Emma: Was ist der Tisch?

 

Girl 2: Für A Schüler! Für die Guten, die Loser sitzen da hinten. Oder hast Du das neue Memo vom Götting noch nicht gesehen?

 

Emma: Nein, das hab ich noch nicht gesehen.

 

Girl 1: [krallt sich Emmas Stift und Block und hinterlässt Göttings Memo. Was die beiden nicht ahnen, englische Dogge/Pitbull Hartmann entdeckt die Situation und kommt näher, gefährlich nahe.]Hier! [Göttings Memo: Idioten raus!]

 

Emma: Witzig.

 

Girl 2: Findest Du ja?

 

Jenny: Hey!...ICH hab auch en Memo vom Götting. Da steht drauf, wenn Ihr Emma noch einmal zu

nahe kommt, dann habt Ihr ein Problem. Und zwar mit MIR! Ich zähl jetzt bis 3 und dann seid

Ihr weg – 3! [Hanni und Nanni schnappen eingeschüchtert nach ihren Habseligkeiten und verziehen sich wieder.] Blöde Tussen.

 

Emma: [strahlt eines „ihrer“ Lächeln. Nach der Umgangsweise Jenny gegenüber hätte sie mit diesem Einsatz wohl kaum rechnen können.] Danke.

 

Jenny: Machen die öfters Stress?

 

Emma: [strahlt]Nee nich‘ wirklich.

 

Jenny: Also falls doch dann sag Bescheid, ok?

 

Emma: [und strahlt…]OK.

 

Jenny: Kann ich mich zu Dir setzen?

 

Emma: Ähhh [Jenny hofft] ich muss jetzt los. [ich bin mir sicher, sie hätte ja gesagt wenn, ja wenn sie nicht beim Götting die Abbitte für eine neue Chance kämpfen müsste.]

 

Jenny: Okay, bis dann. [Emma hüpft von ihrer Sitzgelegenheit und geht, während Jenny ihr sehnsuchtsvolle Blicke hinterher wirft.]

 

[Aufenthaltsecke]

 

Luzi: Was is‘ `n eigentlich mit Verhütung?

 

Timo: Nimmst Du die Pille?

 

Luzi: Nee.

 

Timo: Ja dann mit Kondom.

 

Luzi: Hast Du welche?

 

Timo: [verneint]

 

Luzi: Und jetzt?

 

Timo: Ja besorg ich halt welche.

 

Luzi: Wann?

 

Timo: Nach der Schule?

 

Luzi: Und wo?

 

Timo: Keine Ahnung, im Chulos.

 

Luzi: Im Chulos? Da gibt’s Kondome?

 

Timo: Ja da gibt’s Kondome, auf der Toilette also ahm am Automaten, sogar mit Geschmack.

 

[bei den Vogels]

Miriam: Oh…tut mir leid, ich w-w-wusste nicht dass Du hier bist. Ich wollt nur `n paar Sachen holen.

 

Piet: Um sie dann mit zu Sebastian zu nehmen ja?

 

Miriam: Piet bitte ich will jetzt wirklich nicht streiten.

 

Piet: Ich streite doch gar nicht, ich sag doch nur wie’s is‘. Gut eingelebt beim Neuen?

 

Miriam: [übergeht diese Stichelei] Lara gefällt ihr neues Zimmer wirklich total gut. Sie hat mir gestern erzählt dass es ihr im Moment richtig gut geht [cleverer Schachzug]und ihren Einstufungstest den hat se wohl auch gut bestanden.

 

Piet: Also bis auf dass sie ihre Mutter jetzt grade auszieht ahm geht’s ihr richtig super, stimmt, ja.

 

Miriam: Piet was soll `n das?

[das Telefon klingelt, zum Glück. Piet nimmt ab.]

 

Piet: Ja? Ja der Bruder. Was?

 

[Julians Büro]

 

Julian: Sie wollen den Test wiederholen, tatsächlich?

 

Emma: [kurzer Seitenblick auf Michael] Ich weiß dass ich besser abschneiden kann und ich wusste das letzte Mal alles, ich war nur zu nervös.

 

Julian: Sie waren zu nervös, soso. Wissen Sie was Frau Müller, eines der Merkmale die ich bei meinen Schülern suche ist Charakterstärke. Charakterstärke ist für die Entwicklung der Persönlichkeit mindestens so relevant wie Wissen. [tief durchatmen Emma] Und äh in meinen Augen haben an dieser Schule nur DIE Schüler eine Chance die beides miteinander verbinden.

 

Michael: Herr Götting Sie müssen zugeben dass Emma bisher immer einen ordentlichen Notendurchschnitt hatte. Ein einmaliger und vor allem unangekündigter Test kann diese Leistung unmöglich auslöschen. Deswegen ist alles was wir jetzt hier möchten: darf sie den Test wiederholen? Ja oder nein?

 

Julian: Letzten Monat hatten wir die Bürgerrechtsbewegung in den USA während der 60er Jahre auf dem Lehrplan, können Sie sich daran erinnern?

 

Emma: Ja das war doch das mit den Black Panthers?

 

Julian: Ja „das war das mit den Black Panthers“. Ahm…um 1600 [wohl zu viele Agentenfilme geschaut, wie?] hab ich ein Politikkurs

 

Michael: Um 1600?

 

Julian: Wie bitte?

 

Michael: Ahm nichts.

 

Julian: Sie halten ein Vortag über das Thema und wenn der gut ist dann dürfen Sie aufrücken.

 

Emma: Aber das ist doch in 20 Minuten?

 

Julian: Korrekt und jetzt muss ich Sie bitten zu gehen, ich hab zu tun.

 

Michael: [leise zu Emma] Ist immerhin besser als nichts. [Michaels Handy klingelt] Sie entschuldigen mich Herr Götting. [Emma verlässt ebenfalls das Büro, etwas überfordert.] [Michael nimmt im Sekretariat das Gespräch an] Hi Piet was gibt’s? Was?

 

[Schulflur]

 

Timo: Also ich geh noch schnell ins Chulos und besorg die Kondome und Du kannst ja zu Hause schon mal alles vorbereiten?

 

Luzi: Ok, alles klar.

 

Emma: Hey.

 

Timo: Hey.

 

Emma: Ich halte gleich `n Vortrag bei Götting im Kurs. Aber wenn ich den schaffe dann komm ich zu Euch, zu den Guten.

 

Timo: Ja cool dann hau rein.

 

Luzi: Hat das der Heisig organisiert?

 

Emma: Mhm. [Luzi ist erfreut] Eben hab ich noch gesagt ich kann das und jetzt krieg ich grade voll die Panik. Ich werd sicherlich vor der ganzen Klasse reden müssen.

 

Luzi: Hey Du kriegst das hin ich weiß das. Ich mein Du hast mir den ganzen Kram von Malcolm X und Martin Luther King auseinander…ach super erklärt. Erzähl denen einfach was Du mir erzählt hast und dann klappt das.

 

Emma: Du hast Recht! Ich stell mir einfach vor da sitzen 20 Luzi‘ s.

 

Timo: Ja genau gut mach ich auch immer. Du wir haben jetzt gar nicht so viel Zeit ahm schick uns doch einfach ne SMS wie’s gelaufen ist, okay?

 

Luzi: Ja.

 

Emma: Okay. [Sie schaut den beiden Turteltauben hinterher und atmet einmal kräftig durch.]

 

[Klassenzimmer]

 

Julian: Frau Müller ist der Meinung dass Sie für diesen Kurs qualifiziert ist, und das will Sie uns jetzt beweisen [Emma geht in sich]. Und zwar mit einem Vortrag über die Bürgerrechtsbewegung in den USA während der 60er Jahre, Frau Müller.

 

Emma: Ja. Okay[mehr zu sich selbst] Also…in den 60er Jahren gab es in den USA die afro-amerikanische Bürgerrechtsbewegung namens Black Panters Party. Diese Partei wurde gegründet ahm um den bewaffneten Widerstand gegen die damalige gesellschaftliche Unterdrückung zu leisten. [die Tür geht auf und herein kommt: Jenny Hartmann, die Unterstützung für die göttische Unterdrückung Emma Müllers.]

 

Jenny: Sorry [in Emma steigt nun wirklich Panik auf]ich musste nochmals ins Sekretariat. [und der Blick schnellt zu Emma]

 

Julian: Frau Hartmann, das kommt nicht wieder vor, ja?

 

Jenny: Natürlich nicht.

 

Julian: Frau Müller, bitte.

 

Emma: [mit Panik in den Augen wie ein Reh im Scheinwerferlicht] Ja die Black Panthers [ein aufmunterndes Lächeln und die Thumps Up Schuhmacher Geste von Jenny] hm die gab’s in 1960.

Äh ich meine ähm [dass Jenny sie fixiert scheint nicht zu helfen, im Gegenteil] in den 60er Jahren.

Ahm, darf ich nochmal anfangen? [der Blick von Götting spricht Bände dies bemerkt auch Jenny]Also wer Malcolm X war das wisst Ihr ja [Blick zu Jenny bzw. schon die Kenntnis Ihrer Anwesenheit löst bei Emma den nächsten Blackout aus]

 

[Polizeirevier]

 

Piet: Aber ich glaub das nich‘, in U-Haft meine Schwester. Die werden sich noch wundern mit wem die sich hier angelegt haben. Hallo!?

 

Michael: Piet wir wir sollten erst mal Fragen was los ist bevor wir uns aufregen.

 

Piet: Ich will mich jetzt aber aufregen. [plötzlich steht er vor Kommissar Hinze] H-Hallo.

 

Kommissar: Hallo. Kann ich Ihnen helfen?

 

Piet: Ja ähm okay also mein Name ist Piet Vogel, meine Schwester Bea Vogel die ist allem Anschein nach ähh irgendwie bei Ihnen im Knast und ich wollt mal fragen was das soll!

 

Michael: Piet. Herr Hinze wie schön Sie wiederzusehen, schönen guten Tag. Äh meine Kollegin ist also inhaftiert worden?

 

Kommissar: Ja das is‘ richtig.

 

Miriam: Können Sie ihr sagen dass wir hier sind?

 

Kommissar: Nein das geht leider nicht.

 

Piet: Wie bitte? Also Sie wollen uns verbieten mit ihr zu reden ja? Ich bin mit ihr verwandt. Was wird Frau Vogel überhaupt vorgeworfen?

 

Kommissar: Ihr wird vorgeworfen Schuld am Tod von Franziska Lohmann zu sein.

 

Piet: He da gibt’s doch gar keine Beweise ´für.

 

Kommissar: Inzwischen schon. Es gibt ne Zeugin die sie schwer belastet und deswegen bleibt Ihre Schwester auch vorläufig in Haft.

 

Michael: Ahm dürfen wir erfahren wer diese Zeugin ist?

 

Piet: Ja das würde mich auch mal interessieren.

 

Kommissar: Nein das geht leider nicht.

 

Miriam: Dürfen wir zu ihr?

 

Kommissar: Nein auch das geht leider nicht.

[ratlose Gesichter bei Piet, Miriam und Michael]

 

[Gefängniszelle]

[Bea wird das Ausmaß der Aussage von Sophie bewusst, die bricht zusammen und in Tränen aus]

 

[Klassenzimmer]

 

Emma: Und einige von den Black Panthers sind heute noch im Gefängnis. Also ich weiß nicht genau wo ähm aber einige von denen sind halt noch im Knast…Im Gefängnis. Ja also von denen die heute noch leben, zum Beispiel Roger Macgee.

 

Julian: War’s das oder kommt da noch was? [den Umgangston den Götting an Emma legt gefällt Jenny gar nicht] Frau Müller?

 

Emma: Nein, das war’s. [und sie meint nicht nur das Referat sondern auch die Chance auf die Hochstufung]

 

Julian: Aha…Das war nicht nur völlig unzusammenhängend [Jenny ahnt nichts Gutes]und konfus das war zu großen Teilen vor allen Dingen eins: nämlich falsch. [stark bleiben Emma, stark bleiben] Frau Müller sind Sie ernsthaft der Überzeugung dass Hughie Newton und Bobby Seel in ihrem 10 Punkte Programm die Polizei in den USA abschaffen wollten? Das können Sie unmöglich ernst gemeint haben.

 

Jenny: [erträgt es nicht länger] Ja darum geht’s doch überhaupt nich‘.

 

Julian: Wie bitte?

 

Jenny: Emma hat ein Fehler gemacht das andere war alles richtig. Sie meinte natürlich die Polizeigewalt sollte abgeschafft werden das wissen Sie doch ganz genau.

 

Julian: Nein Frau Hartmann das weiß ich nicht „ganz genau“. Ich gehe nämlich erst davon aus dass meine Schüler dass was Sie sagen auch meinen. Zweitens: Ich kann mich nicht daran erinnern, SIE nach Ihrer Meinung gefragt zu haben.

 

Jenny: Ja ich wollt ja auch nur

 

Julian: Drittens: Haben Sie Frau Müller mit Ihrem Gestammel gerade eindrucksvoll bewiesen dass Sie dort, wo Sie sich gerade befinden, bestens aufgehoben sind. Oder meinen Sie nicht?

[Für Emma, die während der Diskussion von Jenny und Götting und seiner vernichtenden Ansage an sie wie gelähmt war, ist dies zu viel. Sie packt ihre Sachen uns stürmt aus dem Klassenzimmer, Jenny mit wehenden Fahnen hinterher.] Frau Hartmann? Tja.

 

[Treppenaufgang]

[Jenny stürmt der davoneilenden Emma hinterher, diese ist in totaler Auflösung]

 

Jenny: Emma warte mal. [hat sie in der Mitte eingeholt] Emma das war doch gar nicht so schlimm. Du der Götting is‘ `n Arschloch das wissen alle. Dem geht einer ab wenn er jemand fertig machen kann. Eigentlich sollste froh sein dass den nicht mehr hast. Dieser ganze Eliteschwachsinn ist sowieso lächerlich.

 

Emma: Das sagst Du doch nur weil Du am normalen Unterricht teilnehmen darfst, genauso wie meine Freunde.

 

Jenny: Na und?

 

Emma: Warum musstest Du reinkommen während ich mein Referat halte? [„Um Dich zu Unterstützen“?] Es war genauso beim Eignungstest…immer wenn Du auftauchst dann hab ich `n Blackout. [hm, könnte man auch als Liebesgeständnis werten]

 

Jenny: Es tut mir leid Emma aber [Jenny tritt einen Schritt näher]hast Du schon mal drüber nachgedacht [Jenny verkürzt die Distanz zu Emma noch einmal] was das bedeuten könnte?

 

Emma: Das ist doch offensichtlich. [Jenny wartet gespannt, ob sie es sich jetzt endlich eingesteht?] Ich werde bis in alle Ewigkeit bei diesen Losern festsitzen.

 

Jenny: Das mein ich nich‘. Wir beide, das ist doch was Besonderes, oder? [ins Jennys Blick liegt so viel Hoffnung. Emma sagt nichts, doch ihre Mimik lässt auch Jenny erkennen dass Emma dies anders sieht. Und Jennys Hoffnung zerbricht in einer Sekunde.]

 

Emma: Jenny [„Wir sind was Besonderes, ich mag Dich und fühl genau wie Du.“ All dies könnte sie sagen doch] ich will nichts besonderes sein. Ich will genauso sein wie alle anderen. Wann kapierst Du das endlich? [Emma läuft schon wieder vor Jenny-und ihren Gefühlen-weg. Jenny blickt ihr hinterher.]

 

[bei den Beschenkos]

[Luzi trifft die letzten Vorbereitungen für ihr erstes Mal. Vielleicht sollte sie den Druck ein wenig aus dem ganzen nehmen? Uhhh, `n Tigertanktop]

 

[Chulos]

[Timo hat seine Vorbereitungen ebenfalls abgeschlossen]

 

Hotte: Hey.

 

Timo: Hotte.

 

Hotte: Gut dass ich Dich treffe, Du musst mir helfen.

 

Timo: Ich hab leider grad überhaupt keine Zeit.

 

Hotte: Aber es is‘ wichtig es geht um Emma.

 

Timo: Ach ja genau stimmt, mh wie is‘ eigentlich ihr Referat gelaufen? [Hotte macht das internationale Zeichen für: Kopf ab] Fuck.

 

Hotte: Ja, Fuck!

 

[bei den Beschenkos]

[Luzi -mittlerweile im Tigertanktop-legt letzte Hand an den Vorbereitungen an]

 

[Chulos]

 

Hotte: Komm wir fahren zu ihr.

 

Timo: Man ich kann heute wirklich nich‘, morgen sofort- Hundertpro.

 

Hotte: Du fährst zu Luzi.

 

Timo: Ja okay, Luzi und ich, sind verabredet.

 

Hotte: Verstehe. Ja dann mach’s mal gut und viel Spaß. Das mit Emma mach ich schon, keine Sorge.

 

[bei den Beschenkos]

[Luzi sorgt noch für die richtige Stimmung und kann’s kaum erwarten]

 

[Chulos]

 

Hotte: Bis dann.

 

Timo: Alles klar Alter, hau rein. [Als Timo endlich zu Luzi aufbrechen kann läuft er direkt in die Arme von] Sophie?!