Halten wir also fest: Als Schauspieler lebt es sich nicht sorgenlos und die TV-Landschaft ist aktuell vertrackt.
Noch nen Kaffee, noch nen Keks – weiter geht’s …
Ist es (deshalb) ein Muss, dass Künstler heutzutage via Twitter, Facebook oder Blogs Profil zeigen?
Diese Profile von Künstlern haben ja unterschiedlichste Motivationen. Es kommt auch auf die Art des Künstlers an. Musiker wollen ihre Musik an den Mann oder die Frau bringen. Blogger und Journalisten wollen, dass ihre Texte gelesen werden. Somit ist es für diese Sparten eher ein Muss. Sie verdienen damit Geld. Stellt sich die Frage, ob es für einen Schauspieler wie mich, der in Serien, Filmen oder Spots agiert, besonders wichtig ist, in diesen Netzwerken offiziell unterwegs zu sein. Wahrscheinlich nicht.
Wozu nutzt du die sozialen Netzwerke?
Ich nutze soziale Netzwerke in erster Linie um mich zu informieren. Dabei kann ich bestimmen, welche Informationen für mich relevant sind. Im Umkehrschluss nutze ich sie, um andere über mich zu informieren oder auf mich aufmerksam zu machen. Dabei kann sich auch jeder frei entscheiden, ob er sich meinen Hirnschmalz auf Twitter oder meine geschossenen Fotos auf Tumblr antuen will.
So funktioniert das Prinzip und ich finde das super.
Welchen Eindruck hast du: „Lohnt“ diese Netzwerkpräsenz? Kommt eher positives Feedback oder überwiegen Anfeindungen?
Wie im wahren Leben stoße ich auf positive und negative Resonanz. Aber das ist ja auch gut so. Wie langweilig wäre ich wahrscheinlich, wenn ich jedem gefallen würde. Ich freue mich selbstverständlich über positives Feedback und ärger mich über dumme Aussagen, aber es beeinflusst nicht die Art und Menge meiner Beiträge. Ich mache das alles vor allem, weil ich Spaß daran habe. Ich wäge nicht ab oder schaue am Ende des Monats anhand von Followern oder likes, ob es sich gelohnt hat, die Netzwerkpräsenz zu pflegen. Entweder die Leute mögen mich und meine Inhalte, oder nicht. Und wenn ich mal keine Lust mehr haben sollte, dann wird der Account gelöscht.
Grundsätzlich bist du also ein Star zum Anfassen und kein Star, der sich rarmacht. Oder wie lautet dein Motto?
Ich würde mich selbst nicht als Star oder Promi bezeichnen. Aber wenn ich ein Motto wählen müsste, bin ich doch immer für's Anfassen zu haben. Eine Strategie verfolge ich dabei nicht. Ich freue mich, wenn Menschen sich für meine Kunst interessieren und eventuell den Dialog suchen, um ein Gefühl für den Typen hinter den Rollen zu bekommen. Dafür bin ich dann dankbar und offen, wenn die Situation stimmt und die Grenzen eingehalten werden.
Welche Grenzen muss ein Künstler denn in sozialen Netzwerken ziehen?
Die Grenzen muss jeder, der in sozialen Netzwerken unterwegs ist, für sich selbst ziehen. Wenn Kesha sich beim Pinkeln auf der Straße fotografiert und dieses selbstbewusst in meine Timeline schießt, finde ich das lustig und sogar irgendwie authentisch. Dann habe ich nicht das Gefühl, dass eine Grenze überschritten wurde. Andere sehen das vielleicht anders. Ich zensiere mich eher selten und poste spontan Gedanken, Augenblicke oder Infos. Ich achte ein wenig darauf nicht allzu private Dinge zu posten. Die Kunst ist es ja, Profil zu zeigen ohne sich verletzbar zu machen. Ich glaube, die Waage bekomme ich ganz gut hin. Also macht euch bald auf meine Pinkelfotos gefasst!
Für deine Fans wird das gewiss ein Highlight. Wie wichtig sind überhaupt Fans für dich?
Es ist natürlich wichtig, dass Leuten gefällt, was ich im TV oder auf der Bühne verzapfe. Wenn mich keiner sehen wollen würde, wäre das ja schrecklich. Ich freue mich dann, wenn einzelne Menschen auf mich zukommen, mir Briefe schreiben oder auch einfach mal unkompliziert einen Tweet schicken. Wenn ich in diesen Zeilen dann lese, dass ich diese Menschen inspiriert, ermutigt oder einfach auch nur gut unterhalten habe, weiß ich, dass ich alles richtig gemacht habe. Sie beruhigen mich also in gewisser Art und Weise.
Bist Du privat selbst ein Fan?
Natürlich gibt es Künstler, die mich schon über Jahre hinweg begeistern und inspirieren. Dazu gehören Janet Jackson, Tim Burton, Terry Richardson und David La Chapelle. Auch gibt es die eine oder andere Serie, die mich für die Länge der jeweiligen Staffel vor den Bildschirm zerren. So stehe ich total auf die Desperate Housewives, die Nanny oder aktuell Fran Dreschers neue Sitcom Happily Divorced. Dabei ist es aber nicht so, dass ich jedes Mal einen Kult heraufbeschwöre und sehr viel Geld und Zeit investiere. Diese Künstler und Serien spiegeln vielmehr mein Verständnis von Ästhetik und guter Unterhaltung und machen mir Mut, selbst weiter in dieser Richtung zu arbeiten.
Inzwischen werden Fans auch bei Preisverleihungen gefragt. Was denkst du über diese Votings und Preise wie etwa den Soapaward?
Bei anerkannten Preisen, die sonst nur durch eine Jury vergeben werden, finde ich es super auch Fans durch eine dementsprechende Kategorie zu Wort kommen zu lassen und sie bei der Wahl zu beteiligen. Veranstaltungen wie dem Soapaward stehe ich kritisch gegenüber. Die Art und Weise, wie diese Betreiber mit den Wünschen der Fans umgehen, halte ich für fragwürdig.
Spielt es in deiner Branche eine Rolle, wie groß die eigene Fanbase ist?
Da ich eine große, kleine oder gar nicht aktive Fanbase nicht unmittelbar mit meinem Können in Verbindung bringe, habe ich einen gesunden Abstand zu dieser ganzen Sache. Ich kann mir vorstellen, dass in manchen Produktionen Schauspieler aufgrund einer großen Fanbase engagiert werden. Aber wenn ich mit solchen Strategien anfange, kann ich meine Authentizität gleich in den Eimer werfen.
Authentisch bleiben … Gab es für dich je die Überlegung, aus deiner Sexualität ein Geheimnis zu machen?
Nein. Ich mache weder ein Geheimnis aus meiner Homosexualität, noch hänge ich es an die große Glocke. Es ist doch völlig egal, ob ich eine Frau, einen Mann, einen Transsexuellen liebe oder gar eine Dreiecksbeziehung führe. Wenn Leute mich deswegen in eine Schublade einordnen, mache ich das nicht zu meinem Problem.
Was denkst du über Zwangsouting von Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen?
Nicht so viel. Wenn sich jemand dazu entscheidet, seine Homosexualität nicht öffentlich zu machen, ist das die eigene persönliche Entscheidung. Diese sollte respektiert werden. Nichts zu sagen ist die eine Sache, Homosexualität öffentlich zu verleugnen oder sogar zum Schein heterosexuelle Beziehungen einzugehen die andere. Das bringt unsere Gesellschaft nicht voran und zeugt zudem von charakterlicher Schwäche.
Themen wie Homosexualität und Coming-Out wurden auch in „Hand aufs Herz“ aufgegriffen. Wie gefiel dir dieser Ansatz?
Ich finde es richtig gut, dass gerade in einer Serie, die viele junge Menschen geschaut haben, Homosexualität und Coming-Out thematisiert wurden. Dabei finde ich es sehr spannend, dieses Thema in einem Umfeld wie der Schule zu platzieren. Gerade dort, wo die Jugendlichen zum Teil noch auf der Identitätssuche sind, ist dieses Thema sehr heikel und sensibel. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer es ist, sich in einer sehr konservativ, heterosexuell geprägten Gesellschaft mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Da gibt es so viele Ängste und Bedenken und nicht immer stößt man dabei auf so ein tolles Umfeld in der Schule, wie Emma in der Serie. Aber ich finde, dass die Drehbuchautoren diese Geschichte sehr realistisch, mit der richtigen Sensibilität und vor allem mit viel Liebe Stück für Stück in die Serie eingebaut haben. Die Aussage stimmte von vorne bis hinten und da wäre es egal gewesen, ob man die Geschichte mit zwei Jungs oder Mädchen erzählt hätte. Ich hoffe, diese Geschichte hat vielen homosexuellen Mädchen und Jungs Mut gemacht, zu sich und ihrer Liebe zu stehen. Und ich wünsche mir sehr, dass dieses Thema irgendwann keins mehr ist.
Mal angenommen, man hätte Story tatsächlich mit zwei Jungs erzählt. Hättest du mitgemacht oder Bedenken gehabt?
Ein Outing von Hotte hätte ich nach all den Geschichten für nicht sehr authentisch gehalten. Aber abgesehen davon wäre es auch kein Problem für mich eine schwule Rolle zu spielen. Ich kenne natürlich die Angst, die man als Schauspieler hat, in eine Schublade gesteckt zu werden. Ich würde Lügen wenn ich mir keine Gedanken darüber machen würde. Aber die Gedanken werden von der Vernunft, und meinem Wunsch, das Schubladendenken abzuschaffen, weggewischt. Ich hatte im letzten Jahr sogar eine durchgehende Rolle in einer Weekly ergattert, die schwul war und sich unter anderem im späteren Verlauf mit dem Outing seines langjährigen Freundes beschäftigen sollte. Das wäre schon spannend gewesen. Leider hat man trotz namenhafter Produktionsfirma bisher keinen interessierten Sender gefunden.
Findest Du schwule Charaktere im TV zu stereotypisch dargestellt?
Nicht generell, aber natürlich wird da gerne oft in die Klischeekiste gegriffen. Wenn Schwule als fragile extrovertierte Randfiguren auftauchen, die oberflächliche Themen abgrasen und für die müden Lacher einer Geschichte zuständig sind, ärgert mich es dann schon manchmal, wenn man bei diesen Charakteren nicht in die Tiefe geht. Aber im TV wird doch überall in die Schubladen gegriffen. Da werden blonde Frauen mit Oberweite zu Sexobjekten degradiert, Lesben als burschikose Karohemdträger abgestempelt und Männer zu biertrinkenden Eierschauklern gemacht. Schaut in die USA: In manchen Formaten ist es sogar ein tolles komödiantisches Stilmittel, vorausgesetzt die Gags sind gut geschrieben. Alles in allem halte ich die meisten Zuschauer für schlau genug, den Griff in die Klischeekiste zu durchschauen.
Wünschst du dir mehr Präsenz von schwulen Rollen und Themen im TV?
Ich würde es natürlich sehr gerne sehen, dass hier und da Hauptfiguren einen homosexuellen Background haben. Ich würde mir aber wünschen, dass es sich dabei lediglich um einen Aspekt des Charakters handelt und nicht zur Hauptgeschichte der Figur gemacht wird. Man darf nicht vergessen, dass alles was wir im TV sehen, ein Spiegel unserer Gesellschaft ist. Ein klitzekleiner Prozentsatz unserer Gesellschaft ist homosexuell. Mit diesen Statistiken im Hinterkopf kann man schon mit Zufriedenheit feststellen, dass Homosexualität eine respektable Präsenz im TV hat.
Stichwort Gleichstellung: Wie beurteilst du die Lage in Deutschland?
Deutschland tritt in der Debatte um die Gleichstellung ziemlich auf der Stelle, wenn nicht sogar einige Schritte zurück. Ich muss sagen, dass mich das in einem so fortschrittlichen Land, wo wir darüber reden, rassistische Begriffe aus älteren Kinderbüchern zu streichen, doch sehr verwundert. Wir sehen an Beispielen wie Frankreich, dass es kein großer aber ein dringend notwendiger Akt ist, allen Menschen die gleichen Rechte einzuräumen. Aber nennen wir das Problem mal beim Namen: Unsere derzeitige Regierung ist eine Katastrophe.
Was genau bringt dich bei dieser Regierung auf die Palme?
Die mittelalterliche Weltanschauung der CDU ist diskriminierend und wenn ich höre, wie Frau Merkel die Gleichstellung ablehnt und gleichzeitig von einer „respektvollen Diskussion“ spricht, weiß ich nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Der Staat sollte hinter allen Bürgern stehen und allen Menschen die gleichen Rechte zusprechen. Stattdessen fühle ich mich des Öfteren als Mensch zweiter Klasse. Die eingetragene Partnerschaft für Homosexuelle ist eine betäubende Alibilösung und alles andere als respektvoll. Einige Gegner der Gleichstellung tuen gerade so, als würden sie die Gesellschaft existenziell gefährden, wenn sie die Droge „Gleichgeschlechtliche Liebe“ vollkommen legalisieren. Als wenn deswegen mehr Menschen zum gleichen Geschlecht wandern würden. Als wenn Homosexualität eine Wahl wäre.
Die Wurzeln liegen leider in den konservativ, christlich verankerten Werten. Eine Partei wie die CDU hat meines Erachtens nichts in der Politik eines vermeintlich säkularen Staates zu suchen. Und solange die Menschen in Deutschland sich nicht mit humanistischen Gedanken beschäftigen und so eine Partei wählen, wird sich in der Gleichstellungsdebatte wie auch in vielen anderen wichtigen Debatten nichts tun. Ich könnte hier einiges vom Stapel lassen, aber das würde das Interview sprengen. Stattdessen würde ich euch einfach ans Herz legen, sich mit den Grundsätzen der einzelnen Parteien zu beschäftigen und im September zur Bundestagswahl zu gehen.
Mal abgesehen vom Wahlgang im September: Was steht bei dir an? Gibt es Ziele, die du in deiner Karriere anstrebst?
Ich habe noch viele Ziele, die es anzustreben gilt. Unter anderem möchte ich irgendwann einmal meine eigene wöchentliche Sitcom haben. Wenn sie mir nicht bald angeboten wird, muss ich zur Not selbst zum Stift greifen und sie mir auf den Leib schreiben.
Wie jetzt: Drehbuchautor auch noch? Sag mal… Was wolltest du eigentlich als Kind werden?
Ich wollte Grundschullehrer werden. Ziemlich komischer Wunsch eines Kindes...
Na welch Glück für uns, dass du es nicht geworden bist! Dennis, 1000 Dank für deine Zeit und dieses spannende, ehrliche Interview! Und dafür, dass du einfach so bist, wie du bist!
So let's sum up: As an actor you don't have a carefree life, and the TV-landscape is currently tricky.
Another coffee, another cookie - and on we go...
Is it (therefore) necessary nowadays for artists to maintain a profile on Twitter, Facebook or on blogs?
Artists have many different motivations for these profiles. It also depends on the kind of artist. Musicians want to promote their music, bloggers and journalists want their texts to be read. So for these areas it's more of a necessity: they earn their money with it. Now the question is if it's really important for an actor like me who acts in series, movies or commercials to be officially present in these networks. Probably not.
What do you use social networks for?
I use social networks primarily to inform myself. I can decide which information is relevant for me, and then vice versa I can use them to inform others about myself, or to get them to notice me. Here, everyone is also free to decide whether to subject themselves to my mind’s outpourings on Twitter, or my photos on Tumblr. That's the way it works and I think that's great.
What is your impression: Is this network presence worth it? Do you receive more positive feedback or mostly hostility?
Just like in real life I'm encountering positive and negative responses, but that's a good thing. How boring would I probably be if everybody liked me. Of course I'm happy about positive feedback and get annoyed by stupid statements, but it doesn't influence the nature and quantity of my posts. I do all of this mostly because it's fun for me. I don't deliberate or look at the end of the month at the amount of followers or likes to see whether maintaining my network presence was worth it. Either people like me and my posts, or they don't. And should there ever come a time when it isn’t fun for me anymore, well – then the account will be deleted.
So basically you’re an approachable star, and not one who makes himself scarce? Or what is your motto?
I wouldn't call myself a star or a celeb, but if I had to choose a motto - I'm always up for being approached. I'm not following any certain strategy with that. I'm happy when people are interested in my art and are possibly looking for a dialogue to get a feeling for the guy behind the roles. For that I'm grateful and open if the situation is right and the boundaries are respected.
What boundaries does an artist have to draw in social networks?
Everyone who surfs social networks has to draw these boundaries for themselves. When Kesha takes a picture of herself peeing on the street and then sends it self-confidently into my timeline, then I think that's funny and even somehow authentic. In that case I don't have the feeling that boundaries have been crossed. Others may see that differently. I rarely censor myself and spontaneously post thoughts, moments and information. I do take care not to post things that are too private. The trick is to distinguish oneself without making oneself vulnerable. I think I'm managing that balancing act rather well. So you can look forward to seeing my peeing pictures in the near future.
I'm sure that will be a highlight for your fans. But how important are fans for you?
Of course it is important that people like what I do on TV or on stage. If nobody wanted to see me anymore, that would be terrible. So I'm happy when individual people come up to me, write me letters or just uncomplicatedly send me a tweet. And when I read in those lines that I've inspired, encouraged or simply entertained these people, I know that I did everything right. So in a way they put my mind at rest.
Are you a fan yourself?
Of course there are artists who have been fascinating and inspiring me for years. Janet Jackson, Tim Burton, Terry Richardson and David LaChapelle are some of them. And there are also some series that are able to drag me in front of the screen for the duration of their respective seasons. I'm really into Desperate Housewives, The Nanny or currently Fran Drescher's new sitcom Happily Divorced, but it isn't like I conjure up a cult every time and invest a lot of time and money. It's more that these artists and series mirror my view of aesthetics and good entertainment and encourage me to keep working in this direction myself.
Nowadays fans also get polled for awards. What are your opinions on this kind of voting and awards like the Soap Awards, for instance?
With established awards, which normally are only chosen by a jury, I think it's great to let the fans also have a say in a special category and to give them a vote. I take a critical view of events like the Soap Awards. I believe the way the organizers deal with the wishes of the fans is questionable.
Does the size of one's own fan base play a role in your line of work?
Since I don't associate a big, small or no active fan base at all directly with my abilities, I have a healthy distance to this whole thing. I can imagine that some productions hire actors because of their large fan base, but if I started with such strategies I might as well just wave good-bye to my authenticity.
Remaining authentic... Did you ever think about keeping your sexuality a secret?
No. I neither keep my homosexuality a secret nor do I shout it from the rooftops. It doesn't matter at all whether I love a woman, a man, a transsexual or even am in a three-way relationship. If people want to put a label on me because of that, it's not my problem.
What do you think of forced outings of persons in the public eye?
Not a lot. If someone decides to not make their homosexuality public then it's their own personal decision, and that should be respected. To not say anything is one thing, but to publicly deny homosexuality or even enter into straight relationships in pretense is another. That doesn't bring our society forward and it is also a sign of character weakness.
Topics like homosexuality and coming out were also addressed in "Hand aufs Herz". How did you like that approach?
I think it's great that homosexuality and coming out were broached in a series that was being watched by a lot of young people, and I find it very fascinating to place this subject-matter in an environment like the school. This is a sensitive and delicate issue, especially in that time and place where many teenagers are still searching for their identity. I know from my own experience how difficult it is to deal with this topic in a mainly very conservative, heterosexual society. There are so many fears and worries and you don't always find such a great environment at school like Emma did in the show. But I think that the script writers built the storyline very realistically and with the right amount of sensibility, and especially with a lot of love, piece by piece into the show. The message was true from beginning to end and it wouldn't have mattered if the story had been told about two boys or girls. I hope this storyline encouraged a lot of gay girls and boys to be true to themselves and their love, and I dearly wish that someday this issue won't be an issue anymore.
Let's assume they had done the story with two boys. Would you have participated or would you have had reservations?
Having Hotte come out wouldn't have been very authentic for me after all those stories. But apart from that, it wouldn't be a problem for me to play a gay role. Of course I know the fear you have as an actor to get labeled a certain way. I would be lying if said I wouldn't think about that, but those thought get wiped away by reasoning and my desire to do away with thinking in labels. Last year, I even got a regular role in a weekly (series) who was gay and who, among other things, was supposed to deal with the coming out of his longtime boyfriend further down the road. That would have been interesting, but unfortunately they haven't been able to find an interested network despite the renowned production company.
Do you think gay characters on TV are portrait as too stereotypical?
Not in general, but of course they do often like to use clichés. When gays appear as fragile extroverted minor characters who run through superficial topics and are responsible for the weak laughs in a story, I do get angry/annoyed sometimes that they aren't allowed any depth. But on TV, stereotyping is everywhere. Blonde women with an ample bosom are degraded to sex objects, lesbians get characterized as butch and wearing plaid shirts, and men are portrayed as beer-drinking slackers (Eierschaukler). Look to the USA: in some formats it can be a great comedic stylistic device, provided that the gags are well-written. All in all, I believe that most viewers are smart enough to realize the stereotyping going on.
Would you like more gay characters and issues to be present on TV?
Of course I would like to see more main characters with a gay background here and there. I would prefer it though if this would only be a small facet of the character and not the main storyline of that role. One shouldn't forget that everything we see on TV is a mirror of society. A tiny percentage of our society is gay. With these numbers in mind you can assert with satisfaction that homosexuality does have a respectable showing on TV.
Equal rights: How do you see the situation in Germany?
Germany seems to be just treating water in the debate about equal rights, if not actually taking a few steps back. I have to say that I find that really puzzling for such a progressive country that’s having a debate about erasing racist terminology from older children's books. As we can see in France, for example, it's not a big, but a very necessary act, to give equal rights to all people. But let's be frank about the problem: Our current government is a catastrophe.
What is it about this government exactly that has been ticking you off?
The medieval world-view of the CDU (Christian Democratic Union) is discriminating, and when I hear how Frau Merkel opposes equal rights but at the same time talks about a "respectful" discussion I don't know whether to laugh or cry. The state should stand behind all citizens and guarantee equal rights to all. Instead, I often feel like a second class human being. The "eingetragene Partnerschaft" (civil partnership) for homosexuals is a numbing pseudo solution and nothing but disrespectful. Some opponents of equal rights act as if they would endanger society's existence if they legalized the "same-sex love" drug completely. As if then more people would switch to the same sex. As if homosexuality were a choice.
The roots lie in the conservative Christian values, unfortunately. A party like the CDU has no place in the politics of a supposedly secular state, as far as I'm concerned. And as long as the people in Germany don't concern themselves with humanistic thoughts and vote for such a party, nothing is going to change in the equal rights debate, as well as in many other important debates. There is lots I could say about that but that would go beyond the scope of this interview. Instead, I would just recommend to you to inform yourself about the policy statements of the different political parties and vote in the Bundestag (Federal Parliament) election in September.
Aside from the election in September: What are your plans? Are there any goals that you aspire to reach in your career?
There are still many goals worth aspiring to. I would like to have my own sitcom one day, among other things. If I don't get that offer soon, I'll just have to take up the pen myself and custom-write it for me.
Come again: A scriptwriter, as well? Say... What did you want to be when you were a child?
I wanted to be an elementary school teacher. A rather strange desire for a child...
Well, lucky us, that you didn't become one! Dennis, thanks a million for your time and this fascinating and honest interview! And for being just the way you are!
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pink sheep (Dienstag, 19 März 2013 16:37)
Tolles und vor allem interessantes Interview!
Danke. :-)
D (Dienstag, 19 März 2013 17:26)
Wirklich supertolles Interview - Danke fürs Teilen! Weiter so! :-)
Carolyn1202a (Dienstag, 19 März 2013 18:54)
Thank you Dennis and Jemma International of this wonderful in-depth interview!!